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2. Rocker-Prozesstag in Bern – und wieder gehen sie aufeinander los

2. Rocker-Prozesstag in Bern – Gericht will Prozess vorerst nicht verlegen

31.05.2022, 09:3431.05.2022, 21:49
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Polizisten stellen sich zwischen die Mitglieder der Hells Angels (im Bild) und Bandidos (nicht im Bild), um eine Konfrontation zu verhindern, in der Naehe des Gerichtsgebaeudes, waehrend dem Prozess u ...
Viele Rocker, viele Polizisten in Bern.Bild: keystone

Der Prozess um die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Rockergruppen 2019 in Belp BE findet auch in den nächsten Tagen im Berner Stadtzentrum statt. Er wird zumindest vorerst nicht verlegt.

Das Regionalgericht Bern-Mittelland gehe davon aus, dass der Prozess auch in den nächsten Tagen an seinem Sitz im Berner Amthaus stattfinden werde: Das sagte am Dienstag ein Gerichtssprecher auf Anfrage. Er bestätigte damit eine Meldung des Regionaljournals Bern Freiburg Wallis von Schweizer Radio SRF.

Schon am ersten Prozesstag, am Montag, und dann auch am Dienstag kam es wegen Scharmützeln zwischen den miteinander verfeindeten Motorradclubs Hells Angels/Broncos auf der einen und Bandidos auf der anderen Seite zu Polizeieinsätzen mit Tränengas und Wasserwerfern. Mehrere Strassen mussten vorübergehend gesperrt werden und Bushaltestellen blieben unbedient.

Vor diesem Hintergrund dachte der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause am Dienstag laut über eine Verlegung des Prozesses an einen weniger frequentierten Ort nach. «Wir loten verschiedene Optionen aus», sagte Nause im Regionaljournal.

Nause betonte, es liege nicht in der Kompetenz der Stadt Bern, den Verhandlungsort zu verlegen. Es liefen aber Diskussionen. Es gelte, in Ruhe die Situation zu analysieren und mit den Leuten zu besprechen, welche diesen Entscheid fällen könnten.

Flaschen, Steine und Provokationen

Der Prozess gegen die Angeklagten Bandidos, Hells Angels und Broncos begann am Montag unter grossen Sicherheitsvorkehrungen. Die Polizei sicherte die Umgebung des Amtshauses mit einem grossen Aufgebot.

Mehrere hundert Mitglieder und Sympathisanten der verfeindeten Rockerbanden postierten sich in der Nähe des Gebäudes, um ihre angeklagten Kameraden zu unterstützen. Bald schon flogen nicht nur Beleidigungen hin und her, sondern auch faustgrosse Steine und Flaschen. Die Polizei konnte die Streithähne trennen und voneinander fernhalten. Sie setzte Wasserwerfer, Gummischrot und Reizgas ein.

Die Bandidos zogen nach dem Mittag schliesslich ab, Hells Angels und Konsorten blieben auf der nahen Schützenmatte.

Keilereien

Am Dienstagmorgen waren auf der Schützenmatte nur noch Hells Angels und befreundete Motorradgangs. Beim Eingang ins Amtshaus gerieten Anhänger der verschiedenen Rockergruppen aneinander. Die Polizei ging dazwischen, wie Isabelle Wüthrich von der Berner Kantonspolizei Medienberichte auf Anfrage bestätigte.

Im Verlauf des Vormittags verlagerten sich die Auseinandersetzungen vorübergehend auf die Autobahnraststätte im Grauholz bei Bern. Dort war eine Polizeipatrouille mit Kontrollen beschäftigt, als plötzlich mehrere Motorradfahrer ankamen, wie Wüthrich ausführte. Es kam zu einem Gerangel.

Die Polizeipatrouille setzte Pfefferspray ein und musste auch den Einsatz von Waffen androhen. Sie forderte Verstärkung an, worauf die Situation laut Wüthrich rasch beruhigt werden konnte. Nach Kenntnissen der Polizei wurde niemand verletzt.

Blutige Abrechnung

Polizisten stellen sich zwischen die Mitglieder der Hells Angels (im Bild) und Bandidos (nicht im Bild), um eine Konfrontation zu verhindern, in der Naehe des Gerichtsgebaeudes, waehrend dem Prozess u ...
Bild: keystone

Beim Prozess in Bern geht es um eine blutige Auseinandersetzung unter den verfeindeten Bandidos, Hells Angels und Broncos. Die bislang im Ausland aktiven Bandidos wollten 2019 einen Ableger in der Schweiz gründen, was den Platzhirschen, den Hells Angels und ihren Verbündeten, nicht passte.

Im Mai 2019 wollten sie den Bandidos in deren designiertem Klubhaus in Belp einen Denkzettel verpassen. Die Meuten gingen mit Stich-, Schlag- und Schusswaffen aufeinander los. Es gab mehrere Schwerverletzte. 22 Männer stehen nun in Bern vor Gericht.

Die wegen versuchter vorsätzlicher Tötung angeklagten Haupttäter schwiegen bisher vor Gericht zu dem Vorfall. In den nächsten Tagen finden die Befragungen der übrigen Angeklagten statt. Auch sie dürften mehrheitlich schweigen. Der Prozess dürfte noch Tage dauern, das Urteil wird Ende Juni erwartet. (aeg/sda)

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90 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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HellVetia
31.05.2022 10:34registriert März 2022
Ist die jetzt dieser sogenannte Schwarze Block der immer in dieser Gegend sein Unwesen treibt?

Frage für einen Freund.
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Pontifax
31.05.2022 09:46registriert Mai 2021
Und warum verhaftet die Polizei diese Kriminellen auf der Strasse nicht? Die zeigen hier ganz offensichtlich der Justiz und der Schweizer Bevölkerung den Stinkefinger. WARUM lässt sich hier die Justiz auf der Nase herum tanzen?
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Franz v.A.
31.05.2022 09:38registriert August 2019
Und nun jeden Tag dieses Theater, bis die Verhandlung vorbei ist?
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