Landesweit ziehen die Menschen in der Schweiz das erste Mal mit knapp 22 Jahren aus. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Immobilienportals Newhome. Demnach verlassen Frauen im Schnitt mit 21 Jahren das elterliche Heim, während Männer erst mit 22,6 Jahren soweit sind.
Mehr als ein Drittel der Befragten, rund 36 Prozent, zogen zwischen 20 und 23 Jahren von zuhause aus und ein Fünftel gar vor ihrem 20. Lebensjahr. Nur noch fünf Prozent waren beim Auszug älter als 28.
Als häufigster Grund für den Auszug wird mit 27 Prozent das Zusammenziehen mit der Partnerin oder dem Partner genannt. Gefolgt auf Platz zwei und drei von Ausbildung und Studium mit 17 Prozent und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit mit 16 Prozent auf Platz drei.
Einen deutlichen Unterschied sieht die Studie in den Sprachregionen. Im Tessin spielt das Studium oder die Berufsausbildung mit 28 Prozent die zentralste Rolle bei der Entscheidung auszuziehen. Währenddessen geben in der Deutschschweiz nur gerade 17 Prozent oder in der Romandie gar nur 14 Prozent der Befragten an, wegen Ausbildung weggezogen zu sein. Nur gerade fünf Prozent geben als Ausschlag einen Konflikt mit den Eltern an und lediglich ein Prozent wurde «rausgeworfen».
Mehr als die Hälfte nimmt nach dem Auszug überhaupt keine Unterstützung der Eltern mehr in Anspruch. Wobei Männer nach dem Auszug mehr von Unterstützung abhängig sind als Frauen. Bei den weiblichen Befragten geben 57 Prozent an, gar keine Unterstützung von zuhause zu benötigen, während nur 45 Prozent den Männern komplett auf eigenen Füssen stehen.
Auffällig sind die Unterschiede vor allem im Bereich der Care-Arbeit. So lassen sich laut der Studie 21 Prozent der Männer ihre Wäsche nach dem Auszug von den Eltern waschen. Ebenfalls rund jeder Fünfte braucht Unterstützung beim Bügeln. Bei den Frauen sind es hingegen nur 9 respektive 2 Prozent.
Grosse Veränderung stellt die Studie bei den Generationen fest. Am häufigsten frühzeitig von zuhause ausgezogen sind Babyboomer mit 27 Prozent. Dieser Wert liegt bei der Gen Z nur noch bei 12 Prozent. Als Grund dafür nennt die Studie vor allem unterschiedliche Lebensentwürfe, aber eben auch finanzielle Gründe.
Denn auf die Frage, warum Menschen länger zuhause wohnhaft blieben, gaben mehr als ein Drittel der Befragten, rund 39 Prozent, finanzielle Gründe an. Mit 47 Prozent ist die Zustimmung zu dieser Aussage bei der Gen Z signifikant höher als bei den Boomern mit nur gerade 29 Prozent. Als weitere Gründe wurden längere Ausbildungs- und Studienzeiten sowie Bequemlichkeit genannt. Bei der Gen X schaffte es die Bequemlichkeit mit 23 Prozent gar auf Platz eins. Bei der Gen Z geben hingegen nur gerade sechs Prozent an, dass es bequemer ist bei den Eltern zu bleiben.
Laut Zahlen von 2022, die von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, veröffentlicht wurden, bleiben die Menschen in Kroatien am längsten zuhause und ziehen im Schnitt mit rund 31 Jahren aus. Am jüngsten sind sie beim Auszug in Finnland, Dänemark und Schweden mit unter 22 Jahren.
Die Schweiz liegt insgesamt deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 26,2 Jahren. (can/sda)
Und warum machen das die Eltern? Unsere Kinder mussten von klein auf im Haushalt. altersgerecht, mithelfen. Von Waschen über Putzen bis zum Kochen.
Heute sind sie froh um diese Selbstständigkeit.