Die letztjährige Herbstwelle übertraf alles, was wir in dieser Pandemie bisher gesehen haben in der Schweiz: An Spitzentagen mussten über 300 Personen wegen Covid-19 ins Spital gebracht werden. Die Schuld gab man damals den laschen Massnahmen und den Rückkehrern aus den Herbstferien.
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Ein Jahr später sind zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung geimpft und die Fallzahlen steigen wieder, erneut spricht man von einer «Herbstwelle».
Um die beiden Wellen zu vergleichen, legen wir die Kurven ab dem Tag übereinander, an welchem die Fallzahlen wieder zu steigen begannen. Im letzten Jahr war das der 26. September 2020, in diesem Jahr der 12. Oktober 2021.
Und die folgende Grafik zeigt: Tatsächlich steigen die Fallzahlen wieder deutlich an – wenn auch (noch) etwas weniger steil als zu Beginn der letztjährigen Herbstwelle. Mit rund 3500 Fällen täglich sind wir wieder deutlich über dem Niveau der diesjährigen Frühlingswelle.
Vergleicht man die Spitalzahlen im gleichen Zeitraum, zeigt sich allerdings: Die Hospitalisationen steigen im Vergleich bisher nur leicht und befinden sich noch immer deutlich unter dem Niveau von der letztjährigen Herbstwelle.
Ein ähnliches Bild zeigt der Kurvenvergleich bei den täglichen Todesfällen: In den letzten 10 Tagen ist der Schnitt der täglichen Todesfälle auf etwa 7 angestiegen, zum selben Zeitpunkt in der letztjährigen Welle lagen sie bei 29 Toten täglich.
Allerdings ist es hier noch sehr früh für eine Prognose – im letzten Herbst war erst rund drei Wochen nach dem Anstieg der Fallzahlen auch ein Anstieg bei den Todesfällen zu bekunden.
Vor rund einem Monat begannen die Fallzahlen in der Schweiz wieder zu steigen. Vergleicht man mit der Situation im letzten Jahr, ebenfalls einen Monat nachdem die Fälle wieder angestiegen waren, sah die Situation folgendermassen aus: Im Wallis und in der Westschweiz verzeichnete man die höchsten Inzidenzen von fast 200 positiv Getesteten pro 100'000 Einwohner. Heute, gut ein Jahr später, verzeichnen die Innerschweizer Kantone die höchsten Fallzahlen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Hospitalisationen: Auch hier weisen die Kantone Obwalden, Schwyz und Appenzell Innerrhoden die höchsten Inzidenzen aus. Sie gehören zu den Kantonen mit den tiefsten Impfquoten landesweit.
Vor einem Jahr mussten aus einer Gruppe von einer Million Einwohner – die damals natürlich alle ungeimpft waren – täglich 24 Personen hospitalisiert werden.
Ein Jahr später unterscheidet sich das Risiko für einen Spitalaufenthalt deutlich nach Impfstatus: Wer sich gegen eine Impfung entschieden hat, hat zwar dank einer besseren epidemiologischen Situation in der Schweiz auch ein kleineres Risiko für eine Hospitalisierung, es ist jedoch immer noch rund siebenmal so hoch wie für Geimpfte.
Auch gut sichtbar, wie die Geimpften die Ungeimpften schützen:
Gern geschehen - jederzeit wieder - ich werde morgen in die Zukunft geboostert.