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Corona: So unterscheidet sich die aktuelle Herbstwelle von der letzten

Draussen wird's kälter, mehr Personen sind drinnen, entsprechend steigen im Herbst die Infektionszahlen. Doch diese Welle unterscheidet sich von der letztjährigen Welle.
Draussen wird's kälter, mehr Personen sind drinnen, entsprechend steigen im Herbst die Infektionszahlen. Doch diese Welle unterscheidet sich von der letztjährigen Welle. Bild: shutterstock

Was die aktuelle Herbstwelle mit der letztjährigen verbindet – und was jetzt anders ist

Wie schon im letzten Herbst steigen die Fallzahlen seit den Herbstferien in der Schweiz wieder an. Der Vergleich mit der letztjährigen Herbstwelle zeigt aber: Die Impfung schützt.
17.11.2021, 05:3917.11.2021, 10:54
Lea Senn
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Die letztjährige Herbstwelle übertraf alles, was wir in dieser Pandemie bisher gesehen haben in der Schweiz: An Spitzentagen mussten über 300 Personen wegen Covid-19 ins Spital gebracht werden. Die Schuld gab man damals den laschen Massnahmen und den Rückkehrern aus den Herbstferien.

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Ein Jahr später sind zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung geimpft und die Fallzahlen steigen wieder, erneut spricht man von einer «Herbstwelle».

Um die beiden Wellen zu vergleichen, legen wir die Kurven ab dem Tag übereinander, an welchem die Fallzahlen wieder zu steigen begannen. Im letzten Jahr war das der 26. September 2020, in diesem Jahr der 12. Oktober 2021.

Und die folgende Grafik zeigt: Tatsächlich steigen die Fallzahlen wieder deutlich an – wenn auch (noch) etwas weniger steil als zu Beginn der letztjährigen Herbstwelle. Mit rund 3500 Fällen täglich sind wir wieder deutlich über dem Niveau der diesjährigen Frühlingswelle.

Quelle: BAG

Vergleicht man die Spitalzahlen im gleichen Zeitraum, zeigt sich allerdings: Die Hospitalisationen steigen im Vergleich bisher nur leicht und befinden sich noch immer deutlich unter dem Niveau von der letztjährigen Herbstwelle.

quelle: bag

Ein ähnliches Bild zeigt der Kurvenvergleich bei den täglichen Todesfällen: In den letzten 10 Tagen ist der Schnitt der täglichen Todesfälle auf etwa 7 angestiegen, zum selben Zeitpunkt in der letztjährigen Welle lagen sie bei 29 Toten täglich.

Allerdings ist es hier noch sehr früh für eine Prognose – im letzten Herbst war erst rund drei Wochen nach dem Anstieg der Fallzahlen auch ein Anstieg bei den Todesfällen zu bekunden.

quelle: bag

Regionale Verteilung

Vor rund einem Monat begannen die Fallzahlen in der Schweiz wieder zu steigen. Vergleicht man mit der Situation im letzten Jahr, ebenfalls einen Monat nachdem die Fälle wieder angestiegen waren, sah die Situation folgendermassen aus: Im Wallis und in der Westschweiz verzeichnete man die höchsten Inzidenzen von fast 200 positiv Getesteten pro 100'000 Einwohner. Heute, gut ein Jahr später, verzeichnen die Innerschweizer Kantone die höchsten Fallzahlen.

Fälle pro 100'000 Einwohner nach Kanton in den beiden Herbstwellen

Herbstwellen im Vergleich: Inzidenz nach Kanton
Fallzahlen 30 Tage nach Start der Herbstwelle (25.10.2020 und 10.11.2021)Bild: watson, daten: bag

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Hospitalisationen: Auch hier weisen die Kantone Obwalden, Schwyz und Appenzell Innerrhoden die höchsten Inzidenzen aus. Sie gehören zu den Kantonen mit den tiefsten Impfquoten landesweit.

Hospitalisierungen pro 100'000 Einwohner nach Kanton in den beiden Herbstwellen

Herbstwellen im Vergleich: Inzidenz nach Kanton
Hospitalisierungen 30 Tage nach Start der Herbstwelle (25.10.2020 und 10.11.2021)Bild: watson, daten: bag

Nach Impfstatus

Vor einem Jahr mussten aus einer Gruppe von einer Million Einwohner – die damals natürlich alle ungeimpft waren – täglich 24 Personen hospitalisiert werden.

Ein Jahr später unterscheidet sich das Risiko für einen Spitalaufenthalt deutlich nach Impfstatus: Wer sich gegen eine Impfung entschieden hat, hat zwar dank einer besseren epidemiologischen Situation in der Schweiz auch ein kleineres Risiko für eine Hospitalisierung, es ist jedoch immer noch rund siebenmal so hoch wie für Geimpfte.

Hospitalisierungen pro Million Einwohner 30 Tage nach Start der Herbstwelle (25.10.2020 und 10.11.2021)
Hospitalisierungen pro Million Einwohner 30 Tage nach Start der Herbstwelle (25.10.2020 und 10.11.2021)Bild: watson, daten: bag
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quelle: keystone / urs flueeler
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122 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Haarspalter
17.11.2021 07:12registriert Oktober 2020
Das ist eine sehr verständliche und eindrückliche Darstellung.

Auch gut sichtbar, wie die Geimpften die Ungeimpften schützen:

Gern geschehen - jederzeit wieder - ich werde morgen in die Zukunft geboostert.
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stereo
17.11.2021 07:14registriert Februar 2018
aber sie sagen doch immer, die impfung nütz nichts…..(ironie off) geht impfen!!! ein besseres beispiel gibt es ja gar nicht!
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Hü Hopp Hü
17.11.2021 07:19registriert Dezember 2015
Hier wäre jetzt die Auslastungsquote der Intensivstationen interessant. Wenn weniger Leute sterben ist das positiv, aber Probleme könnten ja entstehen wenn die Aufenthaltsdauer auf der IPS steigt. Die Zahlen zeigen aber eindrücklich, dass die Impfung wirkt.
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