In diesem Artikel visualisieren wir die tägliche bzw. die wöchentliche Entwicklung der aktuellen Corona-Zahlen in der Schweiz. Die Daten erhalten wir vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) wochentags kurz nach dem Mittag, die Grafiken werden automatisch generiert. Das Wichtigste in Kürze:
Die Datenerfassung und Ausgabe durch die Kantone oder das Bundesamt für Gesundheit hinken den aktuellen Entwicklungen stets einige Tage hinten nach. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns nicht auf einen Wert verlassen, sondern uns alle wichtigen Kennzahlen im Verlauf anschauen.
Die bekannteste Zahl des Bundes ist wohl diejenige der Neuansteckungen, die sogenannte Fallzahl. Sie gibt an, wie viele Neumeldungen von Covid-Infektionen beim BAG eingegangen sind. Hierbei gilt zu beachten, dass die täglich gemeldeten Fälle nicht den Ansteckungen an genau diesem Tag entsprechen. Oft beinhalten die gemeldeten Fälle noch Nachmeldungen für die letzten drei bis vier Tage. Zudem hängt diese Zahl nicht zuletzt davon ab, wie ausführlich getestet wird. Deshalb ist in diesem Zusammenhang auch die Reproduktionszahl (R-Wert) und die Positivitätsrate wichtig. Die Abhängigkeit von der Bevölkerungsgrösse – die Inzidenz – ist zudem im Vergleich verschiedener Region wichtig.
Die Daten zu Hospitalisationen und Todesfällen zeigen ebenfalls eindrücklich, wie sich die Covid-Lage entwickelt. Zu berücksichtigen gilt es in diesem Zusammenhang, dass es einige Tage dauert, bis eine angesteckte Person in den Spital muss oder sogar stirbt. Deshalb entsteht eine Verzögerung von zwei bis vier Wochen, bis man den Einfluss allfälliger Massnahmen auf die Statistik spürt.
Hinweis: Mit zunehmender Impfquote steigen auch die Impfdurchbrüche, weil mehr Menschen überhaupt für einen Durchbruch infrage kommen.
Die Schweizer Impfkampagne begann im Dezember 2020. Einige Impfstoffe benötigen mehr als eine verabreichte Impfdosis, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Deshalb wird unterschieden zwischen «verabreichte Dosen» und «vollständig geimpfte Personen».
Die Impfung gegen das Coronavirus ist die grösste Hoffnung, die Pandemie zu überwinden und in eine neue Normalität zu finden. Dabei setzt der Bund auf unterschiedliche Impfstoffe.
So sieht die Spitalauslastung auf den Intensivstationen in der Schweiz aktuell aus:
Dabei muss beachtet werden, dass die Spitäler einige Eingriffe verschieben können, um die Intensivstationen zu entlasten. Deshalb nahm die Zahl der übrigen Patienten jeweils ab, sobald jene der SARS-CoV-2-Patienten anstieg. Zu sehen in dieser Grafik:
Die Spitalkapazität wird gesamtschweizerisch vom Bund erfasst. Stösst ein Spital an seine Grenzen, kann es die Patienten in weniger überlastete Einrichtungen überliefern. Welche Kantone im Moment an der Kapazitätsgrenze arbeiten, siehst du in dieser Grafik:
Die 7-Tage-Inzidenz zeigt dir, ob sich das Coronavirus in einem Kanton unter den Einwohnern verbreitet oder ob die Fälle zurückgehen. Dieser Grafik liegen die Neuinfektionen im Verhältnis zur Bevölkerung zugrunde. So können die Zahlen aus den unterschiedlichen Kantonen miteinander verglichen werden, obwohl sie bevölkerungstechnisch unterschiedlich gross sind.
So hat sich SARS-CoV-2 in den einzelnen Kantonen ausgebreitet. Bei der 7-Tage-Inzidenz zeigen wir zusätzlich die Veränderung zwischen dem aktuellsten und dem höchsten Wert in den vergangenen zwei Wochen an. Beim R-Wert der Kantone zeigen wir zusätzlich den Unschärfebereich an.
Die Corona-Fallzahlen (Neuinfektionen) des BAG alleine können die Realität der aktuellen Covid-Lage verzerren. Wird weniger getestet, ergeben sich dadurch offensichtlich auch tiefere Meldungen. Deshalb muss berücksichtigt werden, wie viele Tests in dieser Zeit durchgeführt wurden.
Aus dem Verhältnis der durchgeführten und der davon positiven Covid-Tests ergibt sich die Positivitätsrate. Liegt diese über fünf Prozent, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, (WHO) mehr zu testen. Nur so lange die Positivitätsrate tief gehalten wird, kann die Entwicklung der Pandemie verlässlich nachverfolgt werden. Ein rasanter Anstieg der Positivitätsrate weist in jedem Fall auf vermehrte Infektionen mit dem Coronavirus hin und der Bund muss reagieren.
Dieser Grundsatz wird seit dem Frühjahr 2021 dadurch relativiert, dass es neben den PCR-Tests auch Schnell- und Massentests gibt. Die negativen und positiven Ergebnisse der Schnell- und Massentests fliessen nicht automatisch in die Positivitätsrate, sondern erst nach einer individuellen Testbestätigung durch einen PCR-Test. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher individueller Test positiv ausfällt, steigt signifikant, wenn ein Schnell- bzw. Massentest positiv ausfällt. Dadurch kann die Positivitätsrate «verfälscht» werden. Sie ist daher nicht mit der Entwicklung der vorangehenden Monaten vergleichbar.
Doch, ja, anstatt dafür zu sorgen, dass die Bereiche die geschlossen sind auch sicher die Härte-Gelder erhalten und wir die Zeit bis die Impfungen abgeschlossen sind durchstehen, spielt man sich als Experte ein Sachen Virologie und Epidemiologie auf.