Ein Ende der Corona-Pandemie ist erst dann in Sicht, wenn ausreichend Menschen geimpft sind – oder es wirksame Medikamente gegen eine Erkrankung mit Covid-19 gibt. Immer wieder gibt es Erfolgsmeldungen.
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Neuesten Berichten zufolge könnte das Mittel «Ivermectin» helfen, die Infektionsdauer bei Covid-19 stark zu verkürzen. Eine Studie zeigt, dass das Mittel, das eigentlich gegen Parasiten wirken soll, auch antivirale Eigenschaften hat. So soll es die Virusausscheidung bei Patienten im Frühstadium einer Covid-19-Infektion verringern.
Bereits im Juni hat die US-Gesundheitsbehörde FDA ein monoklonales Antikörper-Medikament zur Behandlung von frühen Covid-19-Infektionen zugelassen: Das Medikament mit dem Namen Sotrovimab der Hersteller Vir Biotechnology Inc und Glaxosmithkline plc ist der dritte Antikörper-Wirkstoff, mit dem Patienten im Frühstadium der Krankheit behandelt werden können, die ein hohes Risiko für schwere Verläufe haben.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) hatte zuvor zwei Covid-19-Behandlungsmittel offiziell zugelassen: Dexamethason und Remdesivir.
Anfang des Jahres machte der Pharmakonzern Astrazeneca zudem mit einem Corona-Medikament auf sich aufmerksam . Im Februar prüfte die Ema ein weiteres Medikament, das seit Ende Februar ebenfalls zugelassen wurde: REGN-COV2 ist ein Antikörpermedikament, das bereits der ehemalige US-Präsident Donald Trump bekommen hat.
Bei Medikamenten spielt vor allem die Frage eine Rolle, für welches Krankheitsstadium von Covid-19 sie geeignet sind. Deshalb gibt es verschiedene Medikamentengruppen, die zum Einsatz kommen könnten.
Laut dem Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) stehen auch jene Arzneimittel im Vordergrund, die bereits gegen andere Krankheiten zugelassen oder zumindest in der Entwicklung sind. Denn es koste weniger Zeit, diese Medikamente umzufunktionieren, als ganz neue zu entwickeln. Demnach werden aktuell mehr als 600 verschiedene Medikamente darauf getestet, ob sie hilfreich gegen Covid-19 sein könnten.
Der VfA unterteilt die Medikamente, die als Hoffnungsträger gegen das Coronavirus gelten, zunächst in sechs Gruppen:
Wie der VfA erklärt, muss jedes Medikament zunächst darauf geprüft werden, ob es für die Behandlung von Covid-19-Patienten geeignet ist. Diese Bedingung muss auch dann erfüllt sein, wenn das Medikament bereits für andere Patienten zugelassen oder erprobt ist. Im Anschluss muss jedes Medikament von den Zulassungsbehörden auf Wirksamkeit, Verträglichkeit und technische Qualität überprüft werden. Zwar sollen diese Genehmigungsverfahren beschleunigt und bevorzugt behandelt werden – trotzdem nimmt dieser Prozess zusätzliche Zeit in Anspruch.
In Deutschland ist die oberste Zulassungsbehörde das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Das Robert Koch-Institut erklärt zudem, es könne eine «bedingte Zulassung» für Medikamente geben, wenn sie zur Behandlung, Vorbeugung oder ärztlichen Diagnose von schweren, lebensbedrohlichen Krankheiten bestimmt sind, gegen die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit eingesetzt werden oder bei seltenen Leiden helfen können.
Zusätzlich spielt eine Rolle, wie schnell die Unternehmen Medikamente entwickeln und verkaufen können. Bei diesem Aspekt arbeiten viele Pharmaunternehmen bereits zusammen oder stellen ihre Expertise kleineren Unternehmen zur Verfügung.
Das wohl bekannteste Medikament in der Corona-Krise ist Remdesivir. Der Wirkstoff hat in einigen Studien zunächst gezeigt, dass es als Medikament gegen Covid-19 die Krankheit verkürzen kann. Daraufhin erhielt der Wirkstoff von Gilead Sciences eine Zulassung in den USA, Japan und im Juli 2020 auch eine bedingte Zulassung in der EU. Mittlerweile ist das Medikament in rund 50 Ländern zugelassen.
Klinische Studien zeigen mittlerweile auch, dass Remdesivir die Genesungszeit verkürzen sowie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Real-World-Studien mit rund 50'000 Patienten zeigen zudem, dass die Behandlung mit Remdesivir die Sterblichkeit bei einer Infektion senken kann.
In seiner Bewertung des Medikaments vom Juli 2021 sieht das deutsche «Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen» (IQWiG) einen Hinweis auf einen «beträchtlichen Zusatznutzen» bei Patienten, die bei Therapiebeginn eine bestimmte Sauerstofftherapie erhielten.
Im Mai 2021 stellten Wissenschaftler der Universität Frankfurt zudem fest, dass Remdesivir möglicherweise noch einen weiteren, bisher unbekannten Wirkmechanismus haben könnte. Mithilfe eines Zwischenprodukts soll Remdesivir demnach dazu führen, dass ein Protein des Virus gehemmt wird, das mit dem menschlichen Abwehrsystem kommuniziert und dort sozusagen «Hilferufe der Zelle» unterdrückt.
In Grossbritannien gelang bei einer Studie mit dem Cortison-Wirkstoff Dexamethason eine Abschwächung der Immunreaktionen auf das Coronavirus. Demnach konnte das Mittel das Sterberisiko bei Patienten, die Sauerstoff benötigten oder künstlich beatmet wurden, deutlich senken. Das Medikament wurde von der Ema auch in der EU zugelassen. Allerdings spielt auch hier der Zeitpunkt der Medikamentengabe eine grosse Rolle: Wird das Immunsystem zu früh gehemmt, kann Dexamethason sogar schaden. Es ist daher nur zugelassen, wenn Patienten bereits einen schweren Verlauf zeigen.
Am 1. Februar 2021 hat die Ema mit einem sogenannten Rolling-Review-Verfahren des Medikaments REGN-COV2 begonnen. Ende Februar berichtete schliesslich unter anderem das «Ärzteblatt», die Ema befürworte die vorläufige Anwendung des Antikörpermittels REGN-COV2.
Das Mittel des US-Unternehmens Regeneron kann demnach laut Einschätzung der Ema bereits vor Marktzulassung zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein hohes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht.
Das Antikörpermedikament besteht aus einer Kombination der Antikörper Casirivimab und Imdevimab und wurde von Regeneron Pharmaceuticals (USA) und Hoffman-La Roche (Schweiz) gemeinsam entwickelt. Die Antikörper wurden im Labor entwickelt, um Antigene zu erkennen und sich an diese zu binden. So sollen die beiden Antikörper an zwei verschiedenen Stellen an das Spike-Protein des Coronavirus andocken und verhindern, dass das Virus in die Körperzellen gelangt. Dadurch könnte die Viruslast im Blut verringert werden.
Einer zusätzlichen Phase-III-Studie zufolge hilft der Wirkstoff auch asymptomatischen Probanden mit frischer Infektion: Er reduzierte die Viruslast um 90 Prozent und das Risiko, Symptome zu entwickeln, um etwa die Hälfte. Es wurde bereits 2020 beim damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt, Medienberichten zufolge sollte auch Deutschland bereits im Februar rund 200'000 Dosen eingekauft haben.
Ein Überblick (Stand: 5. August 2021) über einige der erfolgversprechendsten Medikamentenprojekte. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Neueste Studien zeigen, dass das antiparasitäre Mittel Ivermectin auch antiviral wirkt. Eigentlich ist es gegen Milben und Fadenwürmer zugelassen. In der Studie wurden Patienten verglichen, die drei Tage lang entweder Ivermectin oder aber ein Placebo erhalten haben. Regelmässig wurden PCR-Tests durchgeführt. Ein Ergebnis der Studie war, dass durch die Behandlung die Viruslast verringert werden konnte und so auch die Krankheitsdauer verkürzt wurde. Die Studie war mit nur 89 Patienten allerdings recht klein und wurde noch nicht von Experten begutachtet.
Eine andere Analyse hingegen sah keinen positiven Effekt, wie der VfA mitteilt. In einer Placebo-kontrollierten Studie mit jüngeren Patienten in Kolumbien brachte die Behandlung ebenfalls keinen Vorteil. Die Ema rät bisher davon ab, Imvermectin ausserhalb klinischer Studien einzusetzen.
Um Coronaviren bereits in den oberen Atemwegen abzufangen, arbeiten verschiedene Unternehmen und Wissenschaftler an der Entwicklung von antiviralen Nasensprays. So konnte das Spray der Firma Sanotize in einer Phase-II-Studie in Grossbritannien bereits die Viruslast deutlich reduzieren.
Dieses Medikament wurde von Atriva Therapeutics (Tübingen/Deutschland) ursprünglich gegen die Grippe entwickelt. In Laborversuchen konnte bereits bestätigt werden, dass der Wirkstoff auch die Vermehrung von SARS-CoV-2 hemmt. Zusätzlich hat ATR-002 eine Wirkung auf das Immunsystem und verhindert, dass Botenstoffe freigesetzt werden, die eine Immunreaktion verstärken würden. Der Wirkstoff wird seit Anfang Januar 2021 in einer klinischen Phase-II-Studie an Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Covid-19-Verlauf in Deutschland und anderen Ländern getestet.
Bisher hat Favipiravir von der japanischen Firma Fujifilm Toyama Chemical nur eine Zulassung für die Grippetherapie in Japan und China. In China und Thailand gibt es aber auch Studien zu dem Medikament und seiner Wirkung gegen SARS-CoV-2. Chinesische Behörden sollen das Arzneimittel bereits als wirksam eingestuft haben. Das russische Medikament Avifavir basiert auf dem japanischen Wirkstoff – dort wurde das Arzneimittel zugelassen und mittlerweile auch in mehrere Länder verkauft. Der Wirkstoff wurde bereits in einer klinischen Phase-III-Studie in Japan getestet, die Auswertung ergab im Februar allerdings, dass das Mittel zwar für «frisch hospitalisierte» Covid-Patienten hilfreich sein könnte, jedoch die Sterblichkeit nicht senkt.
Das Medikament gehört zu den Virostatika und soll die Virenvermehrung hemmen. Die «Gelbe Liste – Pharmaindex» warnt allerdings auch vor Nebenwirkungen wie Schock, Lungenentzündung oder Gelbsucht. Schwangere und stillende Frauen dürfen das Mittel nicht einnehmen.
In Deutschland, Österreich, Dänemark und Grossbritannien wurde das Medikament von Apeiron Biologics (Wien/Österreich) bereits mit Patienten in Phase II getestet. Dabei wurde festgestellt, dass die Beatmungstage und die Viruslast gesenkt werden konnten. Das Medikament ist ein Ergebnis der SARS-Forschung und wurde schon gegen andere Lungenkrankheiten getestet. APN01 soll ein Molekül auf den Viren blockieren, sodass diese nicht mehr in die Lungenzellen eindringen können. Zudem sollen Lungenschäden durch Entzündungsreaktionen vermieden werden. Jetzt soll das Medikament weiterentwickelt und in einer US-amerikanischen Phase-II-Studie getestet werden.
Grundsätzlich ist es etwas Gutes, wenn das Immunsystem auf Viren reagiert. In manchen Fällen, wie auch beim Coronavirus, können die Immunreaktionen aber so heftig ausfallen, dass sie dem Körper mehr schaden als nützen. Deshalb gibt es verschiedene Forschungsprojekte, die nach Medikamenten suchen, die diese Immunreaktionen eindämmen.
Die Firma Roche testet den sogenannten Immunmodulator Tocilizumab bereits an Corona-Patienten. Das Medikament ist schon zur Behandlung mehrerer rheumatischer Erkrankungen sowie zur Krebstherapie zugelassen. Während allerdings in einigen Fällen weniger Patienten beatmungspflichtig wurden und auch weniger von ihnen starben, zeigten andere Studien keine solche Wirkung. Eine Studie mit schwer kranken Patienten zeigte eine Verringerung der Lebensgefahr. In den USA hat Tocilizumab im Juni 2021 eine Notfallzulassung für die Anwendung bei Covid-19-Patienten erhalten.
In den USA, auf den Philippinen und in Brasilien testet das deutsche Unternehmen Merck den Immunmodulator M5049 an Covid-19-Patienten. Bislang gibt es zwar noch kein zugelassenes Medikament dieser Arzneimittelklasse, es wurde aber bereits gegen verschiedene Immunkrankheiten getestet.
Das Unternehmen Astrazeneca hat dieses Medikament ursprünglich für die Krebstherapie entwickelt. Acalabrutinib hat daher eine Zulassung zur Therapie bestimmter Leukämien. Jetzt wird es in einer klinischen Studie auch gegen Covid-19 getestet. Bei der Erkrankung durch SARS-CoV-2 soll Acalabrutinib Immunreaktionen eindämmen.
Der Wirkstoff Solnatide wurde vom Wiener Biotech-Unternehmen Apeptico entwickelt und wirkt gegen akutes Lungenversagen. Er soll die Dichte von Membranen im Lungengewebe wiederherstellen und wird gerade auf seine Eignung für Corona-Patienten getestet. In Österreich können schwer Erkrankte im Rahmen eines Härtefall-Programms bereits mit Solnatide behandelt werden.
Solnatide ist ein künstliches Peptid, das inhaliert wird und dann die Dichtigkeit der Lungenbläschen schützen kann.
Der Wirkstoff Aviptadil ist eine künstliche Version eines Moleküls, das natürlich im Menschen vorkommt. Das Schweizer Unternehmen Relief Therapeutics hat bereits eine Zulassung zur Behandlung von anderen Krankheiten in der EU. Bislang ist das Medikament allerdings noch nicht in Deutschland auf dem Markt. Aviptadil wirkt antientzündlich und soll Lungenzellen vor Virenbefall schützen. In den USA gab es bereits eine Phase-II/III-Studie mit schwer erkrankten Covid-19-Patienten, die sich schneller von den Atemwegssymptomen erholten. Zudem gibt es eine Phase-II-Studie mit einer inhalierbaren Form des Wirkstoffs.
Da sich eine schwere Covid-19-Infektion nicht nur auf die Lunge, sondern zudem auf zahlreiche andere Organe ausbreiten kann, hat das Coronavirus häufig auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Gegen Komplikationen wie Blutgerinnsel werden verschiedene Herz-Kreislauf-Medikamente getestet.
Nachdem einige Vergleiche darauf hindeuteten, dass ASS möglicherweise einen Nutzen gegen Covid-19 haben könnte, wird auch dieses Medikament in einer klinischen Studie getestet. Dabei wird es an stationär behandelten Covid-19-Patienten erprobt. Bisher ist ASS unter anderem zur Vorbeugung von Herzinfarkten oder Schlaganfällen zugelassen.
Das Medikament von Bayer ist ein Gerinnungshemmer, der unter anderem bereits zur Behandlung des Akuten Koronarsyndroms zugelassen ist. Rivaroxaban wird aktuell darauf getestet, ob es bei Herz-Komplikationen bei einer Corona-Infektion helfen kann.
Ebenfalls ein Gerinnungshemmer ist Enoxaparin. Das Arzneimittel wurde ursprünglich von Sanofi entwickelt und wird gegen die Thrombosegefahr bei Covid-19-Patienten bereits erfolgreich eingesetzt.
Blutdrucksenker aus der Klasse der Sartane werden gerade an verschiedenen medizinischen Einrichtungen darauf getestet, ob sie bei Lungen- oder Herzkomplikationen durch das Coronavirus helfen können. Zu ihnen zählen Telmisartan, Valsartan, Losartan und Candesartan. Gleichzeitig überprüft eine irische Studie auch, ob Blutdrucksenker gefährlich für Covid-19-Patienten sein könnten.
Einige Medikamente lassen sich nicht in die vorgenannten Kategorien einordnen, werden aber dennoch bei der Bekämpfung des Coronavirus in Erwägung gezogen.
Camostat und Nafamostat haben in Japan eine Zulassung zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Deutsche Forscher haben in Laborversuchen festgestellt, dass der Wirkstoff ein Enzym hemmt, das wichtig für das Eindringen von SARS-CoV-2 in menschliche Zellen ist. Deshalb wird der Wirkstoff in klinischen Studien mit Covid-19-Patienten getestet. Zudem ist die Entwicklung eines Nasensprays mit diesem Wirkstoff vorgesehen.
Die Wirksamkeit von Camostat wird zudem bereits in mehreren Phase-III-Studien getestet, nachdem kleinere Studien bereits positive Ergebnisse gezeigt hatten.
Der Wirkstoff wird eigentlich zur Therapie von entzündlichen Darmerkrankungen erprobt. Allerdings vermuten Forscher, dass er auch die äussere Hülle des Coronavirus angreifen könnte – das wurde bereits in Zellkulturen nachgewiesen, wo er die Vermehrung des Virus verhinderte. Derzeit wird das Medikament in einer Phase-II-Studie an hospitalisierten Covid-Patienten getestet. Zusätzlich soll es gegen Bakterien wirken können.
Neben den Medikamenten, die bereits zur Bekämpfung anderer Krankheiten getestet werden oder zugelassen sind, entwickeln viele Pharmaunternehmen neue Arzneimittel speziell für Covid-19. Dabei handelt es sich vor allem um Projekte mit Antikörpern und antiviralen Medikamente.
Besonders einfach ist die Therapie mit Antikörpern genesener Covid-19-Patienten über die Direktweitergabe: Aktuell erkrankte Patienten erhalten eine Blutplasmaspende genesener Patienten mit Antikörpern gegen das Coronavirus. Diese Methode wird in Deutschland in einigen Kliniken bereits praktiziert – Genesene werden daher vielerorts gebeten, Plasma zu spenden. Bisher gab es allerdings noch keine überzeugenden Therapieerfolge.
Zahlreiche Pharmaunternehmen arbeiten an der Produktion von Medikamenten, die aus Coronavirus-Antikörpern bestehen. Einige gewinnen die Antikörper aus dem Plasma genesener Patienten, andere kopieren diese Antikörper oder arbeiten mit den Genen für Antikörper. Eine weitere Möglichkeit sind die Antikörper von SARS- oder MERS-Patienten sowie die künstliche Herstellung von im Labor entwickelten Antikörpern.
Anfang 2021 machte der Pharmakonzern Astrazeneca nicht nur mit seinem Impfstoff, sondern auch mit einem Corona-Medikament auf sich aufmerksam: Dabei handelt es sich um ein Medikament, das sofort nach dem Verabreichen eine Covid-19-Erkrankung bei Menschen verhindern soll, die dem Coronavirus ausgesetzt waren. Der Wirkstoff mit dem Namen AZD7442 könnte Experten zufolge eine wichtige Ergänzung zu den zugelassenen Impfstoffen bedeuten. Denn AZD7442 nutzt eine Kombination aus zwei langlebigen Antikörpern, die genesenen Covid-19-Patienten entnommen und im Labor hergestellt wurden. Nach positiven Zwischenergebnissen gibt es jetzt eine Phase-III-Studie mit leicht erkrankten Covid-Patienten.
Mit einem neuen Antikörper-Medikament sollen Patienten behandelt werden können, die bereits Sauerstoff benötigen. Bisher konnten Antikörper-Medikamente nur bei leichten Verläufen eingesetzt werden.
Seit April wird der Antikörper COR-101 in einer Phase Ib/II-Studie mit Freiwilligen erprobt. COR-101 wurde so gestaltet, dass der Antikörper auch dann verabreicht werden kann, wenn eine weitere Steigerung des Entzündungsgeschehens vermieden werden muss.
Ende Mai verkündete das Konsortium erste Erfolge. Dem SWR zufolge dauert eine Behandlung drei Stunden und eine Infusion reiche aus. Im Labor konnten sich die Antikörper an SARS-CoV-2 binden und das Virus blockieren. Das gilt demnach auch für die Delta-Variante. Jetzt starten die klinischen Studien mit zunächst 45 Corona-Patienten. Zeigen sich Erfolge, soll sofort eine Notfallzulassung beantragt werden.
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein monoklonales Antikörper-Medikament zur Behandlung von frühen Covid-19-Infektionen zugelassen. Das Medikament mit dem Namen Sotrovimab der Hersteller Vir Biotechnology Inc und Glaxosmithkline plc ist das dritte Antikörper-Medikament, das für die Behandlung im Frühstadium der Krankheit für Patienten zugelassen wurde, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Im März wurde eine Studie zu dem Medikament sogar vorzeitig beendet, weil es sich als hochwirksam erwies. Demnach sollen Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Vergleich zu einem Placebo um 85 Prozent reduziert worden sein.
Mehrere Pharmaunternehmen wie auch das deutsche Biotech-Unternehmen Secarna arbeiten an Mitteln, die verhindern sollen, dass bestimmte Gene zur Vermehrung des Coronavirus genutzt werden können.
Verwendete Quellen:
Für mich völlig unverständlich, dass die WHO Ivermectin als Mittel gegen Covid 19 ablehnt.