Die Impfungen alleine werden nicht reichen, um den Weg aus der Pandemie zu ebnen, ist Thomas Krech überzeugt. Aus diesem Grund hat der Mediziner und Unternehmer aus dem Thurgau ein Test-Konzept entwickelt. Über sein Vorhaben berichten heute die NZZ und die Gewerbezeitung. Krechs Firma Misanto führt im Thurgau einen grösseren Teil der Corona-Tests durch.
Krech schlägt vor, innert kurzer Zeit die ganze Bevölkerung der Schweiz zu testen – zwei Mal. Möglich machen sollen dies Schnelltests für daheim und eine ausgefeilte Logistik.
So sieht Krechs Acht-Tage-Plan aus:
An Tag 0 soll jede Bürgerin und jeder Bürger per Post einen Schnelltest nach Hause geliefert bekommen. Insgesamt werden 10 Millionen Test verschickt. Laut Krech wäre das Pharmaunternehmen Roche in der Lage, die benötigten Millionen Schnelltests innert nützlicher Frist zu liefern. Auch die Schweizer Post habe bestätigt, dass eine Auslieferung an alle Schweizer Haushalte logistisch machbar sei.
Den Test führen die Menschen zuhause selber durch. Das Problem: Der dazu benötigte Selbsttest ist in der Schweiz noch gar nicht zugelassen. Allerdings arbeitet das Bundesamt für Gesundheit BAG nach eigenen Angaben an einer solchen Zulassung. Krech zielt dabei auf Tests ab, bei denen die Proben-Entnahme über den vorderen Nasenbereich bereits ausreichend ist.
Die Resultate, die nach rund 15 Minuten feststehen, werden anschliessend digital erfasst. Positiv getestete Personen müssen sich sofort isolieren, Personen im selben Haushalt müssen in Quarantäne. Krech rechnet mit etwa 50'000 positiven Befunden.
Alle diejenigen, die am ersten Tag per Schnelltest ein positives Resultat erhalten haben, sollen am Tag darauf noch einen PCR-Test machen. Begründet wird dies durch die geringere Zuverlässigkeit der Selbsttests. So kann vermieden werden, dass sich falsch Positive in Isolation begeben müssen. Die Röhrchen für den PCR-Spuck-Test sollen ebenfalls nach Hause geschickt werden, um keine Ansteckungsrisiken einzugehen.
Wer beim PCR-Test zum zweiten Mal ein positives Ergebnis aufweist, muss in Isolation bleiben – 10 Tage insgesamt. Hier schätzt Krech die Anzahl auf 40'000-50'000 Personen.
Dann wiederholt sich das Spiel: Am 4. Tag erhält die gesamte Bevölkerung einen zweiten Schnelltest nach Hause geschickt und am 5. Tage testen sich alle. Wieso ist dieser zweite Test notwendig? Beim ersten Test ist es möglich, dass bereits infizierte Personen ein negatives Resultat erhalten, weil das Virus zu einem frühen Zeitpunkt noch nicht nachweisbar ist.
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Die Tage 6 und 7 sind wieder identisch mit Tagen 1 und 2. Positiv getestete begeben sich in Isolation und führen am folgenden Tag einen zusätzliche PCR-Test durch. Fällt auch dieses Resultat positiv aus, müssen sie in Isolation verbleiben. Die Anzahl der zu dem Zeitpunkt doppelt positiv Getesteten schätzt Krech auf 8000 Personen.
Der 8. Tag ist schliesslich der Tag, den wir alle mit grösster Sehnsucht erwarten: Er soll das Ende des Lockdowns bringen. Krech erklärt gegenüber der Gewerbezeitung:
Doch damit die Schweiz eine coronafreie Zone bleiben würde, müssten alle Einreisenden an der Grenzübergängen einen Schnelltest machen. Krecht schlägt zudem vor, pendelnde Grenzgänger alle fünf Tage testen lassen.
Wichtig aber: Dieser ganze Plan funktioniere nur, wenn ausreichend viele Haushalte mitmachen, denn das Testen geschieht auf freiwilliger Basis.
Krech schätzt die gesamten Kosten auf einmalig 400 Millionen Franken. Zusätzlich würden für die Kontrollen an der Grenze geschätzt 10 Millionen Franken anfallen – pro Tag. (saw)
Wie es im Text selber steht: "Dieser ganze Plan funktioniere nur, wenn ausreichend viele Haushalte mitmachen, denn das Testen geschieht auf freiwilliger Basis".
Und ich befürchte wirklich, dass zu viele Menschen nicht mitmacht: Weil sie mit den Ausführungen überfordert sind; Weil sie Angst vor einem Resultat haben; Weil sie nicht in Quarantäne wollen; weil in ihren Gedanken Corona eh nur eine Grippe ist; weil sie sich nicht der "Diktatur" beugen wollen; ...