Die bislang in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 basieren auf der mRNA-Technologie (Biontech/Pfizer und Moderna) oder Vektorviren (Astrazeneca und Johnson & Johnson).
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Aber auch Impfstoffe eines anderen Typs befinden sich noch in der Entwicklung. So könnte etwa der französisch-österreichische Hersteller Valneva schon bald den ersten Corona-Totimpfstoff Europas auf den Markt bringen.
Alle Vakzine haben dasselbe Ziel – den Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung – funktionieren aber auf unterschiedliche Weise. Ein Überblick.
Grundsätzlich werden Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe unterschieden, die mit verschiedenen Technologien hergestellt werden. Zu neueren Entwicklungen zählen auch die genbasierten Impfstoffe – darunter mRNA-Impfstoffe und Vektorimpfstoffe.
Alle Arten haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf die Immunantwort, die sie auslösen und sie haben unterschiedliche Anforderungen an die Herstellung.
Auch die Krankheitserreger haben unterschiedliche Eigenschaften, sodass sich nicht alle Impfstoffarten für alle Infektionskrankheiten eignen. In umfangreichen Tests wird daher geprüft, welche Impfstoffe sich am besten für eine bestimmte Erkrankung einsetzen lassen.
Bezogen auf Covid-19 sind in der Schweiz drei Impfstoffe zugelassen, von denen einer ein Vektorimpfstoff (Johnson & Johnson) und zwei mRNA-Impfstoffe (Biontech und Moderna) sind. Eine weitere Impfstoffart, die in Zukunft eine Rolle gegen SARS-CoV-2 spielen könnte, ist der Totimpfstoff.
Bei mRNA-Impfstoffen wie denen von Biontech/Pfizer und Moderna werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile für die Immunisierung benötigt. Stattdessen arbeiten sie mit Erbinformationen des Coronavirus , die aber nicht dem Virus entnommen, sondern vollständig künstlich hergestellt werden.
Diese Informationen dienen als Bauplan für den Körper, der damit die ungefährlichen Spike-Proteine herstellen kann. Wie beim Vektorimpfstoff regen diese das Immunsystem an und es werden Antikörper gebildet.
mRNA-Impfstoffe haben den Vorteil, dass das Herstellungsverfahren unabhängig vom jeweiligen Erreger immer gleich ist. Man spart also Entwicklungszeit für das Produktionsverfahren.
Vektorimpfstoffe wie die von Astrazeneca oder Johnson & Johnson basieren auf für den Menschen harmlosen Viren, den sogenannten Vektoren. Beim Impfstoff von Astrazeneca handelt es sich um ein Adenovirus von Schimpansen, das inaktiv ist, sich also nicht mehr vermehren kann. Bei Johnson & Johnson wird ein unschädliches menschliches Adenovirus verwendet.
Diese Viren werden mit Bestandteilen des Coronavirus – dem sogenannten Spike-Protein – bestückt. Die menschliche Immunabwehr reagiert im Idealfall auf SARS-CoV-2, das als harmloses Virus getarnt ist, indem es Antikörper gegen das Coronavirus produziert.
Totimpfstoffe enthalten abgetötete, also nicht mehr vermehrungsfähige Krankheitserreger oder auch nur deren Bestandteile. Diese werden vom Körper als fremd erkannt und regen das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung an, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht.
Gegen Corona sind derzeit keine Totimpfstoffe in Deutschland zugelassen (Stand 1. November 2021). Entwickelt wird ein solches Mittel aktuell vom französisch-österreichischen Unternehmen Valneva.
Die chinesischen Unternehmen Sinovac mit dem Impfstoff CoronaVac und Sinopharm haben bereits Totimpfstoffe gegen Corona entwickelt. Diese werden vorrangig in Asien und Südamerika verimpft und schneiden in Wirksamkeitstests schlechter ab als die mRNA-Impfstoffe – insbesondere auch gegen die neuen Virusvarianten.
Vielfach heisst es von Impfskeptikern, die Technologie hinter den mRNA-Impfstoffen sei neu. Doch das ist ein Irrtum. Tatsächlich ist sie seit etwa 30 Jahren bekannt. Bereits vor mehr als zehn Jahren wurden erste klinische Studien für die Krebstherapie beim Menschen durchgeführt. Und auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wird auf das Prinzip mRNA gesetzt.
Schon lange wurden also die theoretischen Grundlagen und Anwendungen von mRNA untersucht und beschrieben. Es fehlten jedoch die Investitionen für eine Weiterentwicklung der Technologie. Die Corona-Pandemie machte diese Investitionen möglich und so konnten sich die mRNA-Impfstoffe zur Bekämpfung von Covid-19 durchsetzen.
Sind Corona-Impfstoffe sicher?Die Behauptung, dass die Corona-Impfstoffe zu schnell entwickelt und nicht ausreichend getestet wurden, lässt sich leicht entkräften.Die in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 erfüllen alle Sicherheitsstandards und haben sich in gross angelegten Studien als sicher und wirksam erwiesen. Bei der Zulassung wurden trotz Pandemiesituation keine Schritte übersprungen.
Auch Vektorimpfstoffe wurden vor Corona bereits gegen andere Krankheiten verwendet – etwa gegen Ebola und das Dengue-Fieber . Die Impfstoffart ist relativ neu und wird derzeit auch für die Krebstherapie untersucht.
Das Prinzip der Totimpfstoffe ist seit Jahrzehnten bekannt und wird zum Beispiel bei Impfstoffen gegen Diphtherie, Hepatitis B, Keuchhusten und Tetanus eingesetzt. Auch die Grippeimpfung ist meistens ein Totimpfstoff.
Totimpfstoffe haben an sich seltener Nebenwirkungen, allerdings lässt der Impfschutz im Allgemeinen mit der Zeit nach. Deshalb sind Auffrischungsimpfungen bei Diphtherie oder Tetanus so wichtig.
Einige Menschen, die sich vor den verhältnismässig neu entwickelten mRNA-Impfstoffen fürchten, könnten mit Totimpfstoffen überzeugt werden, die sie bereits von anderen Impfungen kennen. Doch aktuell ist noch kein solcher Kandidat gegen Covid-19 in Deutschland zugelassen (Stand 1. November 2021).
Und auf einen Totimpfstoff gegen Covid-19 zu warten, ist in der aktuellen Pandemie-Situation fatal. Hierzulade ist die vierte Corona-Welle in vollem Gange. Die Inzidenzen und auch die Hospitalisierungsrate, die beschreibt, wie viele Menschen innerhalb einer Woche auf 100'000 Personen gerechnet mit Covid-19 in Krankenhäuser eingewiesen werden, steigen täglich weiter an. Im Herbst und kommenden Winter wird die Ansteckungsgefahr für Ungeimpfte deshalb so hoch sein wie nie zuvor.
Es wird aber noch einige Monate dauern, bis der erste Totimpfstoff in Deutschland verimpft wird. Denn wie jedes andere Vakzin muss auch der Impfstoffkandidat von Valneva von den Behörden eingängig geprüft werden. Die europäische Arzneimittelagentur Ema, die für die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen zuständig ist, besteht darauf, dass die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe in klinischen Phase-III-Studien in Pandemiegebieten belegt wird. Eine Zulassung bereits mit den Ergebnissen aus Phase-II-Studien kommt daher nicht in Betracht.
Bei den vier Corona-Impfstoffen, die aktuell in der EU zugelassen sind, wurden jeweils alle Studienphasen durchgeführt. Insbesondere die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind sehr gut erprobt. In den vergangenen Monaten wurden damit weltweit über 300 Millionen Menschen vollständig immunisiert. Das bedeutet auch: Es gibt generell kaum einen Impfstoff, der bislang so gut und breit untersucht wurde.
Auch Virologen und Experten des Robert Koch-Instituts halten es aufgrund dieser erwiesenen guten Eigenschaften der aktuell erhältlichen Impfstoffe für falsch, den Impftermin hinauszuzögern.
Verwendete Quellen:
Vielen geht es nur noch ums Trötzeln. So nach, je mehr Argumente ihr bringt und je mehr Druck ihr macht, umso mehr bin ich dagegen. Aus Prinzip.
Ein wohlstandsverwahrloster Kindergarten.
Denke es sind alle durch die noch wollten, wir können die Massnahmen beenden. Danke. War schön. Aber jetzt ist genug.