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Affäre Iqbal Khan: Ein zweiter Credit-Suisse-Manager wurde observiert

Affäre Iqbal Khan: Ein zweiter Credit-Suisse-Manager wurde observiert

Die Beschattung des ehemaligen Spitzenbankers Iqbal Khan endete in einer Tragödie. Nun wurde ein weiteres Konzernleitungsmitglied der Credit Suisse überwacht.
16.12.2019, 21:50
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Der Leiter der Internationalen Vermögensverwaltung der Credit Suisse, Iqbal Khan, tritt per sofort ab.
Wurde beschattet: Ex-CS-Banker Iqbal Khan.Bild: KEYSTONE

Nicht nur der ehemalige Chef der internationalen Vermögensverwaltung, Iqbal Khan, sondern auch ein weiterer Topmanager der Grossbank Credit Suisse wurde von Detektiven beschattet. Das ­berichtete am Montagabend die Onlineausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Umstände würden daraufhin deuten, dass die Credit Suisse den Auftrag zur Überwachung gab.

Ziel der Beschattung war Peter Goerke, damals oberster Personalchef der Credit Suisse und Konzernleitungsmitglied. Die Operation trug den Codenamen «Küsnacht». Der Auftrag: «Zielsetzung der OBS ist ein Bewegungsbild der Zielperson. Gibt es Treffen (Drittpersonen fotografieren)? Welche Örtlichkeiten werden angefahren?»

Die Rechnung für drei Tage Observation im Februar 2019 belief sich auf 12'000 Franken. Warum der Manager überwacht wurde, ist nicht bekannt. Wenige Tage nach der Observation gab CEO Tidjane Thiam bekannt, dass Goerke aus der Konzernleitung ausscheide und fortan als «Senior Advisor» für die Bank arbeite.

Bei der Aufarbeitung der im September bekannt gewordenen Beschattungsaffäre um Iqbal Khan betonten die CS und ihr Verwaltungsratspräsident Urs Rohner stets, es handle sich um einen «isolierten Einzelfall». Die CS schreibt nun, die Untersuchung durch die Kanzlei Homburger habe keine Hinweise ergeben, dass neben Khan weitere Mitarbeitende der CS beschattet wurden.

«Homburger hat bei der Untersuchung auch keine Hinweise identifiziert, dass Peter Goerke beschattet worden ist. Dieser Punkt ist heute, zweieinhalb Monate nach der Untersuchung von Homburger erstmals aufgekommen.» Das Ergebnis stütze sich auf die Befragung von involvierten Mitarbeitern der CS und des Detektivbüros. Zudem habe Homburger ausgewählte Unterlagen wie E-Mails und Buchhaltungsunterlagen geprüft und dabei ebenfalls keine Hinweise auf weitere Beschattungen von Mitarbeitenden identifiziert. (lei/bzbasel.ch)

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