Schweiz
Die Mitte

Mitte-Präsidium: Einzelkandidat zwingend aus Bundeshausfraktion

Im Mitte-Präsidium wird zwingend die Bundeshausfraktion vertreten sein

27.03.2025, 14:5227.03.2025, 15:34
Mehr «Schweiz»

Im neuen Mitte-Präsidium wird mindestens ein Mitglied der Bundeshausfraktion vertreten sein. Dies gilt auch im Falle einer Co-Kandidatur, wie die Findungskommission der Partei für die Nachfolge des abtretenden Präsidenten Gerhard Pfister vor den Medien bekannt gab.

Mit einer konstituierenden Sitzung nahm die Findungskommission für das Parteipräsidium der Mitte am Donnerstag ihre Arbeit auf. Der Zuger Nationalrat Pfister hatte Anfang Januar seinen Rücktritt per Ende Juni bekannt gegeben. «Diese Etappe ist eine wichtige Phase für unsere Partei», sagte Kommissionspräsident und Ständerat Charles Juillard (JU) nach der Sitzung vor den Medien im Bundeshaus.

Parteipraesident Gerhard Pfister, Mitte-ZG, orientiert an einem Point de Presse ueber die eingegangenen Kandidaten zur Bundesratsersatzwahl, am Montag, 3. Februar 2025, in Bern. Die Vereinigte Bundesv ...
Wer folgt auf Gerhard Pfister?Bild: keystone

Fokus auf Parteistrategie und Wahlen 2027

Gesucht sei eine «starke Führungspersönlichkeit mit einem klaren strategischen Weitblick und langjähriger politischer Erfahrung, einem breiten politischen Netzwerk und einer ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit», sagte Kommissionsvizepräsidentin und Nationalrätin Regina Durrer (NW) zum Anforderungsprofil.

Die neue Parteispitze solle die Mitte klar positionieren, komplexe Themen verständlich vermitteln sowie die verschiedenen Anliegen der Parteimitglieder moderieren. Die Mitgliedschaft in der Mitte-Bundeshausfraktion als Kriterium für eine Nomination stelle die Anbindung an die nationale Politik sicher, hiess es weiter.

Weitere essenzielle Kriterien sind laut der Mitte Belastbarkeit, ein souveränes Auftreten, Deutsch- und Französischkenntnisse sowie Medienaffinität. Neben der Weiterentwicklung der Parteistrategie soll die neue Parteispitze unter anderem die Wahlkampagne für die eidgenössischen Wahlen 2027 sowie die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Bundesrat, Fraktion und Kantonalparteien gestalten.

Kandidaturen eingehend prüfen

Die Nominierung für das Amt erfolge durch die Mitte-Kantonalparteien. Letztere seien eingeladen, ihre Vorschläge bis am 28. April um 12 Uhr bei der Findungskommission einzureichen. Die Kantonalparteien seien bei ihren Nominierungen «auch dafür verantwortlich, dass die Kandidaten und Kandidatinnen den Anforderungen bestmöglich entsprechen», sagte Franziska Steiner-Kaufmann, Präsidentin der Mitte des Kantons St.Gallen.

Die Findungskommission werde sämtliche Kandidaturen am 2. Mai sorgfältig und gleichberechtigt prüfen und dabei auch Anhörungen durchführen. Man gehe aber davon aus, dass die Kantonalparteien die Kandidaturen im Vorfeld eingehend prüfen würden, sagte derweil Nationalrätin Durrer. Empfehlungen gebe die Kommission keine ab, man sage in der Folge nur, «wer wählbar sei, und wer nicht».

Auch zur Geschlechterfrage für das neue Präsidium äusserte sich die Kommission nur vage: «Wir nehmen gerne Kandidaturen von starken Frauen entgegen, genauso wie von starken Männern», sagte Durrer.

Neben Juillard, Durrer und Steiner-Kaufmann nehmen der Bündner Grossrat und Kantonalparteipräsident Kevin Brunold, der Tessiner Nationalrat Giorgio Fonio, der Geschäftsführer der Berner Kantonalpartei Jan Gnägi, die Freiburger Nationalrätin Marie-France Roth Pasquier sowie die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen Einsitz in der Findungskommission. Die Wahl des neuen Präsidiums soll an der Delegiertenversammlung am 28. Juni in Bern erfolgen.

Bereits zahlreiche prominente Absagen

Das Kandidatenkarussell für das neue Mitte-Präsidium kam nach Pfisters Rücktrittsankündigung indes nur langsam in Fahrt. Öffentlich Interesse an Pfisters Nachfolge bekundet haben bisher der Mitte-Fraktionschef im Nationalrat Philipp Matthias Bregy (VS) sowie der Berner Nationalrat Reto Nause.

Zahlreiche prominente Mitte-Politikerinnen und -politiker wie Nationalrätin Isabelle Chassot (FR), ihr Bündner Kollege Martin Candinas, der Ständerat Benedikt Würth (SG) oder der Baselstädtische Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger erteilten einer Kandidatur bereits eine Absage.

Bisher nicht geäussert hat sich unter anderem die Aargauer Ständerätin Marianne Binder, die bereits Teil des Parteipräsidiums ist. Nicht kandidieren können derweil Mitglieder der von der Partei nun eingesetzten Findungskommission. (rbu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Autoposer nerven Stadtzürcher Bevölkerung massiv – bald könnte es Bussen geben

    Die Stadtzürcher Bevölkerung hat sich zuletzt von Autoposern massiv belästigt gefühlt. Der Stadtrat will Bussen gegen diese aussprechen, sobald das möglich wird, wie er im Bericht über die Lärmschutzstrategie schreibt.

    Zur Story