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Keine Bewilligung für Fassaden-Solarpanels mehr in Zürich

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Ein Solarpanel wird zur Verpackung vorbereitet. Bild: KEYSTONE

Keine Bewilligung für Fassaden-Solarpanels mehr in Zürich

20.05.2023, 10:59
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Die Zürcher Gebäudeversicherung versetzt den Klimaschutz-Bemühungen einen Rückschlag. Sie toleriert an grösseren Gebäuden keine Solarpanels mehr an der Fassade. Der Grund: Brandgefahr.

Wer im Kanton Zürich ein Haus von über elf Metern Höhe bauen und die Fassade mit Solarpanels versehen will, muss neuerdings beweisen, dass sich ein Feuer an der Fassade nicht weiter als über zwei Stockwerke ausbreiten könnte. Nachgewiesen werden soll dies etwa mit realen Brandversuchen. So will es die Gebäudeversicherung.

David Galeuchet, Grüner Zürcher Kantonsrat und Vizepräsident beim Branchenverband Swissolar, bestätigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel des «Tages-Anzeigers».

Er weiss von zwölf Bauprojekten mit Photovoltaik-Fassade, welche in jüngster Zeit zurückgewiesen worden seien. Die Zürcher Gebäudeversicherung ist die einzige in der Schweiz, welche Brandtests für die gesamte Konstruktion verlangt.

Von «nicht brennbar» zu «schwer brennbar»

Grund für die neue Bewilligungspraxis: Solarzellen gelten wegen Kunststoffsteckern und Folien nicht mehr als «nicht brennbar» sondern nur noch als «schwer brennbar». Ein gewisses Brandrisiko besteht, auch wenn dieses klein ist.

Swissolar will nun mit systematischen Brandversuchen beweisen, dass Photovoltaik-Fassaden keine Grossbrände auslösen können. Gemäss Galeuchet gibt es in der Schweiz derzeit allerdings gar keine Anlage, in der solche Brandtests durchgeführt werden können. Möglicherweise müsse man diese in Deutschland machen.

Bis Versuchsergebnisse vorliegen, dürfte es also entsprechend lange dauern. Deshalb hofft der Verband bis auf Weiteres auf mehr Toleranz seitens der Gebäudeversicherung. Einfamilienhäuser sind von der neuen Bewilligungspraxis nicht betroffen.

(yam/sda)

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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Snowy
20.05.2023 11:57registriert April 2016
Unfassbar.

Überall auf der Welt werden Solarzellen bereits grossflächig auf Fassaden verbaut - aber die Schweiz möchte zuerst noch eigene Tests abwarten.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass es Kreise in diesem Land gibt, welche sicherstellen wollen, dass es in der Solartechnik ganz sicher kein erneuter technischen Vorsprung mehr geben wird (so wie es diesen bereits einmal vor 20 Jahren gab).
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Barth Simpson
20.05.2023 12:00registriert August 2020
Fassadenpanels bringen mehr Winterstrom, weil kein Schnee drauf liegen bleiben kann und die flache Einstrahlung der Wintersonne oft einen besseren Ertrag ergeben wie Panels auf einem Dach.

Es wäre sinnvoller gewesen, wenn die Zürich bifaziale Glas-Glas Panels vorgeschrieben hätte. Diese haben keine Folie auf der Hinterseite, sind extrem robust und brandsicher. Bifaziale Glas-Glas Panels bringen auch den besten Ertrag an Fassaden, an Balkonen oder im Freien.

An Zürich: Bitte ändert einfach Euere Richtlinien für Fassaden-Panels und gut ist.
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BG1984
20.05.2023 14:34registriert August 2021
Liebe Gebäudeversicherung: Ein mehrjähriges Forschungsprojekt in Deutschland hat gezeigt, dass ein Brand in weniger als 0,01% der Anlagen aufgetreten ist. Bei diesen wenigen Fällen beschränkte sich der Brand grösstenteils auf die Anlage und griff nicht auf das Gebäude über.

Brauchen wir wirklich noch Schweizerische Tests? Brennen Solaranlagen in der Schweiz anders als in Deutschland?
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