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Kramer Gastronomie boykottiert Zweifel wegen Stadionstreit in Zürich

Die Kramer Gastronomie boykottiert Zweifel-Chips wegen eines Streits um Stadionbau in Zürich
«Wir möchten damit ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir hinter dem Stadionprojekt und der Zukunft des Fussballs in Zürich stehen», schreibt die Kramer Gastronomie AG auf Instagram.Bild: Instagram Kramer Gastronomie

Gastro-Patron boykottiert Zweifel-Chips wegen eines Streits um Stadionbau in Zürich

Zürcher Fussballfans boykottieren die Chips und Weine der Spreitenbacher Firma Zweifel schon lange. Jetzt zieht ein Zürcher Gastronom mit.
13.02.2025, 14:05
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GC- und FCZ-Fans sind sich eigentlich meistens uneinig. Nebst ihrem Interesse am Fussball haben die rivalisierenden Fans aber zwei Dinge gemeinsam: den Wunsch nach einem neuen Fussballstadion und den Ärger über Urs Zweifel.

Letzterer ist der Neffe des Zweifel-Gründers und sitzt heute im Verwaltungsrat der Zweifel Chips & Snacks AG mit Sitz in Spreitenbach. Und: Er gehört zu den bekanntesten Gegnern eines Grossprojekts, das ein seit über zwanzig Jahren geplantes Stadion im Stadtzürcher Hardturmareal beinhaltet.

Die Stimmberechtigten haben das Vorhaben schon mehrmals gutgeheissen, es wird aber immer wieder mit Rekursen blockiert – unter anderen von Urs Zweifel und weiteren einflussreichen Zürchern. Seit Jahren boykottieren darum die Fussballfans die Zweifel-Chips und -Weine.

Gastro-Patron schliesst sich Boykott an

Nun zeigt sich: Urs Zweifel hat nicht nur die Zürcher Fussballszene gegen sich aufgehetzt. Eine Zürcher Restaurantkette schliesst sich dem Boykott an. «Wir möchten damit ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir hinter dem Stadionprojekt und der Zukunft des Fussballs in Zürich stehen», schreibt die Kramer Gastronomie AG auf Instagram.

Der CEO der Gastro-Firma Christian Kramer führt Restaurants, Bars und ein Hotel in Zürich und St. Gallen. Er sei, wie er gegenüber «20 Minuten» sagt, lange bei GC tätig gewesen. Der Stadionbau sei für ihn eine «Herzensangelegenheit».

Grossprojekt beinhaltet auch Hochhäuser

Beim Projekt handelt es sich um mehr als das Fussballstadion für 18'000 Zuschauer. Aktuell sind zusätzlich zwei 137 Meter hohe Hochhäuser und eine Genossenschaftssiedlung geplant. Offenbar ist das Projekt ohne die Hochhäuser nicht finanzierbar. Mittlerweile ist eine Einsprache gegen den Gestaltungsplan beim Verwaltungsgericht hängig, nachdem sie vom Baurekursgericht erstinstanzlich abgelehnt wurde.

Es war eine Recherche des Lokalmediums Tsüri.ch, welche erstmals aufzeigte, wer hinter den Einsprachen steckt. Es handelt sich, kurz gesagt, um ein Vereinsgeflecht mit Vertretern verschiedener Interessengemeinschaften sowie aus dem links-grünen Politmilieu. Sie bekämpfen in erster Linie die geplanten Hochhäuser, haben aber gemäss «Tsüri»-Informationen auch gegen das Stadion Rekurs eingelegt.

Urs Zweifel sagte gegenüber der NZZ, er sei kein Vereinsmitglied, sondern habe «das Anliegen via Verein finanziell unterstützt». Persönlich habe er keine Beschwerde gegen den Stadionbau eingelegt. Zweifel wohnt laut «20 Minuten» in Höngg. Das ist ein Quartier am besonnten Hang oberhalb des geplanten Projekts. Dort führt er mit seinem Bruder auch die Wein-Firma «Zweifel 1989».

Gegenüber Tsüri.ch sagte die Medienstelle der Zweifel AG, die sich betont sport- und fussballbegeistert gibt, sie sei über die privaten Aktivitäten der Verwaltungsratsmitglieder nicht informiert. Ihre privaten Interessen hätten mit dem Unternehmen nichts zu tun und sollten nicht damit in Verbindung gebracht werden. (lil) (aargauerzeitung.ch)

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Caligula
13.02.2025 14:36registriert Dezember 2015
Jetzt ist dann aber Mal gut mit Einsprachen. Wie kann es ständig neue Einsprachen geben? Die Frist sollte doch schon längstens vorbei sein. Baut endlich das Stadion. Das Stimmvolk hat dem Projekt schon mehrfach zugestimmt. Was hier ablauft ist ein Ignorieren des Volkswillen.
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John McClane
13.02.2025 14:51registriert April 2015
Recht hat er. Kann ich zu 100% verstehen und unterstützen. Dieses ewige "Gezwängele" nachdem das Volk diverse Male seinen unmissverständlichen Willen kundgetan hat, kann ich nicht nachvollziehen.
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maruhu
13.02.2025 14:32registriert Januar 2021
Bravo eine ultimative richtige Aktion. Es sollten sich noch viel mehr an diesem Boykott beteiligen, da fehlen noch einige gewichtige Gastronamen.
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