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Greenpeace zieht wegen Micarna-Schlachthof in St-Aubin vor Gericht

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Bild: seriouseats.com

Greenpeace zieht wegen Micarna-Schlachthof in St-Aubin vor Gericht

30.05.2024, 12:1430.05.2024, 12:14
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Greenpeace Schweiz kämpft weiter gegen den geplanten Bau eines Geflügelschlachthofs der Migros-Gruppe im freiburgischen St-Aubin. Die Organisation wehrt sich dagegen, vom Kanton keine Einsicht in den Kaufvertrag für das Grundstück erhalten zu haben.

Aus diesem Grund hat Greenpeace beschlossen, beim Kantonsgericht Beschwerde einzureichen, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. Der Kanton Freiburg beharre darauf, einen Vertrag geheim zu halten, der von öffentlichem Interesse sei. Das zeige, dass beim Verkauf viel auf dem Spiel stehe.

«Wir sind entschlossen, bei diesem umweltschädlichen Schlachthof-Projekt Transparenz herzustellen», sagte Florian Kasser, Koordinator der Konsumkampagne bei Greenpeace Schweiz laut Mitteilung.

Der Kanton Freiburg verkaufte der Migros-Tochter für den Schlachthof im Oktober 2023 ein 95'000 Quadratmeter grosses Stück Land. Greenpeace verlangte daraufhin, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz, Einsicht in den Kaufvertrag.

Der Kanton lehnte dies ab, worauf sich die NGO an die kantonale Behörde für Öffentlichkeit, Datenschutz und Mediation wandte. Diese empfahl dem Kanton, Greenpeace Zugang zu gewähren, wies es in der Mitteilung weiter heisst. Der Kanton folgte dieser Empfehlung nicht.

Migros plant Millioneninvestition

Die Migros-Tochte Micarna will in St-Aubin zwischen 250 und 300 Millionen Franken investieren. Entstehen sollen vier Produktionslinien mit 400 bis 500 Arbeitsplätzen. Micarna sprach im vergangenen Herbst von rund 30 Millionen geschlachteten Tieren pro Jahr - so, wie es heute im Schlachthof in Courtepin (FR) der Fall sei.

Im Juni 2023 hatte die Gemeinde St-Aubin die Einsprache von Greenpeace gegen die Revision der Ortsplanung abgelehnt. Laut den lokalen Behörden hängt das Projekt der Migros-Tochter nicht von der Ortsplanung ab, sondern von der bereits genehmigten kantonalen Nutzungsplanung. (sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tops
30.05.2024 13:15registriert Juni 2018
Ha da verwehrt der Kanton willentlich die Einsicht in einem Vorgang der von öffentlichem Interesse ist. Ich denke Beugehaft wäre angebracht für die verantwortlichen. Es ist doch zu vermuten, das da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist wenn man es lieber geheim halten möchte…
Irgendwie sinkt der Migros Stern bei mir in den letzten 6 Monaten ins Bodenlose.
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Zum Kommentar
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    Männer, es ist Zeit, den Mund aufzumachen
    Es ist zu wenig, selbst nicht sexistisch zu sein. Männer müssen das Schweigen brechen und den nächsten Schritt wagen: den aktiven Anti-Sexismus.

    Viele von uns cis Männern haben in den letzten Jahren durch die feministische Bewegung und eventuell sogar unsere eigene Reflexion (!) gelernt, vermehrt in den Hintergrund zu treten. Zum einen, um den FLINTAs in unseren Leben mehr Raum zu geben, sei es bei der Arbeit, in Beziehungen oder einfach bei einem alltäglichen Gespräch – das ist cool. Zum anderen, um feministische Kämpfe nicht für unsere egoistischen Zwecke zu missbrauchen – das ist auch cool. Und drittens, weil es unheimlich praktisch ist, sich komplett aus der Diskussion herauszuhalten und die Probleme woanders zu suchen – das ist überhaupt nicht cool.

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