Schweiz
Genf

100 Westschweizer Tamedia-Journalisten demonstrieren gegen Abbaupläne

Des journalistes et des employes de la Tribune de Geneve (TDG) quotidien appartenant au groupe de presse zurichois Tamedia, debrayent et manifestent pour protester en reponse au silence de leur direct ...
Vor zwei Wochen kündigte Tamedia den Abbauplan an.Bild: keystone

Gegen Abbaupläne – 100 Tamedia-Journalisten demonstrieren in Genf und Lausanne

12.09.2024, 16:1912.09.2024, 16:21

Die Belegschaft der Westschweizer Titel von Tamedia hat am späten Donnerstagmorgen in Genf und Lausanne für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Rund 100 Personen versammelten sich vor den Büros der «Tribune de Genève» und «24 heures». An der Aktion nahmen Journalistinnen und Journalisten, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie Politikerinnen und Politiker teil. Die Waadtländer Kantonsregierung traf die Sozialpartner.

Zum Protest kam es rund zwei Wochen nach der Ankündigung eines Abbauplans vonseiten des grössten Verlegers der Schweiz. Der Plan sieht die Streichung von 90 Stellen in den Redaktionen sowie von 200 Stellen bei den Druckereien in Bussigny VD und Zürich vor, die geschlossen werden sollen.

Die Westschweizer Titel wie die «Tribune de Genève», «24 heures» oder «Le Matin Dimanche» könnten besonders stark betroffen sein. Ihren Hochrechnungen zufolge würde jede vierte oder sogar jede dritte Stelle wegfallen.

Des journalistes et des employes de la Tribune de Geneve (TDG) quotidien appartenant au groupe de presse zurichois Tamedia, debrayent et manifestent pour protester en reponse au silence de leur direct ...
Journalisten und Angestellte der Tribune de Genève (TDG) demonstrieren in Genf gegen den Stellenabbau.Bild: keystone

Dieser massive Umstrukturierungsplan bedeute den langsamen Tod für die «Tribune de Genève», die in den letzten zehn Jahren bereits rund ein Drittel ihrer Kräfte verloren habe, sagte ihr Personalvertreter Rocco Zacheo am Donnerstag. Für seinen Kollegen von «24 heures», Erwan Le Bec, handelt es sich um «eine schlichte und einfache Zerstörung der Redaktionen».

Bald Details zum Abbau

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte Le Bec, dass Fragen an die Geschäftsleitung von Tamedia gerichtet worden seien, insbesondere um zu erfahren, was die «genauen Pläne» der Gruppe seien und wie viele Personen entlassen würden.

Diese Fragen seien bislang unbeantwortet geblieben. Einzelheiten der Umstrukturierung sollen schrittweise nächste Woche und in der ersten Oktoberwoche bekannt gegeben werden.

Staatsrat trifft sich mit Tamedia-Verantwortlichen

Der Waadtländer Staatsrat besprach mit der Geschäftsführung von Tamedia an einem gemeinsamen Treffen die geplante Umstrukturierung, wie die waadtländische Regierung am Donnerstag mitteilte. Der Staatsrat habe die Verantwortlichen des Medienhauses gebeten, das Konsultationsverfahren im Zusammenhang mit der geplanten Schliessung der Druckerei zu verlängern. Das Unternehmen habe eingewilligt.

Die Regierung kam an einem anderen Treffen auch mit Personalvertretern von Tamedia, der Druckerei in Bussigny VD und der Gewerkschaften zusammen. Der Staatsrat verstehe und teile die Sorgen der Belegschaft, hiess es weiter. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Extrembergsteiger Reinhold Messner schimpft über unerfahrene Alpen-Touristen
Immer wieder verunglücken Menschen in den Bergen. Bergsteiger Reinhold Messner übt jetzt scharfe Kritik an Ausflüglern ohne die nötige Erfahrung.
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner schaltet sich in die Diskussion um den Alpintourismus ein – und übt scharfe Kritik. Im Südtirol und in Österreich kam es jüngst zu diversen Todesfällen im Gebirge. Auch in der Schweiz sind Bergunfälle ein Dauerthema. Im Jahr 2024 kamen in den Schweizer Alpen 111 Menschen ums Leben. 3570 Wanderer und Alpinisten gerieten in eine Notlage und mussten gerettet werden.
Zur Story