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Wahlen 2023: 7 Funfacts aus der Kandidatenliste für den Nationalrat

Kandidaten Nationalrat
Begehrter Posten: Über 5000 Menschen wollen ins Parlament einziehen.Bild: keystone/shutterstock/watson

«Nur zehn Schweizer» – Kurioses aus der Kandidatenliste für den Nationalrat

Tausende Menschen aus dem ganzen Land wollen in den Nationalrat gewählt werden. watson hat die komplette Liste angeschaut – dabei sind einige Dinge aufgefallen.
17.09.2023, 08:0317.09.2023, 11:28
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Am 22. Oktober wird das Schweizer Parlament neugewählt. Ein Amt im Nationalrat oder Ständerat ist begehrt. Alleine für die grosse Kammer kandidieren über 5500 Menschen.

watson hat einen Blick auf die Kandidatenliste geworfen, um ein paar Kuriositäten herauszufinden.

Von Experten und Spezialisten

Auf der Kandidatenliste für den Nationalrat steht die Berufsbezeichnung. Dabei fällt auf: Es wollen 60 «Experten» und 38 «Spezialisten» in die grosse Kammer.

Die Themen, die sie abdecken, reichen von Islamismus, Tourismus, Bahnbau über Pensionskassen, Nachhaltigkeit oder Bankenwissen bis hin zu Erdbeben, Energie und Sozialversicherungen. Und noch einige mehr.

Ein Kandidat bezeichnet sich als Seat-Cupra-Experte.

Ein Land voller Meiers und Müllers

Sie führen die Liste an: 52 Menschen, welche für den Nationalrat kandidieren, tragen den Nachnamen Müller. Etwas weniger sind nur die Meiers: 49 gibt es davon. Dazu zählen aber auch die Weidemeiers, Haltmeiers oder Jeger-Meiers.

Schweizweit wollen also mehr Müllers und Meiers in den Nationalrat, als dass es Kandidierende im Kanton Zug hat. Oder im Jura, und auch beim Kanton Schaffhausen.

Die meisten Müller kommen übrigens aus den Kantonen Zürich, Bern und Luzern.

Die Bautaetigkeit in der Stadt Zug ist weiter gestiegen am Freitag, 23. August 2013. Das Bauvolumen in der Stadt Zug erreicht im Jahr 2013 einen neuen Rekordwert...(KEYSTONE/Alexandra Wey)
Es kandidieren schweizweit mehr Personen mit dem Namen Müller oder Meier, als es Kandidaten aus dem Kanton Zug gibt. Bild: KEYSTONE

90 Plätze für Daniel:a

Wenn wir schon bei den Namen sind, dürfen auch die Vornamen nicht vergessen werden: Über 90 Personen mit dem Namen Daniel oder Daniela wollen in den Nationalrat gewählt werden.

Aktuell sitzen bereits zwei Personen mit diesem Namen in der grossen Kammer: beide von der FDP. Daniela Schneeberger aus Basel-Land und Daniel Ruch aus dem Kanton Waadt.

Generationskluft von 71 Jahren

Dem Klischee, dass nur alte Menschen in die Politik wollen, widerspricht die Nationalratsliste. 71 Jahre liegen zwischen der jüngsten und der ältesten Kandidierenden.

So möchte im Kanton Graubünden die Co-Präsidentin der JEVP Schweiz, die 17-jährige Leona Eckert, in den Nationalrat gewählt werden. Jedoch: Bis zum Wahltag am 22. Oktober wird sie 18 Jahre alt sein – da sie am 28. September Geburtstag hat.

Die älteste Person auf der Kandidatenliste für den Nationalrat stammt aus dem Kanton Zürich und der Mitte-Partei: Alt-Kantonsrat Max Grünenfelder möchte es mit 88 Jahren nochmals wissen und stellt sich zur Wahl für eine Legislatur in der grossen Kammer.

Insgesamt gibt es 1537 Kandidierende, die weniger als 30 Jahre alt sind und 1048 Kandidierende, die über 60 Jahre alt sind.

Rentner vs. Schüler

Knapp 70 Personen, die sich beruflich als Rentner oder Pensionierte bezeichnen, wollen in den Nationalrat. Gleichzeitig stehen auf der Kandidatenliste auch 60 Personen, die sich als Schüler, Lehrling oder Person in Ausbildung bezeichnen.

Apropos Ausbildung – einige haben einen Universitätsabschluss. So kommt der Suchbegriff ETH 179-mal in der Berufsbezeichnung vor, danach 80-mal HSG und 16-mal UZH.

An der ETH Zürich werden Gelder und Ämter in den Departementen fair verteilt, sagte ein externer Bericht. (Archivbild)
Viele ehemalige Studenten wollen in den Nationalrat: ETH Zürich. Bild: KEYSTONE

Mütter vs. Väter

Eine Familie zu managen, ist viel Arbeit. Darauf sind einige Kandidatinnen und Kandidaten für den Nationalrat zu Recht stolz.

21 kandidierende Frauen bezeichnen sich entweder hauptberuflich als Mutter oder als Hausfrau. Bei den Männern sind es lediglich sechs. Drei davon sind Hausmänner, die anderen Väter.

Nur zehn Schweizer

Natürlich reden wir nicht über den roten Pass, sondern über Nachnamen. Gemeint sind nämlich die zehn Personen aus der Kandidatenliste, die ‹Schweizer› heissen. Oder auch Hügli-Schweizer.

Übrigens kandidieren auch zwei Glarner, vier Zürcher, drei Berner, vier Basler und ein Schwyzer.

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Daniel Jositsch (SP/ZH).
quelle: keystone / lukas lehmann
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84 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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pauli1910
17.09.2023 09:14registriert November 2022
Wie viele lassen sich nicht in ihren wohnkantonen aufstellen?
Zum beispiel wohnen in zh kandidieren in gr
Wie viele sind parteilos?
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Gantii
17.09.2023 10:22registriert Februar 2015
eine Altersobergrenze wäre begrüssenswert. Mit 88 nochmals für eine Legislaturperiode gewählt werden?! Sehe das schon bei Personen über 70 kritisch. Spätestens ab 75 sollte dann definitiv schluss sein.
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paquito
17.09.2023 10:05registriert Juli 2023
mich erstaunt immer wieder, dass man für diese topjobs zur lösung der komplexesten probleme des landes - ausser der stimmberechtigung - keinerlei andere bedingungen erfüllen muss. keine erfahrung, keine ausbildung, keine expertise.. deshalb machen gute verkäfer, blender und laute marktschreier einen grossteil des parlaments aus.. schade..
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