Schweiz
Gesundheit

Coronavirus: Berset lehnt 2G-Regel vorerst ab

Bundesrat Alain Berset spricht waehrend einer Medienkonferenz ueber das weitere Vorgehen bei der Bekaempfung des Coronavirus, am Donnerstag, 18. November 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Gesundheitsminister Berset spricht sich trotz steil ansteigenden Corona-Zahlen gegen neue Massnahmen aus. Bild: keystone

«Wir stehen am Anfang der Bewährungsprobe» – von 2G-Regel will Berset & Co. nichts wissen

Die Fallzahlen steigen, aber die Lage in den Spitälern sei noch nicht beunruhigend. Die Gesundheitsdirektoren haben sich am Donnerstag mit Alain Berset getroffen.
18.11.2021, 15:2218.11.2021, 15:22
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Es sei jetzt der Anfang der Bewährungsprobe. So kommentierte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), in Bern vor den Medien die aktuelle Lage. In den nächsten Tagen und Wochen werde sich weisen, ob die Impfquote und die Massnahmen genügen. Zuvor hatten sich die Gesundheitsdirektoren am Donnerstagmorgen mit Bundesrat Alain Berset getroffen.

Noch, so Engelberger, sei die Belastungsgrenze in den Spitälern nicht erreicht. Dies auch darum, da die Anzahl der Spitaleinweisungen nicht so stark steigt, wie die Anzahl der Neuansteckungen. «Aber wenn wir ins Ausland schauen, dann mahnt uns dies schon zu grosser Vorsicht», sagte der GDK-Präsident. Er machte auch klar, dass in den Kantonen an weiteren Massnahmen gearbeitet werden: «Dabei geht es vor allem um die Schutzdispositive in Spitälern, Heimen und Schulen.»

2G ist derzeit kein Thema

Auf Bundesebene seien derzeit keine weiteren Massnahmen nötig, sagte Bundesrat Berset. Auch ihn «beunruhigt» der aktuelle Anstieg, aber noch gäbe es keinen Anlass für weitere Verschärfungen. «Um es klar zu sagen: Es gibt aber auch keinen Spielraum für weitere Lockerungen», so Berset. Die erweiterte Zertifikatspflicht bleibt vorläufig also bestehen. «Gleichgültig gegenüber der Entwicklung sind wir aber nicht», sagte der Gesundheitsminister. Sollte sich eine Überlastung der Spitäler abzeichnen, dann würden Massnahmen ergriffen. Er wehrte sich auch gegen den Vorwurf, der Bundesrat scheue sich im Vorfeld der Abstimmung über das Covid-Gesetz vor neuen Verschärfungen.

Booster sorgt für mehr Schutz

Einmal mehr weibelte er für die Impfung. Diese schütze Personen über 65 Jahren auch nach 6 Monaten noch zu 80 Prozent vor schweren Verläufen. Direkt nach der Impfung sind es noch 90 Prozent. «Das ist ein hoher Wert. Es ist und bleibt der beste Weg aus der Krise», so Berset. Aber auch die Auffrischungsimpfung sei wichtig und werde ihren Teil zur Lösung beitragen.

Von 2G oder einem Lockdown für Ungeimpfte wollten weder Berset noch Engelberger etwas wissen. Das sei im Moment noch nicht angebracht. Auch ein strengeres Homeoffice-Regime sei kein Thema gewesen. (mg) (aargauerzeitung.ch)

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107 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wendy Testaburger
18.11.2021 15:45registriert November 2018
Mal wieder erst beobachten...und vor der Abstimmung niemanden verärgern.
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iudex
18.11.2021 16:43registriert April 2020
Es ist doch offensichtlich, dass nur auf Grund der anstehenden Abstimmung gezögert wird. Nach dem 28. November kommt dann einfach direkt der Lockdown (für alle), da wertvolle Wochen der Pandemiebekämpfung für nichts verschwendet wurden.
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TripleQ
18.11.2021 19:27registriert November 2021
hmm, ich denke man darf jetzt nichts überstürzten und muss erst einmal mit besorgter Miene beobachten.
Sollte sich die Situation verschärfen, kann man immer noch mit entsetzter Miene beobachten.
Schlimmstenfalls kann man, verschlechtert sich die Lage weiter, immer noch mit panikerfüllter Miene beobachtet werden.

Wichtig ist jetzt vor allem, die Wählerschaft nicht zu verärgern
und schon mal den Zeigefinger wetzen für den Schuldigen der da irgendwo rumschleicht!
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