Medikamente mit einer Schlagkraft wie die neuen GLP-1-Wirkstoffe führen unweigerlich zu Diskussionen über ihre Kosten. Da bislang nur Eli Lilly und Novo Nordisk zugelassene Medikamente auf dem Markt haben, verfügen sie über eine gewisse Preissetzungsmacht.
So liegen die Kosten für Wegovy (Semaglutid) von Novo Nordisk bei 1349 US-Dollar pro Packung und Monat, der für Mounjaro (Tirzepatid) von Eli Lilly liegt bei knapp 1100 US-Dollar.
Kurzfristig treiben die Mittel zweifelsohne die Kosten in die Höhe. Wie aus den aktuell verfügbaren Daten von Helsana für die Schweiz hervorgeht, haben die Kosten für den Wirkstoff Semaglutid zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit 2021 bei knapp 52 Millionen Franken gelegen, 2022 bei 81 Millionen.
«Diese Medikamente treiben die Kosten der Grundversicherung schon jetzt nach oben und werden das sicher noch weiter tun», sagt Manuel Elmiger, Gesundheitsökonom bei Helsana, im Gespräch mit AWP voraus. Mutmassungen über das Ausmass seien aber schwierig zu treffen. Man müsste schauen, wie viele Personen adipös sind und wie sich die Marktverfügbarkeit entwickelt. Der Experte sagt:
Die Langzeitanwendung sei bis jetzt alledings noch nicht untersucht worden.
Ähnlich klingt eine Einschätzung der Bank Lombard Odier:
So zeigte eine kürzlich durchgeführte Studie mit Wegovy von Novo, dass die Zahl der kardiovaskulären Ereignisse (Herzinfarkte oder Myokardinfarkte) um 20 Prozent gesunken ist; eine andere Studie habe gezeigt, dass das Medikament das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verlangsamte und das Risiko des Todes durch Nierenversagen verringerte. Weitere klinische Studien seien im Gange. «Es geht also darum, die Kostenträger dazu zu bringen, die Gesamtkosten der Gesundheitsausgaben pro Patient in Betracht zu ziehen, mit der Aussicht, die Gesundheitskosten für Krankheiten im Zusammenhang mit Fettleibigkeit zu senken, auch wenn die Kosten für die Behandlung steigen könnten.»
Etwas kritischer sieht es Marco Bueter, Leiter der Chirurgie am Adipositas Zentrum Zürich (USZ). Zwar betrachtet er die neuen Mittel als willkommene Ergänzung zu den bisherigen Behandlungsmöglichkeiten, warnt aber auch vor den Kosten. So stelle etwa ein chirurgischer Eingriff zwar eine einmalige höhere Ausgabe für den Kostenträger dar, die Folgekosten seien aber klar tiefer als bei den neuen Medikamenten. Diese müssten im Zweifel lebenslang genommen werden. (sda/awp)
Gerade für Leute mit einer Sehschwäche also etwas wo man selber nichts dagegen machen kann, ist das schon ein Schlag ins Gesicht.
Klar die obligatorische übernimmt auch da etwas aber doch deutlich weniger als 1000 pro Monat