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Gondel-Unglück am Lago Maggiore – Bub erhält Millionenentschädigung

Gondel-Unglück am Lago Maggiore – überlebender Bub erhält Millionenentschädigung

Am Dienstag ist die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore im Mai 2021 fortgesetzt worden. Entschädigungen in Höhe von umgerechnet über 28,5 Millionen Franken sollen an die Familien der Toten ausgeschüttet werden.
27.02.2024, 14:3127.02.2024, 15:01
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Er überlebte als Einziger das Seilbahnunglück vom 23. Mai 2021 beim Lago Maggiore: der damals 5-jährige Eitan aus Israel. Am höchsten Punkt der Stresa-Mottarone-Seilbahn stürzte die Gondel 20 Meter in die Tiefe und riss 14 von 15 Passagieren in den Tod. Darunter der Vater, die Mutter, der Bruder und die Urgrosseltern mütterlicherseits des Jungen. Nach einem heftigen Sorgerechtsstreit wurde das Sorgerecht für Eitan seiner Tante väterlicherseits zugesprochen.

epa09623604 Carabinieri and Soccorso Alpino forces inspect the site where the Stresa-Alpino?Mottarone cable car crashed to the ground after a cable snapped on 23 May 2021, in Mottarone Stresa, norther ...
Die abgestürzte Gondel am Berg Mottarone.Bild: keystone

Laut Berichten von OE24 soll der jetzt 9-jährige Eitan nun eine Entschädigung von über drei Millionen Euro erhalten. Bezahlt wird der Betrag durch das Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner sowie durch die Versicherung der Betreibergesellschaft der Seilbahn «Ferrovie del Mottarone».

Im Januar hatte die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks begonnen. Angeklagt sind der Eigentümer des Seilbahnbetreibers «Ferrovie del Mottarone», der Betriebsleiter, der technische Leiter, der Vorstandsvorsitzende des Seilbahnbauers Leitner, Anton Seeber, sowie zwei weitere Mitarbeiter des Südtiroler Unternehmens. Ihnen wird mehrfache fahrlässige Tötung und schwerste fahrlässige Körperverletzung, Gefährdung der Verkehrssicherheit und vorsätzliche Beseitigung oder Unterlassung von Sicherheitsvorkehrungen gegen Arbeitsunfälle vorgeworfen.

Aufgrund der Entschädigungszahlung wird der Anwalt den Antrag auf Zulassung als Zivilkläger im Strafprozess zurückziehen. Insgesamt ist es zwischen allen 76 Familienangehörigen der 14 Todesopfer und Leitner zu einer Einigung gekommen. Entschädigungen in Höhe von umgerechnet über 28,5 Millionen Franken sollen an die Familien der Toten ausgeschüttet werden.

Die Richterin muss noch über die Eröffnung des Prozesses entscheiden. (saw)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ban-One
27.02.2024 14:47registriert Januar 2024
Erinnere mich an das Video zum Unfall. Die letzten Sekunden müssen unfassbar gewesen sein. Und wie dann die Gondel beim Mast aus den Kabeln sprang...was jeder/m wohl schon mal durch den Kopf ging beim "Bähnli"-Fahren wurde hier traurige Wirklichkeit.
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