Er überlebte als Einziger das Seilbahnunglück vom 23. Mai 2021 beim Lago Maggiore: der damals 5-jährige Eitan aus Israel. Am höchsten Punkt der Stresa-Mottarone-Seilbahn stürzte die Gondel 20 Meter in die Tiefe und riss 14 von 15 Passagieren in den Tod. Darunter der Vater, die Mutter, der Bruder und die Urgrosseltern mütterlicherseits des Jungen. Nach einem heftigen Sorgerechtsstreit wurde das Sorgerecht für Eitan seiner Tante väterlicherseits zugesprochen.
Laut Berichten von OE24 soll der jetzt 9-jährige Eitan nun eine Entschädigung von über drei Millionen Euro erhalten. Bezahlt wird der Betrag durch das Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner sowie durch die Versicherung der Betreibergesellschaft der Seilbahn «Ferrovie del Mottarone».
Im Januar hatte die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks begonnen. Angeklagt sind der Eigentümer des Seilbahnbetreibers «Ferrovie del Mottarone», der Betriebsleiter, der technische Leiter, der Vorstandsvorsitzende des Seilbahnbauers Leitner, Anton Seeber, sowie zwei weitere Mitarbeiter des Südtiroler Unternehmens. Ihnen wird mehrfache fahrlässige Tötung und schwerste fahrlässige Körperverletzung, Gefährdung der Verkehrssicherheit und vorsätzliche Beseitigung oder Unterlassung von Sicherheitsvorkehrungen gegen Arbeitsunfälle vorgeworfen.
Aufgrund der Entschädigungszahlung wird der Anwalt den Antrag auf Zulassung als Zivilkläger im Strafprozess zurückziehen. Insgesamt ist es zwischen allen 76 Familienangehörigen der 14 Todesopfer und Leitner zu einer Einigung gekommen. Entschädigungen in Höhe von umgerechnet über 28,5 Millionen Franken sollen an die Familien der Toten ausgeschüttet werden.
Die Richterin muss noch über die Eröffnung des Prozesses entscheiden. (saw)