Schweiz
Israel

Friedliche Demonstrationen zum Nahostkonflikt in Zürich

Friedliche Demonstrationen zum Nahostkonflikt in Zürich

02.11.2023, 20:4302.11.2023, 20:43
Mehr «Schweiz»
A boy holds a Palestinian flag during a rally supporting the Palestinian people, on Saturday, October 28, 2023 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Flaggen waren nicht erlaubt.Bild: keystone

Gleichzeitig haben am Donnerstag in Zürich zwei Kundgebungen zum Nahostkonflikt stattgefunden. Auf dem Münsterhof sprach sich Politprominenz gegen Antisemitismus aus. Auf dem Bürkliplatz rief die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) zum Frieden auf.

Gegen 1000 Personen versammelten sich nach Angaben der Organisatoren auf dem Münsterhof. Sie spannten gelbe und schwarze Regenschirme als symbolischen Schutz auf. Einige Israel-Fahnen waren auch zu sehen. Namen von Opfern und Geiseln der Hamas wurden vorgelesen.

Habeck zu Israel/Palästina

Video: twitter/BMWK

Mitte-Präsident Gerhard Pfister forderte die demokratischen Gesellschaften auf, stärker gegen Antisemitismus einzustehen. Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) sagte, angesichts des Terroranschlags gegen Israel und des schleichenden Antisemitismus in Europa müssten alle Farbe bekennen.

Gegen Relativierung des Hamas-Terrors

SVP-Nationalrat Alfred Heer forderte: «Unsere jüdischen Mitbürger wirksam zu schützen, ist eine Bürgerpflicht für uns alle». Mit dem Kirchenratspräsident der Reformierten Kirche Zürich, Michel Müller, sprach auch ein Vertreter einer Landeskirche. Christliche Kirchen hätten einen wesentlichen Teil zum Antisemitismus beigetragen, darum stünden sie in der Verantwortung, ihn heute zu verhindern, sagte er.

Die Kundgebung verlief ruhig. Rund ein Dutzend Rednerinnen und Redner verurteilte Antisemitismus und jegliche Relativierung des Hamas-Terrors.

Der Opfer auf beiden Seiten gedacht

Zur gleichen Zeit hatten die GSoA und die Jüdische Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina zur Friedensdemo aufgerufen, nur 500 Meter entfernt, auf dem Bürkliplatz. Ach hier fanden sich laut den Organisatoren rund 1000 Personen ein. Erlaubt waren ausdrücklich nur «Peace»-Fahnen. Es blieb ruhig. Statt Parolen zu rufen, zündeten die Demonstrierenden Kerzen an.

In den Reden wurde zum sofortigen Stopp des Krieges und der Freilassung der Geiseln aufgerufen. Mit einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmenden der Opfer auf beiden Seiten. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Angriff auf Israel
1 / 24
Angriff auf Israel
Am Morgen des 7. Oktobers 2023 startete die Terrormiliz Hamas einen grossflächigen Angriff auf zahlreiche Ziele in Israel. Es handelt sich um den grössten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
quelle: keystone / abir sultan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Hamas-Video suggeriert: Beim Grossangriff auf Israel kamen Paragleiter zum Einsatz
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
52 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
52
    Drohnen, KI, Satelliten: Die Schweiz will wieder eine eigene Rüstungsindustrie aufbauen
    Der Krieg in der Ukraine liess die Schweizer Rüstungsindustrie dramatisch darben: Mehrere EU-Staaten wollen nichts mehr von Schweizer Produkten wissen – wegen der Wiederausfuhrprobleme. Nun ergreift die Regierung Massnahmen.

    Die Lage ist ernst. Der Krieg in der Ukraine hat Europa erschüttert – und die Schweiz bebt massiv mit. Die Diskussionen um die Weitergabe von Panzern und Munition an andere europäische Länder führten dazu, dass die Schweizer Rüstungsindustrie den Anschluss verloren hat. Diverse EU-Staaten wollen heute keine Rüstungsprodukte mehr kaufen aus der Schweiz. Teilweise dürfen Schweizer Unternehmen nicht mal mehr Offerten unterbreiten.

    Zur Story