«Mit der Hilfe Gottes des Allmächtigen haben unsere Streitkräfte eine grosse Anzahl von ballistischen Raketen und Drohnen auf Ziele des israelischen Feindes in den besetzten Gebieten abgefeuert», verkündete ein Militärsprecher der Huthis. Man werde die Angriffe fortsetzen, bis Israel «seine Aggressionen» einstellt. Die Raketen wurden nach Angaben der israelischen Armee im nördlichen Teil des Roten Meeres abgefangen, bevor sie den Badeort Elath erreichen konnten.
Die Huthis gehören zu einer weit verzweigten Familie schiitischer Gelehrter. Nach neun Jahren Bürgerkrieg kontrolliert die Gruppierung mehr als einen Drittel des jemenitischen Staatsgebietes, vor allem die an Saudi-Arabien grenzenden Gebiete im Norden des Landes. Der Versuch Saudi-Arabiens, die Huthis mit Unterstützung lokaler jemenitischer Stämme militärisch zu besiegen, ist gescheitert.
Die Huthis betrachten sich als Teil der von Iran inspirierten und finanzierten «Achse des Widerstandes», zu der auch die libanesische Hisbollah sowie bewaffnete Gruppen in Syrien, Irak und Afghanistan gehören. In einer Zeit, in der sich die arabische Öffentlichkeit über die Gewalt im Gazastreifen empört, versuchen die Huthis mit ihrer Kriegserklärung «regionale Legitimität» aufzubauen.
Für den Beginn eines Konfliktes mit Israel gäbe es aber auch interne Gründe, schreibt Ibrahim Jalal in einem Beitrag für das Washingtoner Middle East Institute: «Die Huthis wollen von der wachsenden Unzufriedenheit mit ihrer Regierung ablenken, die Moral ihrer Kämpfer stärken und ihre Position in den laufenden Friedensgesprächen mit Saudi-Arabien verbessern.»
Im Jemen wird – mit einigen kleineren Unterbrechungen – seit den 60er-Jahren Krieg geführt. Die Stämme in dem bergigen Land waren schon immer schwer bewaffnet. Der Schmuggel mit Waffen und Munition ist für viele Jemeniten der wichtigste Erwerbszweig. Während des jemenitischen Bürgerkrieges haben zudem die Regionalmächte Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate riesige Mengen an Kriegsgerät in den Jemen geliefert.
Direkte iranische Waffenlieferungen an die Huthis sind schwierig, weil die USA und Saudi-Arabien die Luft- und Seewege kontrollieren. Teheran hat deshalb mithilfe von in den Jemen entsandten «Experten» der Hisbollah den Huthis eine lokale Waffenindustrie aufgebaut. Die Blaupausen für die Raketen der Hisbollah, die in den letzten Tagen auf Israel abgefeuert wurden, kommen aus dem Iran sowie dem Libanon.
Trotz der geografischen Entfernungen haben die Huthis in den letzten Jahren gezeigt, dass sie mit ihren Raketen in Saudi-Arabien und den Emiraten massiven Schaden anrichten können. Im September 2019 legten die Huthis mit Drohnen – und Marschflugkörperangriffen mehr als die Hälfte der saudischen Ölproduktion für eine Woche lahm. Bei den Angriffen dürften allerdings auch Raketen zum Einsatz gekommen sein, die direkt aus dem Iran abgefeuert wurden.
Solange der Iran ein dezidiertes Interesse an der Auslöschung Israels hat und aufgrund seiner demokratie- und menschenfeindlichen Haltung überall in der Region Terrorgruppen finanziert, wird es nie zu einer friedlichen Lösung kommen!
Hier wären m.E. vor allem diplomatische Anstrengungen angezeigt, um den umliegenden Staaten vor Augen zu führen, dass eine stabile geopolitische Lage auch in ihrem besten Interesse läge.
Wenn ich das richtig gesehen habe, besitzen viele dieser "Gotteskrieger" gar keine Zähne mehr.
Apropos: Dieses Jahr schicken wir mehr als 15Mio Franken in den Jemen für "humanitäre Hilfe"... Steuern schon bezahlt?