Ein Schweizer Filmpreis im Zeichen der Aktualität: Die Auszeichnungen 2022 in den Kategorien Bester Dokumentarfilm und Bester Spielfilm gehen an «Ostrov» und «Olga» - Filme über Russland und die Ukraine.
«Ostrov - Die verlorene Insel» von Svetlana Rodina und Laurent Stoop ist am Freitagabend in Zürich mit dem Quartz für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet worden.
Schweizer Filmpreis 2022: Quartz-Trophäen für «Olga» und «Ostrov – Die verlorene Insel».https://t.co/pzzEU4tqZG
— BAK- OFC- UFC (@CulturaCH) March 25, 2022
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Der Film zeigt das Leben auf einer russischen Insel, auf der das Leben einst blühte und nach dem Zerfall der Sowjetunion verglühte. Das einzige, was den Menschen zwischen landschaftlicher Kargheit, Trümmern und Arbeitslosigkeit geblieben ist, ist Stolz auf ihr Land und der Glaube an ihren «Retter» Wladimir Putin.
Das war, bevor Putin den Krieg in die Ukraine brachte. Inzwischen sei nicht nur Ostrov, sondern ganz Russland zu einer Insel geworden, so Svetlana Rodina über ihre Heimat. «Zu einer gefährlichen, erschreckenden Insel.» Sie sei in all ihren Gedanken bei den Ukrainerinnen und Ukrainern und allen, die sich gegen das Regime Putins auflehnen, sagte die Filmemacherin weiter.
Was für ein emotionaler Moment, als wenige Minuten später «Olga» von Regisseur Elie Grappe den Preis für den Besten Spielfilm bekommt. Der Film, der für die Schweiz ins Oscar-Rennen gegangen wäre, hat nun stattdessen in allen Kategorien gewonnen, in denen er nominiert war: Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Bester Ton.
«Olga» erzählt von einer ukrainischen Turnerin, die ihre vielversprechende Karriere im Schweizer Nationalteam aufgibt, um sich 2014 in ihrer Heimat politisch zu engagieren. Hauptdarstellerin Anastasia Budiashkina, der in den letzten Wochen die Flucht von der Ukraine in die Schweiz gelungen ist, bedankt sich unter Tränen für den Preis. «Die Situation ist sehr unangenehm. Es ist nicht schön», sagt sie. (sda)