Kürzlich veröffentlichten wir eine Liste der Einkünfte von Schweizer Musikern mit Spotify. Aufgrund von verschiedenen Variablen mussten wir dabei von Durchschnittswerten ausgehen. In Einzelfällen werden wir mit unseren Annahmen weit gefehlt haben. Doch jetzt wird es weniger schwammig. Eine Liste der meistgehörten Schweizer Acts auf Spotify soll her.
Was heisst meistgehört? Wir entscheiden uns für die von Spotify offiziell ausgegebene Zahl der monatlichen Hörer. Das ist die Anzahl Individuen, die in den letzten 28 Tagen mindestens einen Song der entsprechenden Gruppe/Einzelperson gestreamt hat. Ein Song reicht. Wenn ich also gestern fünf Stunden lang Plüsch hörte – und heute noch einmal, dann zählt das trotz grossem Einsatz nur als ein Hörer.
Leider hat auch diese Liste einen Makel: Wie viele Hörer ein Künstler hat, macht Spotify publik. Nicht öffentlich ist aber, welche Musiker pro Land die meisten Hörer haben. Das bedeutet: Offiziell ist die Liste nicht – und sie kann von Tag zu Tag variieren. Und dann wäre noch das: Zwar hatten wir bei der Erstellung unserer Top-50 Hilfe (danke Lyrics Magazine, danke EDX, danke Phil Indlekofer), es kann aber trotzdem sein, dass der eine oder andere Act vergessen ging. Solltet ihr jemanden vermissen, dann schreibt euren Input ins Kommentarfeld.
Und noch etwas: Wir machen keine Passkontrolle und auch keinen Sprachunfall à la «Papierlischweizer». Wenn jemand in der Schweiz aufwuchs oder lange hier lebte, soll das gelten. Beispiel: Tina Turner ist dabei, Phil Collins nicht. Stichtag war der 26. August 2020.
Die alte Dame Tina Turner zeigt es noch immer allen. Mit über 150 Millionen verkaufter Tonträgern gehört sie zwar noch in die Vor-Streaming-Generation, doch offensichtlich hat sie den Sprung ins digitale Zeitalter locker geschafft.
Ebenfalls mit einer charakteristischen Stimme ist die zweitplatzierte Brienzerin Ilira Gashi gesegnet. Auch sie hat international Erfolg und lebt mittlerweile in Berlin.
Platz drei geht an den Zürcher Elektro-Produzenten und DJ EDX. Auch er ist ein alter Hase im Business und ist mit seinem Label unter anderem auch an den Erfolgen von Nora En Pure beteiligt.
Prominente Abwesende, auch in den Top-50, sind nationale Lieblinge wie Nemo, Pegasus, Züri West, Marc Sway, Adrian Stern oder Jeans for Jesus. Dafür lassen sich Namen finden, die man an den Swiss Music Awards eher weniger hört. Panda Eyes zeigt, dass man es als Grösse eines Genres durchaus weit bringen kann.
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H. L.