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Zürcher Pfuusbus von Pfarrer Sieber verzeichnet Übernachtungsrekord

ARCHIVBILD ZUM TOD VON PFARRER ERNST SIEBER AM SAMSTAG, 19. MAI 2018 -- Pfarrer Ernst Sieber begruesst Obdachlose und Gaeste im Pfuusbus am Donnerstag, 15. November 2012 in Zuerich. Der Sattelschleppe ...
Der 2018 verstorbene Pfarrer Sieber grüsst Obdachlose die im Pfuusbus übernachten. (Archivbild)Bild: KEYSTONE

Zürcher Pfuusbus verzeichnet Übernachtungsrekord

22.04.2025, 13:1222.04.2025, 17:13

Noch nie haben so viele Menschen im Pfuusbus in Zürich übernachtet wie im vergangenen Winter. Die Notschlafstelle des Sozialwerks Pfarrer Sieber beim Albisgüetli war häufig überbelegt.

Die durchschnittliche Belegung im Pfuusbus mit seinen 44 Betten betrug 49 Personen pro Nacht. Wenn mehr als 44 Personen im Pfuusbus einen Schlafplatz suchten, wurden Matratzen auf den Boden zwischen die Betten gelegt und so Platz geschaffen, wie das Sozialwerk Pfarrer Sieber (SWS) am Dienstag mitteilte. Die höchste Belegung mit 65 Gästen gab es in der Nacht vom 24. auf den 25. März 2024.

Insgesamt zählte der Pfuusbus 7795 Übernachtungen von 286 verschiedenen Menschen. In der Vorsaison waren es 6495 Übernachtungen – also 1300 weniger- von 233 Personen.

Worauf der markante Anstieg der Übernachtungszahlen zurückzuführen ist, lasse sich nicht abschliessend beurteilen, heisst es in der Medienmitteilung. Auffallend sei, dass häufiger als in den Vorjahren Gemeinden und Kliniken aus der ganzen Schweiz Menschen an den Pfuusbus verwiesen, heisst es.

Viele bleiben auch im Winter draussen

Das Sozialwerk macht darauf aufmerksam, dass trotz hoher Belegungszahlen längst nicht alle Obdachlosen Zürichs die Notschlafstellen benutzten. Sei es, weil sie Einzelgängerinnen und Einzelgänger sind und Angst vor engen Räumen und Menschenansammlungen haben oder weil sie die Angebote nicht kennen.

Auch um diese Menschen kümmere sich das SWS. Patrouillen der Stiftung waren während der Wintersaison nachts oft unterwegs und wiesen auf soziale und medizinische Angebote hin. Obdachlosen, die draussen bleiben wollten, händigen sie zum Schutz vor Kälte und Nässe Schlafsäcke und warme Kleider aus.

Im Iglu, der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiter, zählte das SWS 3990 (Vorjahr: 3919) Übernachtungen von 564 (538) Schutzsuchenden. (sda)

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Pfarrer Ernst Sieber hat sich ein Leben lang um Menschen in Not gekümmert.
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40 Obdachlose jede Nacht im «Pfuusbus»
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