
Philipp Matthias Bregy und Gerhard Pfister am Montagnachmittag in Bern.Bild: keystone
Liveticker
03.02.2025, 14:2103.02.2025, 15:59
Nun herrscht also Klarheit. Die Mitte präsentiert ein Zweierticket für die Nachfolge von Viola Amherd. Es kandidieren:
- Markus Ritter, Nationalrat (SG)
- Martin Pfister, Regierungsrat (ZG)
Ab 15 Uhr wird die Mitte dazu eine Medienkonferenz geben, die du hier live mitverfolgen kannst.
Am vergangenen Wochenende wurden teils Stimmen aus anderen Parteien wie der SP laut, die ausgewogenere Kandidaten von der Mitte forderten. Sonst würde man aus Protest eine Grünliberale wählen, sagte etwa der ehemalige Fraktionspräsident der SP Roger Nordmann. Darauf angesprochen meint Parteipräsident Gerhard Pfister: «Die Mitte hat das Ticket für den Bundesrat von anderen Parteien immer respektiert. Das erwarten wir von den anderen auch.»
Die Rolle der Mitte – oder damals der CVP – bei der Abwahl von SVP-Bundesrat Christoph Blocher scheint Pfister wohl verdrängt zu haben.
Einer der Kandidaten für den vakanten Bundesratssitz ist der Zuger Regierungsrat Martin Pfister. Auf die Frage, ob ein Zuger Regierungsrat den Bundesrat vertreten könne, antwortet Parteipräsident Gerhard Pfister: «Ich würde Zug – mit aller Bescheidenheit – als eine weltoffene Region bezeichnen». Von einem Bundesrat erwarte man, dass er die gesamte Schweiz vertrete, unabhängig von seiner Herkunft.
Mitte-Ständerat Peter Hegglin sagte, er würde eine wilde Wahl als Bundesrat annehmen, möchte jedoch nicht offiziell kandidieren. Auf die Frage eines Journalisten, ob sie eine wilde Wahl tolereieren würden, antwortete Fraktionschef Bregy. Er sagt, er gehe davon aus, wenn man der Bundesversammlung ein ausgewogenes Ticket präsentiere, dass sich die Bundesversammlung daran halten soll. «Wer jetzt von seinem Recht zu kandidieren nicht Gebrauch macht, sollte dann auch am 12. März darauf verzichten».

Pfister wird gefragt, ob ein zweiter Bundesratssitz für die Mitte nun noch realistisch sei. «Die Frage nach einem zweiten Bundesratssitz für die Mitte-Partei wird relevant, sobald Herr Cassis oder Frau Keller-Sutter zurücktritt. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass dies während der laufenden Legislaturperiode der Fall sein wird», sagt der Parteipräsident dazu.
Ein Journalist erinnert Pfister daran, dass er vor einigen Wochen gesagt habe, es gebe viele geeignete Personen – nun gebe es nur zwei Interessierte. Pfister erklärt daraufhin: «Es gibt eine Reihe von Politikerinnen und Politikern, die auf den ersten Blick sichtbar sind. Doch darüber hinaus gibt es viele Mitglieder der Mitte-Partei in den Kantonen und Fraktionen, die ebenfalls über grosse Fähigkeiten verfügen. Mein Eindruck wurde in den zahlreichen Gesprächen, die wir geführt haben, bestätigt.»
Er betont, dass die Sozialdemokratische Partei (SP) lezttes Mal auch zwei Kandidierende vorgeschlagen habe – genau wie nun die Mitte.
Bregy unterstreicht: «Wir verfügen über viele ausgezeichnete Kandidatinnen und Kandidaten. Allerdings passt es nicht jedem, gerade in einem solchen Moment diesen Schritt zu gehen. Jetzt sind wir jedoch in der Lage, der Bundesversammlung zwei hervorragende Kandidierende zu präsentieren.»
Ein Journalist fragt, falls Parteipräsident Gerhard Pfister unerwartet mehr Stimmen machen würde als Bundesratskandidat Markus Ritter, ob er die Wahl annehmen würde? Pfister sagt: «Wir haben jetzt einen Pfister aus dem Kanton Zug, der Bundesrat werden möchte. Ich werde das Amt in keinem Fall annehmen.»
Ein Journalist fragt, warum sich keine Frau gemeldet habe für eine Kandidatur als Bundesrätin. Fraktionspräsident Bregy antwortet: «Leider hat sich keine Frau gemeldet. Daher ist die Frage für uns beantwortet». Er betont jedoch, dass die Mitte bisher mehrere Bundesrätinnen gestellt habe.
Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister und Fraktionspräsident Philipp Bregy treten vor die Medien. Es seien zwei Kandidaten nominiert – aus St. Gallen Markus Ritter und aus Zug Martin Pfister. Es beginnt direkt mit der Fragerunde.
Gleich nehmen Gerhard Pfister und Matthias Bregy Stellung zum Zweierticket. Wir tickern die Medienkonferenz live.

Martin Pfister gab am Montag seine Kandidatur bekannt.Bild: KEYSTONE
Lange sah es danach aus, als ob nur Markus Ritter kandidieren würde. Kurz vor Ablauf der Anmeldefrist warf aber auch noch der Zuger Regierungsrat Martin Pfister den Hut in den Ring.
Nicht vertreten sind die Frauen. Somit scheint klar, dass der Bundesrat künftig aus fünf Männern und zwei Frauen bestehen wird.
Nicht ganz glücklich zeigte sich Elisabeth Schneider-Schneiter. Am Montag gab sie ihren Verzicht auf eine Kandidatur bekannt und schrieb: «Natürlich fehlt auf diesem Ticket eine Frau.» Die Mitte sei gefordert, zukünftig Frauen frühzeitig zu fördern.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister zeigte sich in einem Communiqué trotzdem zufrieden. Der Zuger, der zunächst selber als Kandidat gehandelt wurde, lässt sich wie folgt zitieren:
«Bei einer Bundesratswahl geht es um die Bereitschaft, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Ich freue mich, dass Die Mitte zwei starke Kandidaten hat, die gewillt sind, diese Verantwortung zu übernehmen.»
Gerhard Pfister
Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy sagte:
«Die Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. Mehr denn je brauchen wir Politikerinnen und Politiker, die in der Lage sind, Blockaden zu überwinden und den Zusammenhalt der Schweiz zu gewährleisten. Genau das bieten Martin Pfister und Markus Ritter.»
Philipp Matthias Bregy
Am 21. Februar soll die Mitte-Fraktion das Zweierticket offiziell absegnen. Die Ersatzwahl von Viola Amherd findet am 12. März statt. (cma)
Markus Ritter im watson-Interview
Video: watson/Seline Meier / David Indumi / Hanna Dedial
Das könnte dich auch noch interessieren:
Wolken, Nebel und ein paar Regentropfen – so präsentiert sich das Wetter im Schweizer Flachland in den nächsten Tagen. Für die zweite Ski-Rennwoche in Saalbach sehen die Prognosen auch etwas schlechter aus.
Am Wochenende konnte trotz trüben Vorhersagen etwas Sonne getankt werden. Ähnlich dürfte es kommende Woche weitergehen. Ein kleines Tief aus Frankreich bestimmt das Wetter und bringt zum Wochenstart viele Wolken in den Höhen und darunter Nebel. Gemäss Prognosen von MeteoNews sind nur in den Alpen Auflockerungen zu erwarten.