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Roger de Weck geht weg: SRG erhält 2017 offenbar neuen Generaldirektor
Soll der neue Roger de Weck werden: RTS-Direktor Marchand. Bild: KEYSTONE
Roger de Weck geht weg: SRG erhält 2017 offenbar neuen Generaldirektor
Glaubt man der «NZZ am Sonntag», so sind die Tage Roger de Wecks an der Spitze der SRG gezählt. Der Generaldirektor gebe sein Amt im Herbst 2017 weiter – an seinen Stellvertreter Gilles Marchand.
Der Direktor des Westschweizer Radios und Fernsehens übernehme das Amt im Einvernehmen mit de Weck, der in zwei Jahren das Pensionsalter erreicht. Neu bei der Stabsübergabe ist dieses Mal, dass die Stelle nicht ausgeschrieben, sondern Marchand auf dem Berufungsweg eingesetzt wird.
Gewinnendes Auftreten
Grund: Laut der Zeitung wollen die SRG-Verwaltungsräte eine «möglichst reibungslose Amtsübergabe» in stürmischen Zeiten für die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt. Dem Vorgehen müssen noch die SRG-Delegierten zustimmen.
Bekanntgegeben werden soll die Rochade Ende Jahr – de Weck äusserte sich nicht zu der Angelegenheit. SRG-Präsident Viktor Baumeler sagte, die Personalplanung sei angesichts de Wecks baldigem Erreichen des Pensionsalters ein Thema.
Der potenzielle Nachfolger Marchand gilt laut der «NZZ am Sonntag» als kommunikativ stark. Er habe ein gewinnendes Auftreten sowie gute Kenntnisse der neuen Medien. Der 54-Jährige müsse aber vor seinem Amtsantritt im nächsten Herbst noch einen Deutschkurs besuchen und sein Netzwerk in den anderen Landesteilen aufbauen.
Folgende Gründe listet die Zeitung als Hinweise für das geplante Vorgehen aus:
- Marchand brauche keine Einarbeitungszeit in die Materie
- Er könnte RTS verlassen, wenn er nicht bald befördert würde
- Ein Abgang de Wecks inmitten des Abstimmungskampfs gegen die «No-Billag»-Initiative 2018 sei unwahrscheinlich
- Schliesslich würde damit eine gleichzeitige Pensionierung von SRF-Direktor Rudolf Matter und de Weck, die gleich alt sind, verhindert
Eine erste Bilanz der Ära de Weck:
- De Weck habe die SRG reorganisiert und finanzielle Mittel aus der Verwaltung ins Programm umgeleitet
- Er habe die Technologie und die Prozesse harmonisiert und so Geld gespart
- Er habe das Lobbying für die SRG verstärkt und die PR-Agentur Furrerhugi engagiert
- Er habe aber auch private Medienunternehmen vor den Kopf gestossen mit dem Ausbau des Online-Angebots und der Initiierung einer Plattform für Werbevermarktung
- Es sei ihm nicht gelungen, das öffentliche Radio und Fernsehen in ruhigere Gewässer zu führen
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