Schweiz
Migration

Migration: FDP fordert verstärkte Grenzkontrollen an Schweizer Grenze

FDP fordert verstärkte Grenzkontrollen an Schweizer Grenze

10.09.2024, 22:4010.09.2024, 22:40
Mehr «Schweiz»
Grenzwaechter kontrollieren einen Figuranten, im Rahmen einer Demonstration von Grenzwacht und Kantonspolizei St. Gallen, am Dienstag, 18. Oktober 2016, am Grenzuebergang Schmitter in Diepoldsau. Im S ...
Die Situation in den Kantonen und Gemeinden sei bereits angespannt, findet die FDP.Bild: KEYSTONE

Die FDP fordert eine Verschärfung der Kontrollen an der Schweizer Grenze sowie in grenznahen Gebieten. Sie hat den Bundesrat dazu aufgerufen, dem Beispiel Deutschlands zu folgen und Asylsuchende, die bereits anderswo registriert wurden, an der Südgrenze zu Italien festzuhalten und zurückzuschaffen.

Die Situation in den Kantonen und Gemeinden sei bereits angespannt, teilte die Partei am Dienstagabend mit. Diese dürfe sich durch die neuen Massnahmen Deutschlands «auf keinen Fall verschärfen», indem von Deutschland zurückgewiesene Asylbewerber in der Schweiz verblieben.

Die FPD teilte weiter mit, dass sie weiterhin an den Abkommen von Schengen und Dublin festhalte, im Gegensatz zur SVP, «die unsere Teilnahme am europäischen Asylsystem künden und die Schweiz in ein sofortiges Asylchaos stürzen will». Das europäische Asylsystem habe zwar Schwächen, aber letztendlich profitiere die Schweiz noch immer davon. Bundesrat Jans dürfe die europäischen Regeln jedoch nicht «sklavischer befolgen» als dies selbst das EU-Mitgliedsland Deutschland tue, hiess es in der Mitteilung weiter.

Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Montag vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen angeordnet, um die Zahl unerlaubter Einreisen stärker einzudämmen. Die zusätzlichen Kontrollen sollen am 16. September beginnen und zunächst sechs Monate andauern. Seit Oktober 2023 gibt es bereits stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und auch der Schweiz. Diese wurden immer wieder verlängert und laufen aktuell bis zum 15. Dezember.

Der polnische Premierminister Donald Tusk hatte die Ankündigung Deutschlands, seine Migrationspolitik zu verschärfen, am Dienstag als «inakzeptabel» bezeichnet. Die Europäische Kommission forderte Berlin auf, «verhältnismässige» Massnahmen zu ergreifen, die «aussergewöhnlich» bleiben sollten. (sda/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
14
    Royals in der Schweiz: Zwei tragische Todesfälle, Waffen und ein Toyboy
    Auch wenn die Schweiz keine Königsfamilie hat, so waren doch immer wieder bedeutende Royals hier zu Gast. Ihre bewegten Geschichten sind jetzt im Landesmuseum Zürich versammelt.

    Man muss sich diese Parole in breitestem Baseldeutsch vorstellen: «Mitmarschiere, d'Queen flambiere!» Es war der 1. Mai 1980, Queen Elizabeth II. besuchte die Gartenbauausstellung Grün 80 in Basel, pflanzte ein Bäumchen und freute sich über den freundlichen Massenauflauf von 80'000 Fans und das schöne Wetter. Die gut 250 jungen Menschen, die gegen die britische Nordirlandpolitik demonstrierten, bemerkte sie wohl gar nicht. Eine Wand im Landesmuseum Zürich ist mit der Fototapete eines historischen Graffitis von 1980 dekoriert: «God Kill The Queen, suscht mach's ich.» Die Schweiz, ein Ort der offenen Aristokratie-Kritik. Manchmal jedenfalls.

    Zur Story