Schweiz
Polizeirapport

Unbewilligte Demo in Bern – massive Sachbeschädigungen, Polizei greift ein

Polizeirapport

Unbewilligte Demo in Bern – massive Sachbeschädigungen, Polizei greift ein

30.04.2023, 10:5830.04.2023, 14:09
Die Polizei setzt Wasserwerfer und Gummischrot ein, am Mittwoch, 23. September 2021, in Bern. Die Kantonspolizei Bern wappnet sich gegen eine unbewilligte Kundgebung von Coronamassnahmen Gegner und wi ...
(Symbolbild)Bild: KEYSTONE

In der Nacht auf Sonntag ist es in Bern zu einem unbewilligten Umzug durch die Innenstadt gekommen. Dabei kam es laut Kantonspolizei Bern zu zahlreichen Sprayereien und Sachbeschädigungen. Zudem wurden Polizisten mit Wurfgegenständen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Eine Polizistin und ein Polizist wurden verletzt.

Der unbewilligte Umzug mit zahlreichen Personen hatte sich bei der Schützenmatte formiert und zog via Bahnhof in Richtung Innenstadt. In der Marktgasse, auf der Kornhausbrücke und im Breitenrain wurden Pyros und Feuerwerkskörper gezündet, entlang der Umzugsroute stellte die Polizei vereinzelt Sprayereien fest.

Dann eskalierte die Situation. Die Polizei schreibt:

Als später weitere Sachbeschädigungen im Bereich Nordring – insbesondere massive Sprayereien sowie beschädigte und teilweise eingeschlagene Fensterscheiben von Geschäften – verübt wurden und die Polizistinnen und Polizisten, Einsatzfahrzeuge sowie mehrere Gebäude massiv mit Wurfgegenständen und Feuerwerkskörpern angegriffen wurden, mussten Gummischrot und Reizstoff eingesetzt werden.

Im Bereich des Römerwegs wurde zudem ein Container in Brand gesetzt, die Feuerwehr löschte den Brand.

Der unbewilligte Umzug löste sich auf der Schützenmatte auf. Ein erneutes Vordringen des Umzugs in die Innenstadt respektive ein Vordringen zum BERNEXPO-Messegelände verhinderte die Polizei.

Die verletzte Polizistin musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Kantonspolizei Bern hat keine Kenntnis von weiteren verletzten Personen. Insgesamt wurden zehn Patrouillenfahrzeuge der Kantonspolizei Bern beschädigt und erheblicher Sachschaden verursacht. Die Polizei sucht Zeugen.

Aufruf aus linksautonomer Szene

Die verletzte Polizistin habe sich zur ärztlichen Behandlung ins Spital begeben. Sie konnte zwischenzeitlich das Spital wieder verlassen, wie die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Die Polizei machte keine Angaben darüber, um welche Gruppierung es sich handelt. Gemäss dem Portal «Barrikade» aus der linksautonomen Szene wurde für «Militanz im Kampf für mehr Freiraum» zu dieser Demo aufgerufen. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwalt werden Zeugen gesucht.

Nause: Gezielte und brutale Angriffe

Reto Nause, Gemeinderat und Praesident Casa Segura Bern, spricht an einem Point de Presse, am Montag, 1. Juli 2019, in Bern. Mitte Juni 2017 wurde der Verein CasaSegura Bern gegruendet. Er sorgt für b ...
Reto NauseBild: KEYSTONE

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte) sprach auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von gezielten, brutalen Angriffen auf die Polizei und einer blinden Zerstörungswut. Nur mit Glück habe es keine Schwerverletzten gegeben. Die Behörden hätten von der Demo im Vorfeld nichts gewusst.

Ähnliche Ausschreitungen in Basel und Zürich machten deutlich, dass bessere Staatsschutz-Massnahmen in Bezug auf die gewaltbereite linksextreme Szene angebracht seien. Wie ein aufgefundenes Transparenz zeige, sei die Demonstration in Bern von langer Hand vorbereitet gewesen, erklärte Nause.

(aeg)

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