In der Nacht auf Sonntag ist es in Bern zu einem unbewilligten Umzug durch die Innenstadt gekommen. Dabei kam es laut Kantonspolizei Bern zu zahlreichen Sprayereien und Sachbeschädigungen. Zudem wurden Polizisten mit Wurfgegenständen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Eine Polizistin und ein Polizist wurden verletzt.
Der unbewilligte Umzug mit zahlreichen Personen hatte sich bei der Schützenmatte formiert und zog via Bahnhof in Richtung Innenstadt. In der Marktgasse, auf der Kornhausbrücke und im Breitenrain wurden Pyros und Feuerwerkskörper gezündet, entlang der Umzugsroute stellte die Polizei vereinzelt Sprayereien fest.
Dann eskalierte die Situation. Die Polizei schreibt:
Im Bereich des Römerwegs wurde zudem ein Container in Brand gesetzt, die Feuerwehr löschte den Brand.
Der unbewilligte Umzug löste sich auf der Schützenmatte auf. Ein erneutes Vordringen des Umzugs in die Innenstadt respektive ein Vordringen zum BERNEXPO-Messegelände verhinderte die Polizei.
Die verletzte Polizistin musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Kantonspolizei Bern hat keine Kenntnis von weiteren verletzten Personen. Insgesamt wurden zehn Patrouillenfahrzeuge der Kantonspolizei Bern beschädigt und erheblicher Sachschaden verursacht. Die Polizei sucht Zeugen.
Die verletzte Polizistin habe sich zur ärztlichen Behandlung ins Spital begeben. Sie konnte zwischenzeitlich das Spital wieder verlassen, wie die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die Polizei machte keine Angaben darüber, um welche Gruppierung es sich handelt. Gemäss dem Portal «Barrikade» aus der linksautonomen Szene wurde für «Militanz im Kampf für mehr Freiraum» zu dieser Demo aufgerufen. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwalt werden Zeugen gesucht.
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte) sprach auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von gezielten, brutalen Angriffen auf die Polizei und einer blinden Zerstörungswut. Nur mit Glück habe es keine Schwerverletzten gegeben. Die Behörden hätten von der Demo im Vorfeld nichts gewusst.
Ähnliche Ausschreitungen in Basel und Zürich machten deutlich, dass bessere Staatsschutz-Massnahmen in Bezug auf die gewaltbereite linksextreme Szene angebracht seien. Wie ein aufgefundenes Transparenz zeige, sei die Demonstration in Bern von langer Hand vorbereitet gewesen, erklärte Nause.
(aeg)