Ein älteres Ehepaar hat am Dienstag in St. Gallen einer falschen Polizistin 60'000 Franken in einem Couvert übergeben. Die Betrügerin hatte den Opfern vorgeschwindelt, ihre Schwiegertochter sitze in Untersuchungshaft und komme gegen Kaution frei.
Eine unbekannte «Polizistin» rief den 67-jährigen Mann und dessen 68-jährige Frau an, wie die St. Galler Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Kurze Zeit später meldete sich auch eine «Staatsanwältin» telefonisch beim Ehepaar. Sie überredete die beiden Opfer, 60'000 Franken auf der Bank abzuheben und zu einem Büro zu bringen.
Die Schwiegertochter des Ehepaars befinde sich in Untersuchungshaft, erzählte die falsche Staatsanwältin den Opfern. In Absprache mit dem zuständigen Richter könne die Schwiegertochter das Gefängnis gegen eine Kaution verlassen. Die beiden Opfer durchschauten den Betrug nicht und gingen zur Bank, um Geld abzuheben.
Als sie die 60'000 Franken zum vereinbarten Ort brachten, erklärten ihnen die Betrügerinnen, sie dürften das Büro ohne Corona-Test nicht betreten. Stattdessen holte eine angebliche Mitarbeiterin des Gerichts das Couvert mit dem Geld ab. Nach der Übergabe der 60'000 Franken brachen die Täterinnen den Kontakt ab und verschwanden. (saw/sda)