Im Zusammenhang mit Gewalttätigkeiten vor dem Zürcher Fussballderby im vergangenen Oktober haben Polizei und Staatsanwaltschaft rund zwei Dutzend Personen ermittelt. Die Identifikation der Tatverdächtigen erfolgte im Rahmen der bisher grössten Aktion gegen Fussballgewalt, wie die Stadtpolizei Zürich am Mittwoch mitteilte.
Dafür führte die Stadtpolizei Zürich am Dienstag in fünf Kantonen 18 Hausdurchsuchungen durch, wie es in der Medienmitteilung heisst.
Neun Personen wurden wegen Verdachts auf qualifizierte Delikte wie versuchte schwere Körperverletzung, Raub, Angriff und Landfriedensbruch festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Dabei handelt es sich um acht Schweizer und einen Brasilianer im Alter von 18 bis 31 Jahren.
Die weiteren beschuldigten Männer sind alle zwischen 15 und 32 Jahren alt und kommen aus der Schweiz sowie aus Kroatien und Brasilien. Sie würden wegen Verdachts auf Angriff oder Landfriedensbruch angezeigt, heisst es weiter.
Am 19. Oktober 2024 war es vor dem Fussballderby GC-FCZ am Bahnhof Hardbrücke zu einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern der beiden Fussballklubs gekommen, als rund 50 vermummte Personen die S9 stürmten.
Im Zuge der Ermittlungen und auch nach Auswertung von Videomaterial stellte sich laut Stadtpolizei heraus, dass vor der Stürmung des Zuges mutmasslich GC-Anhänger mehrere FCZ-Fans auf der Hardbrücke angegriffen, verletzt und beraubt hatten. Weder Zeugen noch die geschädigten Fussballfans meldeten sich anschliessend bei der Polizei.
Die staatsanwaltschaftlichen Verfahren gegen die Beschuldigten seien noch nicht abgeschlossen, heisst es weiter. Verwaltungsrechtliche Massnahmen in Form von Meldeauflagen und Rayonverboten würden zurzeit noch geprüft. (rbu/sda)