Der Kirchturmbrand in Herzogenbuchsee BE an Heiligabend lässt Fragen offen. Die Ursache lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen, wie die Kantonspolizei Bern am Dienstag mitteilte.
In Frage kommen ein technischer Defekt an den elektrischen Gebäudeinstallationen oder eine brennende Kerze. Klar ist, dass der Sachschaden nach aktuellen Schätzungen mehrere Millionen Franken betragen dürfte.
Der Schaden ist durch die Gebäudeversicherung gedeckt. Aufgrund der grossen Anteilnahme in der Bevölkerung richtete die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde zusätzlich ein Spendenkonto ein.
Bis heute gingen rund 30'000 Franken ein, wie die Kirchgemeinde am Dienstag mitteilte. Über die Verwendung des Geldes wird der Kirchgemeinderat entscheiden.
Er hat sich zum Ziel gesetzt, das Gotteshaus rasch wieder instand zu setzen. Bereits wurde mit dem Einrüsten des Kirchenschiffs und des Turms begonnen. Der Kirchgemeinderat hofft, dass die Kirche zur Weihnachtsfeier 2020 wieder genutzt werden kann.
Das Ermittlungsergebnis der Polizei nahm die Kirchgemeinde zur Kenntnis. In ihrem Communiqué weist sie darauf hin, dass die Brandschutzmassnahmen im Rahmen der Sanierung 2018 überprüft worden seien und den gesetzlichen Vorgaben entsprächen. Im Zuge des Wiederaufbaus könnten die Vorkehrungen womöglich verstärkt werden.
Das Feuer im Kirchturm war an Heiligabend 2019 zweimal ausgebrochen - ein erstes Mal am Morgen kurz nach acht Uhr morgens, ein zweites Mal am Abend. Ein Teil der Dachkonstruktion stürzte ein und riss ein Loch ins Kirchenschiffdach.
Die Brand-Spezialisten der Polizei kamen zum Schluss, dass das Feuer im Erdgeschoss des Kirchenturms ausgebrochen sein muss. Von dort breiteten sich die Flammen bis zur Turmspitze aus.
Wegen der grossen Zerstörung war der Kirchenturm nur beschränkt begehbar. Entsprechend schwierig waren nicht nur die Lösch-, sondern auch die Ermittlungsarbeiten. Diese wurden bereits in der Nacht auf den Weihnachtstag aufgenommen. (aeg/sda)