Sie gaben anderthalb Millionen Franken in Dutzenden Westschweizer Kiosken aus – und ihre Strategie ging auf: Eine Gruppe knackte im Januar den Joker-Jackpot der Loterie Romande und verdoppelte damit ihre Investition.
Angesichts dieses Erfolgs forderte die Loterie Romande die Gewinner auf, ihren Gewinn persönlich abzuholen, um ihnen ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel diese: War das Geld, mit dem die Aktion finanziert wurde, überhaupt legal?
Wie genau die Gruppe vorgegangen war, blieb lange unklar. Am Freitag meldete sich dann aber ein Vertrauter der Gruppe gegenüber der «Tribune de Genève» zu Wort. Unter der Bedingung, anonym zu bleiben, schilderte er die Details des Vorgehend der Gruppe
Der «Joker» sei unter verschiedenen Lotterien in mehreren Ländern gezielt ausgewählt worden, berichtet die anonyme Quelle. Dabei hätten mehrere Punkte für diesen gesprochen:
Anhand dieser Kriterien habe die Gruppe ihre Gewinnchancen berechnen und das Risiko auf ein Minimum reduzieren können. Ein klarer Vorteil dabei: Alle relevanten Variablen liessen sich in die Berechnung einbeziehen. Und das alles sei völlig legal geschehen, wie der anonyme Insider betont:
Der Freund der Gruppe gibt an, es seien nahezu 1,6 Millionen Franken investiert wurden, um den Jackpot zu knacken. Der Gewinn liegt damit bei rund 1,5 Millionen – so lag der Jackpot, zusammen mit den Nebengewinnen, bei etwa 3,1 Millionen Franken.
Ohne Risiko war die Aktion der Gruppe allerdings nicht. So konnte sie nicht sämtliche Kombinationen spielen, sondern «nur» rund 80 Prozent davon. Genau hier sorgte die Loterie Romande dafür, dass die Aktion aus dem Ruder lief: Nachdem sie den Plan durchschaut hatte, blockierte sie das Spiel, was die Gruppe zwang, ihre Lose in Zürich weiterzukaufen. Damit blieb ein Restrisiko von eins zu fünf, komplett leer auszugehen.
Bei den investierten Summen in Millionenhöhe drängt sich zudem eine weitere Frage auf: Woher hatte die Gruppe das ganze Geld? Laut den Recherchen der «Tribune de Genève» stamme dieses von einer Einzelperson. Mit anderen Worten: Das Projekt war von A bis Z durchdacht – inklusive Finanzierung. Die Quelle betont:
Die Gruppe soll alle nur erdenklichen Vorkehrungen getroffen haben – insbesondere rechtlicher Natur – um «jede Anfechtung» durch die Loterie Romande zu vermeiden. «Laut Tribune de Genève» versuchten sie sogar, nach der Sperrung des «Joker»-Spiels direkt Kontakt mit der Loterie aufzunehmen, um sich die Rechtmässigkeit ihres Vorgehens bestätigen zu lassen.
Genau auf diesen Punkt konzentriert sich nun die Loterie Romande. Derzeit führt sie mit Unterstützung der Interkantonalen Geldspielaufsicht (Gespa) eine Untersuchung durch, unter anderem vor Ort, indem sie die Kioskbetreiber befragt, die die Lose verkauft haben. Ein befragter Anwalt sagt dazu:
Der Gewinn des Jackpots wurde am 15. Januar bekannt gegeben – doch das Geld bleibt gesperrt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Ist wohl eher eine «Lotto-Gemeinschaft»
Gratuliere den gescheiten Spielern.
Hätte aber genauso gut ein Totalverlust draus werden können..... Ganz schön mutig.
Darum Gratulation.