«Pierre, verlass die FDP» – Partei-Vize attackiert Maudet heftig
Selten hört man in der Schweizer Politlandschaft einen derart deutlichen Angriff auf einen Parteikollegen. In der heutigen Morgenshow «La Matinale» des RTS packte der Vizepräsident der FDP Schweiz, Christian Lüscher, den verbalen Hammer gegen den Genfer Staatsrat Pierre Maudet aus:
FDP-Nationalrat Lüscher nimmt damit Bezug auf die Affäre rund um eine Luxusreise nach Abu Dhabi, und wer diese bezahlt hat. Die Affäre führte zu einer schweren Regierungskrise in Genf.
Eine Neuverteilung der Departemente war die Folge: Der Freisinnige musste sowohl die gesamte Sicherheitspolitik als auch das Regierungspräsidium abgeben. Nur der Wirtschaftsförderung steht Maudet noch vor.
Dass Maudet trotz lauter Kritik nicht zurücktrat, stiess offenbar einigen in der FDP sauer auf – vor allem Christian Lüscher, der Maudet für das schlechte Abschneiden der FDP in Genf verantwortlich macht.
Eine Auswahl der Zitate
«Das Problem ist, dass Pierre Maudet wegen seiner Lügen in der Bevölkerung eine enorme Enttäuschung über ihn ausgelöst hat.»
«Und ich sage Ihnen, wir wurden von Leuten physisch angegriffen, die sagten: ‹Ich habe Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen, während dieser Kerl, der ein Lügner ist, der betrogen hat, eine lebenslange Rente bekommen wird.› Wir können das nicht unterstützen.»
«Wir sind letztendlich dem Egoismus von Pierre Maudet ausgeliefert. Er weigerte sich, Verantwortung zu übernehmen, als er auf frischer Tat der Lüge überführt wurde.»
«Das Volk will nicht mehr, dass Pierre Maudet Teil der FDP ist. Und wenn wir nichts tun, werden wir bei den Gemeindewahlen im nächsten Frühling ein Massaker erleben.»
Wie's weitergeht, steht noch nicht fest. Im Sommer hatte Maudet noch bekräftigt, dass er bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2023 im Staatsrat bleiben will. (jaw)
Die Sendung in voller Länge (auf Französisch):
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