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Die Schweiz versinkt im Regen: Wo überall Erde gerutscht ist und Wasserpegel gestiegen sind

Die Aare im Berner Mattequartier: Der Bund hat die Hochwassergefahr als erheblich eingestuft
Die Aare im Berner Mattequartier: Der Bund hat die Hochwassergefahr als erheblich eingestuftBild: KEYSTONE

Die Schweiz versinkt im Regen: Wo überall Erde gerutscht ist und Wasserpegel gestiegen sind

03.05.2015, 14:4903.05.2015, 22:35
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Die Lage bleibt nach den intensiven Regenfällen der letzten Tage angespannt. In einigen Landesteilen hat sich die Hochwassergefahr verschärft. Und bei Flamatt FR verschüttete ein Erdrutsch die Gleise.

In der Folge blieb die SBB-Strecke Bern-Freiburg rund drei Stunden lang blockiert. Ein Intercity, der auf den Erdrutsch aufgefahren war, wurde beschädigt, die 500 Passagiere aber sicher mit einem Löschzug nach Bern gebracht.

SBB-Mediensprecherin Rahel Meier sagte, das Ausmass des Erdrutsches habe sich in Grenzen gehalten, weil die SBB 2012 rund 18 Millionen Franken in die Hangsicherung in Flamatt gesteckt habe. Der damals errichtete Schutzzaun konnte einen grossen Teil der Erdmassen auffangen.

Hohe Pegelstände und mehr Regen 

Einen starken Anstieg verzeichneten die Pegel von Brienzer- und Thunersee, wie die Berufsfeuerwehr der Stadt Bern am Sonntag mitteilte. In Thun waren die beiden Schleusen maximal geöffnet. 

Zudem regulierte das Amt für Wasser und Abfall die Abflussmenge über den Hochwasserentlastungsstollen. Die Aare in Bern hatte einen Abfluss von 410 Kubikmetern pro Sekunde. Der Alarmwert liegt bei 400 Kubikmetern pro Sekunde. 

Der Bund stuft die Hochwassergefahr entlang der Aare, am Thuner-, Bieler- und Neuenburgersee als erheblich ein. Die gleiche Gefahrenstufe besteht auch für Teile des Rheins. 

Noch konnten betroffene Bewohner nicht aufatmen. Das Bundesamt für Umwelt rechnete mit weiteren Niederschlägen in der Nacht auf Montag. Auf der Alpennordseite wurden stellenweise bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. 

Erdrutsch im Aargau.
Erdrutsch im Aargau.kapo Ag

Per SMS kontaktiert 

Um der Wassermassen Herr zu werden, setzte die Feuerwehr in Bern auf vorsorgliche Massnahmen. Im Mattequartier etwa hat sie feste Sperrelemente eingebaut. Zudem wurde bei den Schwellen Treibholz entfernt. Im ganzen Kanton warnte die Polizei vor Schwemmholz in den Gewässern. 

Die direkt betroffene Bevölkerung entlang der Aare wurde per SMS auf die Gefahren hingewiesen. Die Uferwege waren zwar nicht gesperrt. Die Feuerwehr riet aber zur Vorsicht und empfahl, die Wege zu meiden. 

Wallis: Situation bleibt kritisch 

Auch im Wallis stiegen nach einer ruhigen Nacht die Pegelstände wieder an. In Monthey VS war die Vièze nachts zwar nicht mehr über die Ufer getreten, doch wegen des erneuten Regens schwoll der Fluss am Sonntag erneut an. In der Region um Val-d'Illiez wurde die Situation am Sonntagvormittag als kritisch eingestuft. 

In St-Gingolph VS hatten die Wassermassen am Samstag Schlamm und Schutt auf die Strassen gespült. 15 Personen mussten laut dem Gemeindepräsidenten evakuiert werden. 

Auch in Genf stieg die Arve in der Nacht auf Sonntag erneut an. Die Abflussmengen erreichte jedoch nur noch 550 bis 600 Kubikmeter pro Sekunde - am Samstag waren es noch 905 gewesen. Überschwemmungen gab es unter anderem bei einem Gebäude der Universität Genf. 

Schiffe passen nicht mehr unter Brücken durch 

Der Dauerregen behinderte auch die Schifffahrt. Die Rheinschifffahrt zwischen Rheinfelden AG und der Schleuse Kembs (F) musste am Samstag wegen Hochwassers zeitweise eingestellt werden. 

In der Stadt Zürich verkehrten die drei Limmatschiffe Felix, Regula und Turicum nur noch auf dem Seebecken, wie es beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hiess. Der Pegelstand der Limmat war so hoch, dass die ohnehin schon flach gebauten Limmatschiffe nicht mehr unter den Brücken hindurchpassen. (sda) 

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