Es begann mit einem Elternbrief: Eine Zürcher Primarlehrerin verschickte im Juni diesen Jahres ein Schreiben, in dem sie darüber informierte, dass muslimische Schülerinnen und Schüler für das Fastenbrechen – genannt Ramadan – einen Tag frei bekommen. SVP-Nationalrat Andreas Glarner war vom Brief derart erzürnt, dass er seiner Wut auf Facebook freien Lauf liess.
Dabei veröffentlichte er nicht nur die Telefonnummer und den Namen der Lehrerin, sondern rief auch dazu auf, der Lehrerin doch selbst mitzuteilen, was man von der Aktion halte. Dies führte in der Folge zu einem regelrechten Telefonterror bei der Zürcherin. Wegen des Shitstorms, der über die Pädagogin hereinbrach, konnte sie zwischenzeitlich nicht mehr unterrichten.
Doch auch für Andreas Glarner hatte der Facebook-Post negative Folgen. Der Aargauer musste sich viel Kritik anhören, dies auch aus den eigenen Reihen.
Nun wird bekannt: Der Vorfall von Anfang Juni hat keine weiteren rechtlichen Folgen. Dies schreibt der «Tagesanzeiger» in seiner Onlineausgabe. Auf Anfrage der Zeitung teilte CVP-Bildungsdirektorin Silvia Steiner mit, dass «zwischen der anwaltlich vertretenen Lehrerin und Herrn Glarner eine aussergerichtliche Einigung erzielt werden konnte». Glarner habe zur Kenntnis genommen, dass die Lehrerin mit ihrer Mitteilung die kantonalzürcherische Regelung befolgt und korrekt wiedergegeben habe.
Glarner habe sich in der Zwischenzeit schriftlich und im persönlichen Gespräch entschuldigt, wie der «Tagesanzeiger» weiter schreibt . Der SVP-Nationalrat anerkenne, dass er mit der Blossstellung der Lehrerin einen schweren Fehler begangen habe.
(luk)
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