Schweiz
Waadt

Mann stirbt bei Polizeieinsatz: Demonstration in Lausanne

Des personnes manifestent en memoire de Michael, decede le 25 mai dans les locaux de la Police municipale de Lausanne, ce samedi 7 juin 2025 a Lausanne. (KEYSTONE/Valentin Flauraud)
Wegen des Todes des 39-Jährigen haben in Lausanne erneut hunderte Menschen demonstriert.Bild: KEYSTONE

Rund 1000 Menschen demonstrieren gegen «Polizeigewalt» in Lausanne

07.06.2025, 17:2707.06.2025, 17:27
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Rund tausend Menschen haben am Samstagnachmittag in Lausanne gegen «Polizeigewalt» demonstriert. Dies zwei Wochen nach dem Tod eines Nigerianers in Räumlichkeiten der Polizei.

«Die Polizei hat wieder getötet», sagte eine Rednerin zu Beginn der Kundgebung vor dem Justizpalast Montbenon. Sie sprach von «einer rassistische Polizeiinstitution» und erklärte, dass sich «die Geschichte wiederholt», da in den letzten Jahren im Kanton Waadt vier weitere schwarze Männer an den Folgen von Polizeieinsätzen gestorben waren.

Strafverfahren gegen Polizisten

Es war das dritte Mal, dass eine solche Versammlung seit dem Tod des 39-jährigen Familienvaters organisiert wurde, der am 25. Mai auf einer Polizeiwache zusammengebrochen war. Dies, nachdem ihn die Polizei wegen des Verdachts auf Drogenhandel festgenommen hatte.

Nach seinem Tod eröffnete die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt ein Strafverfahren gegen vier Polizisten wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.

Am Samstagnachmittag forderten die Demonstranten erneut, dass die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft eines anderen Kantons übertragen werden, um das Risiko von Absprachen zu verringern.

Unschuldsvermutung «vom Tisch gefegt»

Auf Seiten der Ordnungskräfte hat die Vereinigung der Polizeibeamten von Lausanne (AFPL) den vier Beamten, gegen die ermittelt wird, ihre «Unterstützung» zugesagt.

In einer am späten Freitagabend verbreiteten Erklärung schrieb sie, dass die Unschuldsvermutung, von der die Polizisten profitieren sollten, aufgrund des «Mangels an Unterscheidungsvermögen und Zurückhaltung in bestimmten Medien oder bei bestimmten öffentlichen Stellungnahmen» «hinweggefegt» worden sei. (sda)

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