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Warum der Zoo Zürich drei Erdmännchen an die Hyänen verfütterte

Meerkat
Erdmännchen sind hochsoziale Tiere.Bild: Imgur

Zoo Zürich verfüttert drei Erdmännchen an die Hyänen – so begründet er es

Die Erdmännchen-Gruppe im Zoo Zürich ist um drei Mitglieder ärmer. Sie wurden entnommen und an die Hyänen verfüttert – aus Gründen des Artenmanagements.
30.09.2024, 13:3730.09.2024, 15:01
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Im Zoo Zürich wurden drei Erdmännchen an die Hyänen verfüttert. Der Grund: Artenmanagement. Was ist passiert?

Soziale Spannungen und Revierkämpfe

Erdmännchen lebten in grossen Familiengruppen zusammen, wobei sich ein dominantes Paar bis zu vier Mal im Jahr fortpflanze, heisst es in der Mitteilung des Zoo Zürich. Diese Fortpflanzung lasse der Zoo zu, «weil dies ein Grundbedürfnis aller Tiere und essenziell für eine artgerechte Haltung» sei.

Doch in zu grossen Gruppen komme es zu Revierkämpfen und sozialen Spannungen. In der freien Natur würden verstossene Tiere abwandern oder Fressfeinden zum Opfer fallen, heisst es in der Mitteilung weiter. «Diese natürlichen Einflüsse fehlen im Zoo.»

epa11443154 A handout photo made available by the office of Parco Le Cornelle shows three of the four meerkat puppies born in the Le Cornelle wildlife park in Valbrembo, northern Italy, 28 June 2024.  ...
Erdmännchen leben in grossen Familiengruppen zusammen. Bild: keystone

An die Hyänen verfüttert

Da die Zürcher Erdmännchen-Gruppe ihre Kapazitätsgrenze erreicht habe, seien nun drei Tiere entnommen worden. Deren Verfütterung an die Hyänen sei «in mehrfacher Hinsicht sinnvoll» heisst es weiter. Die Tiere hätten zuvor ein artgerechtes Leben geführt und seien schmerzfrei getötet worden. Durch die kurzen Transportwege sei das Futter nachhaltig. Und für die Hyänen ist das Fressen ganzer Tiere «eine sinnvolle und naturnahe Beschäftigung».

Die Erdmännchen-Haltung im Zoo halten die Verantwortlichen für wichtig. Die Zoobesuchenden könnten so die Tierart, deren Gruppendynamik und deren Kommunikationsfähigkeiten kennenlernen.

Sie entwickelten so ein Verständnis für das Sozialverhalten von Tieren und die komplexen Zusammenhänge in der Natur. «Auf diese Art und Weise erreicht der Zoo viele Menschen und sensibilisiert für den dringend notwendigen Natur- und Artenschutz.» (sda/sel)

Oder in der Slideshow: So cute sind Erdmännchen

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So cute sind Erdmännchen
Bild: Imgur
quelle: imgur
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Doch kein wildes Erdmännchen in Bern

Video: watson
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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cosmopolitikus
30.09.2024 14:16registriert August 2018
Und wo genau ist jetzt das Problem?
Und bitte, wir führen hier nun keine Diskussion über die Daseinsberechtigung von Zoo‘s. Es geht lediglich um die Regulierung einer zu gross werdenden Population (mangels Fressfeinden) und die (sinnvolle) Verwendung von Kadavern.
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Baba ♀️
30.09.2024 14:05registriert Januar 2014
Ich liebe Erdmännchen und kann mich an diesen putzigen Tierchen kaum sattsehen, hatte das Glück, sie in ihrem natürlichen Habitat beobachten zu dürfen. Trotzdem verstehe ich nicht, wie man sich an einem solchen Vorgehen stossen kann. Wären die Erdmännchen den Hyänen lebendig 'vorgesetzt' worden, dann ja. Im Vergleich dazu ist jede Maus, die einer Schlange verfüttert wird um Welten schlechter dran. Alles was Karnivoren fressen hat nun mal vorher gelebt 🤷🏼‍♀️.

Bei dieser Aussage lasse ich Sinn oder Unsinn über die Haltung von Erdmännchen in Zoos ganz bewusst aussen vor.
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Maya Eldorado
30.09.2024 15:02registriert Januar 2014
In der Natur reguliert sich das von selbst. Wo liegt das Problem, dass im Zoo dies das Personal übernehmen muss?
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