Schweiz
Verbrechen

Mehr als 260 Opfer von Menschenhandel in der Schweiz

Mehr als 260 Opfer von Menschenhandel in der Schweiz

208 Opfer von Menschenhandel sind vergangenes Jahr an die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) gelangt.
19.05.2025, 06:0019.05.2025, 07:50
Mehr «Schweiz»

Bei 59 weiteren Personen sind Abklärungen noch im Gang oder nicht mehr möglich, weil der Kontakt zum mutmasslichen Opfer abgebrochen wurde.

Das geht aus dem am Montag von der Fachstelle veröffentlichten Jahresbericht hervor. Damit ist die Zahl von Opfern von Menschenhandel, die von der FIZ unterstützt wurden, im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 Prozent gesunken. 2023 betreute die Fachstelle 230 Opfer von Menschenhandel.

Vor allem sexuelle Ausbeutung

Eine grosse Rolle spielt dabei Ausbeutung im Zusammenhang mit dem Sexgewerbe. Von den 208 Opfern von Menschenhandel identifizierte die Fachstelle 159 Personen als Opfer von Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung.

45 wurden für ihre Arbeitskraft in verschiedenen Branchen ausgebeutet. Vier Personen waren Opfer von Menschenhandel anderer Formen, etwa zwecks Zwang zur Heirat, zu illegalen Tätigkeiten, zur Bettelei oder zur Organentnahme, wie im Jahresbericht beschrieben wird.

Steigende Nachfrage nach Schutzunterkünften

Die meisten Personen, die 2024 neu ins Opferschutzprogramm Menschenhandel der FIZ aufgenommen wurden, stammten aus Ungarn (20 Personen), Rumänien (10 Personen) und Kolumbien (9 Personen).

Die Nachfrage nach Schutzunterkünften für Opfer von Menschenhandel hat im vergangenen Jahr allerdings stark zugenommen, wie die FIZ im März mitgeteilt hatte. Die Fachstelle brachte 51 Personen in sicheren Wohnungen unter. Diese verbrachten dort zusammengerechnet 5677 Nächte – 19 Prozent mehr als im Jahr davor. Um den gewachsenen Bedarf zu stemmen, habe man 2024 eine weitere Schutzwohnung eröffnet, die insgesamt achte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Johann Ludwig Burckhardt: Ein unerschro­cke­ner Schweizer Entdecker
Im Jahr 1812 durchquerte der Schweizer Abenteurer und Forscher Johann Ludwig Burckhardt (1784-1817) die antike nabatäische Stadt Petra. Er war der erste Europäer, der die Ruinen seit den Kreuzzügen zu Gesicht bekam. Sein Leben erzählt eine faszinierende Geschichte voller Forschung und unerwarteten Abenteuer.
Johann Ludwig Burckhardt wurde am 24. November 1784 in Lausanne, Schweiz, als Sohn von Rudolf Burckhardt und Sara Rohner geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Basler Familie, die ihr Vermögen mit dem Handel und der Herstellung von Seide gemacht hatte. Der junge Burckhardt wuchs in einem kosmopolitischen Haushalt auf, der zwischen Basel und Lausanne pendelte. Zu den Familienfreunden zählten unter anderem Edward Gibbon, Madame de Staël und Goethe.
Zur Story