Am Montag rückte die Air Zermatt zu einem aussergewöhnlichen Rettungseinsatz aus, der 14 Stunden dauerte. Zwei vietnamesische Bergsteiger waren in Not geraten. Diese trugen leichte Halbschuhe und dünne Trainerhosen – auf über 3500 Metern.
Die beiden Vietnamesen befanden sich in einer lebensbedrohlichen Situation, das Wetter war derart schlecht, dass weder an eine Rettung aus der Luft noch über den Landweg zu denken war, als der Notruf um 7 Uhr morgens bei der Air Zermatt eintraf.
Um 13 Uhr entschieden drei Rettungsspezialisten, sich zu Fuss auf den Weg zu den Vietnamesen zu machen. Die Retter waren Schnee, Wind, Eis, Nebel und Kälte ausgesetzt. Als sie die Bergsteiger auffanden, waren diese bereits stark unterkühlt. Doch auch zu diesem Zeitpunkt konnte die Air Zermatt die Matterhorn-Wand noch nicht anfliegen.
Deshalb mussten sich die Rettungsspezialisten zu den Vietnamesen abseilen, die unterhalb der Normalroute in unwegsamem Gelände blockiert waren. Die Retter brachten sie mittels Seilzug zurück auf die Normalroute. Im Anschluss wagten alle den «äusserst schwierigen» Abstieg zur Hörnlihütte. Neuschnee und Eis machten den Einsatz zu einer «enormen Herausforderung», wie die Air Zermatt mitteilt.
Erst nachts um 2 Uhr konnte ein Helikopter in Richtung Matterhorn starten und in zwei Flügen die Vietnamesen und die Retter in Sicherheit bringen. Nach einer ärztlichen Untersuchung durch den Air-Zermatt-Arzt konnten die vietnamesischen Bergsteiger erschöpft nach Hause.
(rbu)