Die Unwetter starteten bereits am Donnerstagnachmittag und hielten bis am frühen Freitagmorgen an. Die Bilanz der Gewitternacht ist eindrücklich: Über 30'000 Blitzeinschläge in den letzten 24 Stunden meldete SRF Meteo am Freitagmorgen. Und noch immer seien über dem Tessin kräftige Gewitter mit Hagel unterwegs. Gestern Donnerstag waren auch die Kantone Jura und Basel ebenso wie das bernische Burgdorf von starkem Hagel betroffen.
In den letzten 24 Stunden gab es in der #Schweiz bereits über 30'000 #Blitze ⚡️. Aktuell sind im Tessin kräftige #Gewitter mit #Hagel unterwegs. In Locarno blies bereits eine Böe an der Grenze zur #Orkanstärke mit 117 km/h, dazu gab es 21 mm Regen in 10 Minuten. ^rb
— SRF Meteo (@srfmeteo) July 1, 2022
In Burgdorf prasselten Körner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimeter vom Himmel. Nach der Entladung über dem Kanton Bern zogen die Unwetter weiter in Richtung Nordosten und brachten auch dort zum Teil Hagel und Sturmböen.
Am Abend zogen laut MeteoNews von Frankreich und dem Genfersee her weitere Gewitterlinien herein. Diese Gewitter waren zwar kräftig, im Vergleich zu den ersten aber bereits etwas weniger intensiv. Am späteren Abend gab es schliesslich auch im Grossraum Zürich/Zürichsee Starkregen und viele Blitze.
Dieser Gewittercluster zog weiter in Richtungen Thurgau und Bodensee und schwächte sich dabei etwas ab. Trotzdem gab es noch verbreitet starke bis stürmische Windböen. So mussten sich etwa Besucherinnen und Besucher des Openair St. Gallen auf eine Schlammschlacht einstellen.
Auch starke Regenfälle waren zu verzeichnen – so etwa in Kiesen (BE) im Aaretal. Dort fielen innert zehn Minuten mehr als 20 Millimeter Regen. Das sei normalerweise zu viel für die Kanalisation, wie SRF Meteo twitterte. An verschiedenen Orten kam es zu Überschwemmungen.
So etwa im Kanton Schwyz. In Freienbach trat ein Bach über die Ufer und überflutete die Hauptstrasse zwischen Pfäffikon und Freienbach, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte. Ein Personenwagen, der die Stelle passieren wollte, blieb stecken und musste abgeschleppt werden. Daraufhin wurde die Strasse in der Nacht gesperrt, sie kann voraussichtlich bis am Mittag wieder geöffnet werden.
Gar ein Rekord ist bei den Gewitterböen zu verzeichnen: Wie MeteoSchweiz twitterte, wurde in der Nacht auf Freitag in Locarno-Monti mit mit 116.7 Kilometer pro Stunde die stärkste Gewitterböe seit Messbeginn registriert.
Das Schlimmste ist nun überstanden. Am Freitagvormittag sei es noch bewölkt und vor allem Richtung Osten wiederholt nass, prognostiziert MeteoNews. Am Nachmittag werde es von Westen her aber trocken, die Sonne zeige sich mehr und mehr. (aka) (aargauerzeitung.ch)