Der Sommer ist meteorologisch zu Ende. Ausserordentlich heiss war es am ersten Herbsttag dennoch an vielen Orten in der Schweiz, weiss SRF-Meteo. Schaffhausen erlebte gar den heissesten Septembertag seit Messbeginn.
Am ersten Herbstabend des Jahres haben sich auf der Alpennordseite teilweise heftige Gewitter entladen, mit gebietsweise viel Regen und Hagel.
Heftige Gewitter sind insbesondere über Teile des Kantons Zürich gezogen. Innerhalb von vier Stunden gingen rund 230 Notrufe ein, wie ein Sprecher der kantonalen Einsatzzentrale sagte.
Besonders betroffen war der Bezirk Affoltern, wie ein Sprecher von Schutz und Rettung Zürich am frühen Montagmorgen sagte. Nennenswerte Schäden waren zunächst keine bekannt.
Besonders viele Einsätze gab es den Angaben zufolge auch am Zürichsee in Wädenswil, Richterswil sowie im Zürcher Oberland. Wegen der vielen Notrufe, insbesondere zwischen 19.00 Uhr und 23.00 Uhr, seien mehr Mitarbeitende aufgeboten worden. Erfahrungsgemäss handle es sich bei solchen Gewittern bei den meisten Einsätzen um überschwemmte Keller oder die Sicherung von Sachwerten und Ästen, sagte der Sprecher.
Gestern Abend gab es heftige #Gewitter mit #Hagel, #Sturmböen, vielen Blitzen und Regen. Besonders heftig waren sie rund um den #Zürichsee. In Wädenswil fielen 43 mm in 20 Minuten, in Schmerikon wurden 87 km/h gemessen und in Küsnacht gab es 122 Nahblitze. Bild: A. Hostettler pic.twitter.com/pXvqvKvQKj
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) September 2, 2024
In Wädenswil fielen innerhalb von 20 Minuten 43 Millimeter Regen, wie der Wetterdienst des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am frühen Montagmorgen auf der Plattform X mitteilte. In Schmerikon SG seien Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von 87 Kilometern pro Stunde gemessen worden. In Küsnacht ZH registrierte Meteoschweiz 122 Nahblitze.
Im Kanton Bern wurden ausserdem Böen bis 96 km/h gemessen, im Kanton St. Gallen Böen von 85 km/h.
Die ortsfesten #Gewitter in der Schweiz sorgen hier für teilweise große Sturzflut- und Überflutungsgefahr. #Unwetter /LDhttps://t.co/kNuod1I6J4
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) September 1, 2024
Auch MeteoSchweiz warnte ab dem frühen Abend vor heftigen Gewittern auf der Alpennordseite und dem Abbrechen von Ästen oder dem Umstürzen von Bäumen, Blitzeinschlägen und Hagelschäden. Gewässer und exponierte Orte sollten dementsprechend gemieden werden. Die Warnung gilt bis Mitternacht.
Besonders stark betroffen von den Gewittern in der Zentralschweiz waren offenbar Zug und Luzern. Die Luzerner Polizei registrierte rund 90 Meldungen und Notrufe aus der Bevölkerung, teilt die Luzerner Staatsanwaltschaft am Montagmorgen mit. Besonders stark betroffen waren die Gemeinden Ruswil, Inwil und Eschenbach. Verletzt worden sei niemand.
Gemäss der Luzerner Staatsanwaltschaft wurden im Kanton Luzern viele Strassen verschüttet und in zahlreiche Häuser sei Wasser eingedrungen. Der starke Wind habe teils erhebliche Schäden an Dächern verursacht. Insgesamt seien 12 Feuerwehreinheiten und mehrere Patrouillen der Luzerner Polizei im Einsatz gestanden.
In der Stadt Zug haben die Wassermassen am Sonntagabend einen Teil des Bahnhofs unter Wasser gesetzt, berichtet die «Luzerner Zeitung». Dies zeigt ein Bild eines Leserreporters der Zeitung. Das Wasser sei auch in mehrere Geschäfte eingedrungen.
So stand das Wasser beim Sushi-Take Away beim Ausgang in Richtung Metalli gemäss eines Leserreporters besonders hoch. Eine Mitarbeiterin sei dabei gewesen, das Wasser nach draussen zu schrubben. Auch die Sprüngli-Filiale sei unter Wasser gestanden.
Einer Meldung von AlertSwiss zufolge kam es am Sonntagabend in den Gebieten Diegtertal, Känerkinden / Thürnen und Diepflingen zu Ausfällen bei der Stromversorgung. Die Bevölkerung müsse keine besonderen Massnahmen ergreifen. Man solle keine Lifte benutzen und dort bleiben, wo man sich befinde. Die Stromversorgung werde so rasch wie möglich wieder hergestellt.
(hah)