Das Resultat lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Mit über 90 Prozent der Stimmen sprachen sich die Pilotinnen und Piloten der Fluggesellschaft Swiss dafür aus, im Notfall auch ihre Arbeit niederzulegen, sofern die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag nicht erfolgreich abgeschlossen werden können. Das gab der Pilotenverband Aeropers am Sonntag bekannt. Die Stimmbeteiligung lag bei 97 Prozent.
Allerdings greift die Cockpit-Crew nicht gleich zum äussersten Mittel. Zuerst möchte sie die für nächstes Wochenende angesetzten Gespräche mit der Konzernspitze abwarten. «Wir wollen eine Lösung am Verhandlungstisch», lässt sich Aeropers-Präsident Clemens Kopetz in der Mitteilung zitieren.
Sollten die Gespräche aber ohne Resultat enden, sei Aeropers bereit, «die berechtigten Interessen seiner Mitglieder mit rechtmässigen Arbeitskampfmassnahmen durchzusetzen». Dass es der Gewerkschaft Ernst ist, zeigte nicht zuletzt ein Protestmarsch Anfang September, der vor dem Bürositz der Swiss in Zürich-Kloten endete.
Bei der Airline und ihrer Cockpit-Crew hängt der Haussegen schon seit geraumer Zeit schief. Seit April fliegen die Swiss-Piloten ohne Gesamtarbeitsvertrag durch die Welt. Eine Einigung auf ein neues Vertragswerk ist trotz langwieriger Verhandlungen seit Herbst letzten Jahres bisher nicht zu Stande gekommen.
Mitte September kam es zu einem Spitzentreffen zwischen Konzernchef Vranckx und Aeopers-Präsident Kopetz. Das Treffen endete ergebnislos. Die letzte Hoffnung ruht nun auf den Gesprächen von nächstem Wochenende. Nicht nur für die Swiss, auch für Flugpassagiere könnte ein ungemütlicher Herbst anbrechen. (bzbasel.ch)