14 Milliarden Franken im Jahr: So hoch sind nach Berechnungen des Bundesamtes für Raumentwicklung die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten des Verkehrs. Pro Kopf betragen diese externen Kosten 1600 Franken.
Mit externen Kosten sind laut einer Mitteilung des Bundesamtes für Raumentwicklung (Are) vom Dienstag jene Folgen der Mobilität gemeint, die zu Lasten der Allgemeinheit oder nächsten Generationen gehen. Das können Schäden an Klima und Umwelt sein, aber auch gesundheitliche Folgen.
Seit 2010 nahmen die externen Kosten um 16 Prozent zu. 2019 lagen diese Kosten bei rund 14 Milliarden Franken. Das waren 1.4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Kosten nach oben trieben die grössere Zahl zurückgelegter Kilometer, das Bevölkerungswachstum und steigende Preise. Kostendämpfend wirkten demgegenüber die sinkende Zahl von Unfällen mit Autos und tiefere Emissionen. Diese sind Verbesserungen an den Motoren und Elektroautos zu verdanken, wie das Are schreibt.
9.8 Milliarden Franken der externen Kosten von 2019 entfielen auf den privaten motorisierten Verkehr. Es folgten der Flugverkehr, die Bahn sowie der Fuss- und Veloverkehr - wegen Unfallkosten sowie grauer Energie in den Velos. Auf den öffentlichen Strassenverkehr entfielen noch zwei Prozent oder 0.3 Milliarden Franken an Kosten.
Der Schwerverkehr machte einen Teil seiner externen Kosten wieder wett mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA). Konkret wurden den Lastwagen, Cars und Sattelschleppern 514 Millionen Franken an Abgaben angerechnet.
Die Schäden durch Verkehr sind unterschiedlich. Zu den Klima- und Umweltschäden zählen etwa verlorene oder zerschnittene Lebensräume von Tieren und Ernteverluste bei Getreide, Gemüse und Früchten. Schäden betreffen laut Are auch die Gesundheit oder durch Feinstaub-Partikel in Mitleidenschaft gezogene Gebäude.
Das Are hat für 2019 die Kostenanteile für verschiedene Schadenarten errechnet. Klima- und Umweltschäden summierten sich demnach auf sechs Milliarden Franken. Im Betrag sind beispielsweise Schäden am Wald und an der Biodiversität sowie Ernteausfälle enthalten.
Die Ernteausfälle bezifferte das Are auf 56 Millionen Franken. Demnach konnten 94 Tonnen Getreide sowie 139'000 Tonnen Früchte und Gemüse nicht eingebracht werden. Der Grund ist bodennahes Ozon, das sich aus Stickoxiden und organischen Verbindungen unter dem Einfluss der Sonne bildet. Es hemmt laut dem Are das Wachstum der Pflanzen.
5.2 Milliarden Franken entfielen 2019 auf gesundheitliche Schäden. Das Are führt 39'300 Asthma-Tage von Kindern auf verschmutzte Luft zurück. Zudem spricht es von 17'500 verlorenen Lebensjahren wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegskrankheiten, für die Lärm und Luftverschmutzung verantwortlich sind. (aeg/sda)