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Der Schweiz droht ein Butterengpass

Der Schweiz droht ein Butterengpass

19.05.2020, 09:3219.05.2020, 09:40
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Tausend Tonnen Butter mehr d
Bald ein rares Gut? Butter.Bild: DPA-Zentralbild

Für 2020 zeichnet sich erstmals seit Jahren eine ungenügende Versorgung des Marktes mit Schweizer Butter ab. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erhöht deshalb das Importkontingent Butter um tausend Tonnen, wie es am Dienstag mitteilte.

Anfang Mai seien die Butterlager auf einem sehr tiefen Stand von 2300 Tonnen gewesen, heisst es in einer Medienmitteilung des BLW. Die Branchenorganisation Milch (BO Milch) habe ein Gesuch gestellt, das Importkontingent für Butter zu erhöhen.

Das BLW habe deshalb entschieden, das Teilzollkontingent Butter wie beantragt auf den 1. Juni 2020 um tausend Tonnen zu erhöhen. Die Versteigerung der Kontingentsanteile laufe bis am 26. Mai 2020.

Tausend Tonnen entsprechen rund 2,3 Prozent der pro Jahr in der Schweiz verkauften Buttermenge. Die Branchenorganisation begründet gemäss Angaben des BLW ihr Gesuch damit, dass bis Ende April erfahrungsgemäss rund viertausend bis fünftausend Tonnen Butter in den Tiefkühllagern liegen sollten, um die Versorgung mit Butter über das ganze Jahr zu sichern.

Engpass auf Ende Jahr verhindern

«Einen Engpass bei der Butterversorgung insbesondere auf Ende Jahr gilt es zu verhindern», schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft. Die Erhöhung des Importkontingents gelte nur für das laufende Jahr. Die Verarbeiter und der Handel hätten im Rahmen der Gespräche in der BO Milch zugesagt, die Milchproduzenten an den durch das knappe Angebot an Milchfett zu erwartenden Preisaufschlägen für Butter zu beteiligen.

Am 1. April 2020 hatte der Bundesrat mit der Änderung der Agrareinfuhrverordnung die Kompetenz zur Erhöhung des Teilzollkontingents Butter bis Ende September 2020 ans BLW delegiert. Diese Kompetenzverschiebung ermögliche ein rascheres Handeln im Hinblick auf eine angemessene Versorgung des Schweizer Buttermarkts.

Innerhalb des Teilzollkontingents kann Butter zum tieferen Kontingentszollansatz von 20 Rappen pro Kilogramm importiert werden. Gemäss der Agrareinfuhrverordnung werden die Kontingentsanteile versteigert. (sda)

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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Statler
19.05.2020 09:51registriert März 2014
Ich hab' irgendwo gehört, das liege daran, dass die Bauern für Milch, die für Butter verwendet wird, weniger Geld kriegen als für solche, die für Käse verwendet wird.
D.h. es wird halt mehr Käse produziert - zulasten der Butter.
Das Problem wäre also hausgemacht...

Watson: Factcheck? ;)
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Nick Name
19.05.2020 09:57registriert Juli 2014
Eine «wichtige» Info fehlt komplett in diesem Bericht: Warum?
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Bündn0r
19.05.2020 09:59registriert Januar 2018
Der Grund dafür ist, dass die Bauern komplet am Markt vorbei produzieren. Die Verkäsungszulage (ja, das gibt es) von 15 Rp/L Milch führt dazu, dass übermäsig Käse produziert wird, der teilweise zu Dumpingpreisen in ganz Europa verschenkt wird und gleichzeitig Butternotstand herrscht.

idiotische Subventionen streichen, Problem gelöst.
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