Schweiz
Wirtschaft

10 Ideen für eine vielfältige Schweiz am Wunsch-Schloss in Thun

Andreas Gerber, SVC Praesident, Rolf Schaub, Gewinner des Wunschschloss 2018 und Jobst Wagner, Initiant StrategieDialog 21 am Wunsch Schloss Event der von dem Swiss Venture Club und StrategieDialog21  ...
2018 gewann Rolf Schaub (Mitte) mit seiner Idee, ICT-Talente an den Schulen zu «entdecken» und zu fördern. Bild: PPR

Bei Diversity ist die Schweiz nicht Weltspitze: Diese 10 Ideen wollen das ändern

15.06.2019, 10:5715.06.2019, 13:41
Mehr «Schweiz»

Seit 2015 fördert der Wettbewerb «Wunsch-Schloss» Bürgerideen für einen starken Wirtschaftsstandort Schweiz. Die beiden Initianten StrategieDialog21 (SD21) und Swiss Venture Club (SVC) wollen damit eine alternative Partizipationsmöglichkeit am politischen Prozess schaffen. Ziel sind Taten und Projekte mit nachhaltigem Impact auf Gesellschaft und Wirtschaft.

So gewann der junge Aargauer Robin Röösli 2017 mit seiner Idee, die Berufslehre mit Einsätzen im Ausland aufzuwerten. Dies verschaffte ihm ein Treffen mit Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Seither hat Röösli die Idee mit seinem Verein «TIE International» vorangetrieben. Dabei kommen Lernende bei Partnerunternehmen in New York zum Einsatz und arbeiten mit Unterstützung von ETH-Studenten an Aufgaben wie Machine Learning.

Lösungen zum Thema «Vielfalt»

2019 ist das Wunsch-Schloss der Vielfalt gewidmet. «Eindimensionale Lösungen werden den vielschichtigen Themen immer weniger gerecht», teilen die Organisatoren mit. Jeder wolle Vielfalt, und doch passiere nicht genug. Die Schweiz sei bei der Diversity noch lange nicht Weltspitze. Das diesjährige Wunsch-Schloss wollte deshalb Vielfalt in Politik und Wirtschaft fördern.

Eine achtköpfige Jury, in der unter anderem der Soziologieprofessor Markus Freitag, die Unternehmerin und Investorin Nicole Herzog sowie der Schriftsteller Jonas Lüscher vertreten waren, hat zehn Finalisten und deren Projekte ausgewählt:

  • Dominic Eichenberger (1977): Belohnungssystem «+me»: Vom Verbraucher zum direkten Produzenten/Versorger, Erarbeiten und Einlösen von Bonuspunkten in Form von Steuervergünstigungen oder Investitionen in nachhaltige Projekte
  • Niklaus Gerber (1956): Altersabhängige Stimmrechtsgewichtung
  • Vera Kubitz (1988): Genossenschaftlich organisierte und geteilte Kinderbetreuung in Dörfern, Gemeinden, grösseren Unternehmen
  • Jasmin Odermatt (1992): Neuausrichtung der Milizarbeit: Jobsharing und Remote-Work-Ansatz, Nutzung digitaler Kommunikationsmöglichkeiten, um Milizarbeit attraktiver zu gestalten und deren Motivation und Vielfalt zu steigern
  • Nico Pfäffli (1990): Push/Pull-Online-Plattform für direkte Vorstösse an Wirtschaft und Politik aus dem Schweizer Volk
  • Amir Sahi (1991): Refugees in ICT: Flüchtlingskinder während der obligatorischen Schulzeit für MINT und ICT begeistern/fitmachen
  • Christian Siegenthaler (1995): Integration eines obligatorischen Austauschsemesters in einem anderen CH-Landesteil für SchülerInnen zwischen der 7. und 9. Klasse im Lehrplan21
  • Diana Wick (1977): Tadah: Coworking Space mit Kinderbetreuung
  • Tabea Zimmermann (1970): Rechtliche Anerkennung und Steuerbefreiung von Zeitgutschriften für Nachbarschaftshilfe zur Bildung einer 4. geldfreien Säule KISS
  • Matthias Zurflüh (1986): Anrechenbarkeit des politischen Engagements in Form von ECTS-Punkten oder an einen Fachausweis für die Ausbildung

Die beste Idee wird am grossen Finale am 18. Juni auf Schloss Thun vom Publikum bestimmt. Zu gewinnen gibt es ein Treffen mit allen Generalsekretären der grossen Parteien und ein Reiseerlebnis nach Wahl. Ein Politbeirat aus Mitgliedern von National- und Ständerat der sieben grossen Parteien diskutiert die Lösungen und nimmt sich den Projekten als «Götti» an. (pbl)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nonald Rump
15.06.2019 11:11registriert Juli 2015
Was hat "Anrechenbarkeit des politischen Engagements in Form von ECTS-Punkten oder an einen Fachausweis für die Ausbildung" denn mit Diversity zu tun?
961
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ökonometriker
15.06.2019 12:37registriert Januar 2017
Diversity? Eventuell schauen, dass die zuwandernden Arbeitskräfte nicht zu 95% aus Europa kommen...
5117
Melden
Zum Kommentar
avatar
aglio e olio
15.06.2019 13:18registriert Juli 2017
"Neuausrichtung der Milizarbeit: Jobsharing und Remote-Work-Ansatz, Nutzung digitaler Kommunikationsmöglichkeiten, um Milizarbeit attraktiver zu gestalten und deren Motivation und Vielfalt zu steigern"

Kann mir jemand erklären was Milizarbeit ist? Jobsharing, geht's da um Gig Economy? Umgehung des Arbeitnehmerschutzes wie wir ihn heute kennen?
261
Melden
Zum Kommentar
12
Musk soll trotz Massenkündigung bei Tesla zig Milliarden erhalten – und sie heisst es gut
14'000 Menschen stehen beim US-Elektroautobauer vor der Kündigung. Der zweistellige Milliarden-Bonus für den Chef sei aber eine Frage von «Fairness und Respekt», sagt die Chefin des Tesla-Verwaltungsrates. Das Problem: Sie ist alles andere als unvoreingenommen.

Tesla will seine Aktionäre erneut über milliardenschweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde.

Zur Story