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ÖV-Preise steigen im nächsten Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent

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ÖV wird teurer: 2. Klasse um fast 5 Prozent, GA erstmals über 4000 Franken

Die Branche des öffentlichen Verkehrs erhöht die Preise auf Ende Dezember stark. Während die Reisenden der 1. Klasse geschont werden, müssen alle anderen deutlich tiefer in die Taschen greifen. Diese Produkte werden teurer.
04.04.2023, 10:2104.04.2023, 11:42
Stefan Ehrbar
Die Zugsreisenden verlassen einen Zug mit Schutzmasken waehrend der Corona-Pandemie am Montag, 6. Juli2020 im Bahnhof Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Bild: keystone

Per Ende Jahr sollen die Preise im öffentlichen Verkehr um durchschnittlich 4,3 Prozent erhöht werden. Das teilt der Branchenverband Alliance Swisspass am Dienstag mit. Begründet wird die deutliche Preissteigerung mit einem grösseren Angebot, gestiegenen Kosten für Lohn, Unterhalt oder Energie sowie mit der Inflation und weniger Abgeltungen der öffentlichen Hand.

Knüppeldick kommt es für die Besitzer eines Generalabo (GA) der 2. Klasse: Der Preis wird um 5,7 Prozent auf neu 4080 Franken erhöht. Das sind 220 Franken mehr als im Jahr zuvor. Um 4,2 Prozent erhöht werden die Preise für Einzelbillette, Tages- und Mehrfahrtenkarten sowie Klassenwechsel.

Gleichzeitig wird laut der Alliance Swisspass die sogenannte Klassenspanne gesenkt, mit welcher der Preisunterschied zwischen den Billetten für die 1. und 2. Klasse berechnet wird. Das führt dazu, dass die Preise in der 1. Klasse viel weniger stark steigen – nämlich um durchschnittlich nur 1,9 Prozent, in der 2. Klasse hingegen um 4,8 Prozent.

Tarife sind noch nicht definitiv

Um 5 Franken verteuert wird das Halbtax, das neu 190 Franken beim Erstkauf respektive mit Treuerabatt 170 Franken kostet. Nicht erhöht werden die Preise für das Halbtaxabo Jugend, die Spar-, Kinder- und Schultageskarten, die Junior- und Kinder-Mitfahrkarte oder das Hunde- und Gepäcksortiment.

Die Alliance Swisspass teilt mit, die Branche vertrete «weiterhin die Haltung, dass der öffentliche Verkehr in der Schweiz für alle erschwinglich bleiben muss und Preiserhöhungen – sofern diese unumgänglich sind – so moderat wie möglich ausfallen müssen». Allerdings entsprechen die Preiserhöhungen in der 2. Klasse einem Niveau, das deutlich über jenem der derzeitigen Inflation liegt. Die Branche verweist darauf, dass die Preise während sieben Jahren nicht angepasst worden seien.

Die Tarifänderungen sind laut der Alliance Swisspass noch nicht definitiv. «Tarifänderungen in diesem Ausmass bedürfen einer Bestätigung durch die Mitglieder der Alliance SwissPass im Rahmen einer Abstimmung auf dem Korrespondenzweg. Zudem wird auch die Preisüberwachung begrüsst», heisst es in der Mitteilung. Voraussichtlich bis Ende Juni sollen diese Prozesse abgeschlossen sein.

Um 4.2 Prozent steigen die Preise für Einzelbillette, Tages- und Mehrfahrtenkarten sowie Klassenwechsel. Das Halbtax wird um fünf Franken teurer, das GA kostet im Schnitt 5.1 Prozent mehr.

Zuletzt waren die Preise des öffentlichen Verkehrs auf nationaler Ebene sieben Jahre lang stabil geblieben - eine längere Phase ohne Preiserhöhungen hat es im öffentlichen Verkehr noch nicht gegeben, wie die Alliance Swisspass schrieb.

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