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Sonntagsnews: Uneinigkeit zwischen Amherd und Armeechef Süssli

Uneinigkeit mit Armeechef: Amherd soll die Lage schöngeredet haben – die Sonntagsnews

04.02.2024, 06:1304.02.2024, 06:51
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Zwischen Amherd und Armeechef Süssli herrschte Uneinigkeit, einem Schweizer Wahlbeobachter und Nationalrat wurde von Aserbaidschan die Einreise verweigert und drei GC-Spieler trafen einen radikalen Islam-Influencer: Das und mehr schreiben die Sonntagszeitungen an diesem 4. Februar.

Die Schlagzeilen in ausgewählten und nicht verifizierten Meldungen:

Amherd und der Armeechef sind sich uneinig

Bundesraetin Viola Amherd, rechts, spricht an der Seite von Thomas Suessli, Chef der Armee, links, an einer Medienkonferenz ueber eine Staerkung der militaerischen Cyber-Abwehr und das neue Kommando C ...
Viola Amherd sagte: Das Budget der Armee langsamer wachsen zu lassen, sei «zu verantworten». Der Armeechef war anderer Meinung.Bild: keystone

Verteidigungsministerin Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli haben sich zuletzt nicht einig über die finanzielle Situation der Armee gezeigt. Amherd war einverstanden, dass die finanziellen Mittel für die Armee erst verzögert ansteigen, wie die «NZZ am Sonntag» vertraulichen Protokollen aus den Sicherheitspolitischen Kommissionen des Stände- und des Nationalrats entnahm. Vor den Sicherheitspolitischen Kommissionen des Stände- und Nationalrats habe sie mehrfach Entwarnung gegeben. Süssli hingegen sehe die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz in Gefahr. Systeme seien am Ende ihrer Lebensdauer und für die Erneuerung fehlten die finanziellen Mittel.

Aserbaidschan verweigerte Nationalrat und Wahlbeobachter die Einreise

Niklaus Nik Gugger, Nationalrat EVP-ZH, spricht waehrend einer Medienkonferenz ueber ein Nein zum revidierten Jagdgesetz am Montag, 17. August 2020 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Nik Gugger, EVP-Nationalrat aus Zürich. Bild: keystone

Die Behörden von Aserbaidschan haben dem EVP-Nationalrat und Wahlbeobachter Nik Gugger die Einreise verweigert. Polizisten beschlagnahmten seinen Pass und verhinderten die Einreise, wie der «SonntagsBlick» schrieb. Gugger reiste als Wahlbeobachter im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa nach Aserbaidschan. Die restlichen Mitglieder der Schweizer Delegation durften laut der Zeitung einreisen. Nach einem Flug in die Türkei erhielt Gugger seinen Pass zurück. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) werde über diplomatische Kanäle bei den aserbaidschanischen Behörden intervenieren. Weshalb Guggers Einreise verhindert wurde, war nicht klar.

GC-Spieler trafen radikalen Islam-Influencer

Der Grasshopper Elmin Rastoder beim Fussballspiel der Super League Grasshopper Club Zuerich gegen Servette FC im Stadion Letzigrund in Zuerich am Samstag, 22. Juli 2023. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Elmin Rastoder soll sich, ebenso wie zwei GC-Kollegen, mit einem Islam-Influencer getroffen haben. Bild: keystone

Ein radikaler Islam-Influencer hat sich mit drei Fussballspielern von GC getroffen. Die Spieler Elmin Rastoder, Florian Hoxha und Meritan Shabani schrieben unter ein auf den sozialen Medien veröffentlichten Beitrag: «Es war mir ein Vergnügen, dich kennen zu lernen, Bruder!», wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Auf Fotos stehen sie neben Abdul Wahab. Der aus dem Libanon stämmige Amerikaner hat laut der Zeitung mehr als eine halbe Million Follower auf Youtube. Sein Vorbild sei Andrew Tate – der britische Influencer, der in Rumänien wegen des Vorwurfs von Menschenhandel und Vergewaltigung angeklagt ist, wie die Zeitung schrieb. Die Fussballspieler und der Klub hätten sich nicht zum Treffen äussern wollen.

Häufung von Unfällen bei der Bahn

110 Mitarbeitende der Bahn sind von Anfang 2021 bis Ende 2023 im Dienst verletzt oder getötet worden. Acht Mitarbeiter starben bei der Arbeit, wie «SonntagsBlick» aufgrund von Protokollen des Bundesamts für Verkehr schrieb. Unachtsamkeiten und Fehler waren demnach grösstenteils für die Unfälle verantwortlich. Sie hätten sich vor allem bei Arbeiten in der Nähe von Gleisen, beim Rangieren oder beim Verladen von Gütern ereignet. Die Häufung von Unfällen führten die SBB auf die vielen Baustellen zurück. Nach fünf tödlichen Unfällen 2022 sei eine externe Stelle beauftragt worden, die Sicherheit zu überprüfen. Das Bundesamt für Verkehr sieht laut der Zeitung weiter Handlungsbedarf, insbesondere im Sicherheitsmanagement.

Zwangsrekrutierung von IT-Personal auch in Friedenszeiten möglich

Das revidierte Militärgesetz sieht die Zwangsrekrutierung von IT-Personal auch in Friedenszeiten vor. Der neue Artikel 95 besage, dass die «Sicherstellung der Betriebsmittel in allen Lagen gewährleistet sein muss», wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Das revidierte Gesetz befindet sich noch bis Anfang März in der Vernehmlassung. Cyberangriffe und andere hybride Bedrohungen lösen laut der Zeitung noch keinen Verteidigungsfall aus. Daher wäre die Rekrutierung von IT-Personal und der Infrastruktur auch zu Friedenszeiten möglich. Die Zwangsmassnahmen müsste der Bundesrat im einzeln genehmigen.

Schweizer Tierschutz will transparenter werden

Der Schweizer Tierschutz (STS) will fortan mit Transparenz das Vertrauen der rund 70 Sektionen und der Spenderinnen und Spender wieder herstellen. Interne Vorgänge und Zahlen sollen künftig offengelegt werden, wie der interimistische Präsident Piero Mazzoleni sagte. Der Verband will die Entscheide des Zentralvorstandes künftig klar kommunizieren, sagte Mazzoleni in einem am Sonntag publizierten Interview mit dem «SonntagsBlick». «Es braucht jetzt Ruhe, die Streitereien müssen ein Ende haben», sagte der Tessiner.

Die Delegierten des STS wählten Mazzoleni Ende Januar als vorübergehenden Präsidenten. Zuvor hatten verschiedene Sektionen die sofortige Absetzung der Präsidentin Nicole Ruch beantragt. Die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen riet von Spenden an den Verband ab. Ob es zu einem Spendenabbruch gekommen war, könne er noch nicht sagen, sagte Mazzoleni der Zeitung. «Das Image hat sicherlich stark gelitten.» Während eine Findungskommission seine Nachfolge sucht, will Mazzoleni die Glaubwürdigkeit des STS wieder herstellen. «Ich bin 72, ewig übe ich das Amt ganz sicher nicht aus», sagte er. Er leite den Verband voraussichtlich bis zur nächsten ordentlichen Versammlung in einem Jahr.

FCZ legt Rekurs gegen Sperrung der Südkurve ein

Der FC Zürich (FCZ) und fünf Fans haben einen Grundsatzentscheid zu Sperrungen einzelner Stadionsektoren im Schweizer Fussball gefordert. Sie legten Rekurs gegen die Sperrung der Südkurve im Zürcher Stadion Letzigrund ein, wie «SonntagsBlick» schrieb. Den neuen Kollektivstrafen fehle die rechtliche Grundlage, sagte FCZ-Präsident Ancillo Canepa der Zeitung. Es sei tatsächlich nicht klar, ob die neuen Sanktionen einer rechtlichen Prüfung standhielten, schrieb «SonntagsBlick». Die Sperrungen würden sich auf das Hooligan-Konkordat der Kantone stützten. Das Bundesgericht habe aber entschieden, dass Massnahmen keine Strafaktion für Fans ausserhalb des Stadions darstellen dürfen.

Schweizer Firma verdiente mit Signa Millionen

Migros hat eine externe Anwaltskanzlei mit einer Untersuchung zu möglichen Interessenskonflikten ihres ehemaligen Handelschefs, Dieter Berninghaus, beauftragt. Zusätzlich zur Firma der Frau von Berninghaus beauftragte die Signa-Gruppe im Umfeld von Berninghaus eine weitere Beratungsfirma, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Schwyzer Firma Retail Capital Partners verdiente laut der Zeitung innert zehn Jahren über 135 Millionen Euro für ihre Beratungen. Ihr Chef, Hendrik Gottschlich, sei von Berninghaus 2012 in den Umkreis der Signa gebracht worden. Viele der Referenzen auf der Webseite von Retail Capital Partners, beispielsweise Globus, decken sich laut der Zeitung mit der Erwerbsbiografie von Berninghaus.

Schweizer Firma wegen Sportfunktionär in Bedrängnis

BAU// 10.12.2017 Hochfilzen Biathlon IBU World Cup Hochfilzen PK, Anders Besseberg (Pr�sident IBU) *** BAU 10 12 2017 Hochfilzen Biathlon IBU World Cup Hochfilzen PK Anders Besseberg President IBU
Der ehemalige Präsident des Biathlon-Weltverbands, Anders Besseberg. Bild: imago sportfotodienst

Der norwegische Strafprozess gegen den ehemaligen Präsidenten des Biathlon-Weltverbands, Anders Besseberg, hat auch die Zuger Sportvermartkungsfirma Infront in Bedrängnis gebracht. Im Verfahren geht es um Jagdreisen, die der Angeklagte mit einem früheren Manager von Infront unternommen hatte, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Infront soll die Ausflüge zeitweise finanziert haben. Die norwegische Justiz gehe der Frage nach, ob der Sportverband die Zuger Firma anschliessend in Verhandlungen begünstigt hatte. In Österreich laufe unter anderem gegen Infront Austria ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Untreue und Korruption. Hinweise sprächen gegen eine Bevorzugung der Schweizer Firma: Sie habe sich etwa immer wieder erfolglos um Medienrechte bei Biathlonanlässen beworben. (lak/sda)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aldous Huxley
04.02.2024 07:50registriert Oktober 2022
Will heissen ich bin kein bedingungsloser Armeeverfechter aber dem Süssli glaub ich was er sagt. Die ach so gute Schweizer Armee existiert nur in den Köpfen der Politiker speziell in dem vom "kä Luscht" Ueli.
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Philboe
04.02.2024 07:26registriert Juli 2015
Wieso wird der CdA kritisiert? Er hat seine Vorgesetzten informiert und auch offen kommuniziert. Jegliche Beschaffung, Ausgabe wird vom Parlament jährlich durchgewunken. Seine direkte Vorgesetzte war immer im Bild. Tatsache ist das viele Systeme sehr teuer sind weil Sie alt sind. Tatsache ist das er die Verantwortung trägt für die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz während in Europa ein Krieg tobt und am schlimmsten dass unsere Armee nur ansatzweise Ausgerüstet ist. Wenn man jemand öffentliche an den Pranger stellen sollte dann die Politik.
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BG1984
04.02.2024 08:38registriert August 2021
"Die Fussballspieler und der Klub hätten sich nicht zum Treffen äussern wollen."

So einfach geht Aussitzen. Diese Spieler sind Vorbilder für viele Junge Männer und sollten sofort gesperrt werden. Hier muss ein Zeichen gesetzt werden, sonst breitet sich das noch weiter aus.
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