Schweiz
Zürich

Sugus-Erbin verwaltet Häuser nun selbst – Mietende sind verunsichert

Teilnehmende waehrend einer Solidaritaetskundgebung mit den Mietenden der Sugus-Wohnbloecke nach einer Massenkuendigungen wegen Totalsanierung, am Sonntag, 8. Dezember 2024 in Zuerich. Ueber hundert M ...
Die drei betroffenen Sugus-Häuser in Zürich sind zum Politikum geworden.Bild: keystone

Sugus-Erbin verwaltet Häuser nun selbst – Mietende sind verunsichert

Den Mieterinnen und Mietern der drei Sugus-Häuser in Zürich wurde mitgeteilt, dass nun die Eigentümerin Regina Bachmann mit ihrer Firma die Verwaltung übernommen hat. Das sorgt für weitere Verunsicherung.
25.12.2024, 09:4825.12.2024, 13:40
Mehr «Schweiz»

Nach der Verhaftung des Immobilienunternehmers Goran Zeindler hat die Erbin der Sugus-Häuser in Zürich nun die Verwaltung über die Liegenschaften selbst übernommen. Das wurde den Mietenden via Aushang an ihren Haustüren kürzlich mitgeteilt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Zuvor war Unternehmer Zeindler mit seiner Firma für die Verwaltung zuständig. Ihm werden diverse Delikte vorgeworfen, unter anderem ungetreue Geschäftsführung und Urkundenfälschung, weshalb er vor Kurzem verhaftet wurde.

watson berichtete über die dubiosen Machenschaften von Goran Zeindler:

Gemäss dem Aushang, den die 105 Mieterinnen und Mieter, denen Anfang Dezember gekündigt worden war, vorfanden, ist nun die Erbin der drei betroffenen Sugus-Häuser, Regina Bachmann, mit ihrer in Zug domizilierten Firma Intuiva AG selbst für die Verwaltung zuständig. Sämtliche Anliegen sollen über eine E-Mail-Adresse abgewickelt werden, so die Botschaft an die Mietenden.

Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» gaben mehrere Mietende an, dass der Verwaltungswechsel zusätzliche Verunsicherung auslöse. Beispielweise sei unklar, ob bereits gemeldete Anliegen bearbeitet und ob Abmachungen, die mit Zeindlers Firma getroffen wurden, ebenfalls gelten würden.

Einige Mieter äussern die Vermutung, dass hinter dem Verwaltungswechsel eine bewusste Strategie steckt. Schon länger würden Unterhaltsarbeiten und die Reinigung der Häuser vernachlässigt. Ein Mieter sagte gegenüber der Zeitung, er vermute, dass das «allgemeine Chaos» die Bewohnerinnen und Bewohner zum Auszug drängen soll.

Die Sugus-Häuser sorgen seit Wochen für Aufruhr in Zürich, weil die Eigentümerin Bachmann sämtlichen Mietern kurz vor Weihnachten gekündigt hatte, um im nächsten Jahr Renovationsarbeiten vorzunehmen. Ob diese wirklich notwendig sind, ist umstritten – viele Bewohnerinnen und Bewohner vermuten, es gehe darum, die Wohnungen zu höheren Preisen vermieten zu können und werfen der Eigentümerin Profitgier vor. Der Fall gilt als symptomatisch für den überhitzten Zürcher Wohnungsmarkt und hat Empörung und grössere Protestaktionen ausgelöst. (con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
111 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
BG1984
25.12.2024 10:11registriert August 2021
Wenn wegen ihr die nächsten Abstimmungen für Verschlechterungen der Mieterrechte abgelehnt werden und die Initiative für die Erbschaftssteuer von solchen Multimillionen Erblingen durchkommt, dann ist meine Schadenfreude gross.
17927
Melden
Zum Kommentar
avatar
ingmarbergman
25.12.2024 11:04registriert August 2017
Städtische Initiative für ein Verbot von Business-Apartments in der Wohnzohne wann?

Business-Apartments & AirBnBs gehören in die Gewerbezone und sollen die gleichen Auflagen erfüllen müssen wie Hotels (Hygiene, Sicherheit, Service). Wenn mit gleich langen Spiessen gekämpft werden muss, dann merkt man dass es gar kein Business ist.
Das gilt auch für die Untermiete als Geschäftsmodell.
14712
Melden
Zum Kommentar
avatar
FrancoL
25.12.2024 10:20registriert November 2015
Auch an Weihnachten oder erst recht an Weihnachten sollte man realistisch bleiben. Wenn die Kündigungen nicht rückgängig gemacht werden, können noch so viele Verwaltungen gewechselt werden, es bleibt bei den Kündigungen und nur die Kündigungen gilt es zu werten und nötige Schritte zu unternehmen, um das Mieterrecht zu schützen.

Alles andere sind Nebelpetarden.

Das bewusste vernachlässigen der Liegenschaft hat Grenzen, die Mieterschaft hat Anrecht auf ein ordentlich instand gehaltenes Mietobjekt.

Die Mieterschaft sollte andererseits sich auf Fakten nicht auf Mutmassungen stützen.
6518
Melden
Zum Kommentar
111
    Kanton Bern soll elektronische Einwegzigaretten verbieten

    Der Kanton Bern soll den Verkauf von elektronischen Einwegzigaretten verbieten. Der Grosse Rat hat am Donnerstag eine entsprechende Motion mit 92 zu 49 Stimmen angenommen.

    Zur Story