Die Stadt Zürich macht vorwärts in Sachen drahtlosem Internet und rüstet Schulen und Kindergärten damit aus. Das kommt nicht bei allen guten an. Bereits jetzt hat die Hälfte der Schulhäuser einen WLAN-Anschluss, bis 2017 soll die Zahl der WLAN-Sender an den Schulen auf 2000 verdoppelt werden, wie der Tages-Anzeiger schreibt.
Dass die Sender nicht ausgeschaltet werden können, passt vielen nicht. Die grüne Zürcher Gemeinderätin Karin Rykart Sutter, sagt gegenüber der Zeitung: «Das Schul- und Sportdepartement nimmt die Auswirkungen von WLAN-Sendern in den Schulzimmern nicht ernst.» Dass die Sender nicht ausgeschaltet werden können, sei nicht tolerierbar. Wenn Kindergarten- und Primarschulkinder ständig den Strahlen ausgesetzt seien, «nehmen wir negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder in Kauf».
Und Yvonne Gilli, Ärztin und Grüne-Nationalrätin aus Wil SG, sagt im «Tages-Anzeiger»: «Die Hinweise verdichten sich», dass Funkstrahlung gesundheitsschädlich sei. Immer wieder würden Menschen plausibel über WLAN-Unverträglichkeit berichten. Symptome seien zum Beispiel Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder übermässige Müdigkeit. Diese Beschwerden seien just für die Leistungsfähigkeit in der Schule relevant, so Gilli.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hält in seinen Richtlinien im Umgang mit WLAN fest, dass die Langzeitauswirkungen ungenügend erforscht seien, und empfiehlt, die Sender bei Nichtgebrauch auszuschalten. Das Zürcher Schul- und Sportdepartement spricht von einem risikoarmen Einsatz von drahtlosen Netzwerken. Die Vorgaben des BAG würden konsequent umgesetzt. Es gebe lediglich vereinzelt kritische Fragen von Lehrern und Eltern zum Thema. (feb)