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Stadt Zürich kauft Bauprojekt Harsplen für über 200 Millionen

Stadt Zürich kauft Bauprojekt in Witikon für über 200 Millionen

20.03.2024, 13:26
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Die Stadt Zürich kauft der Swisscanto Anlagestiftung das Bauprojekt «Harsplen» in Witikon ab. Der Kaufpreis beträgt stolze 211 Millionen Franken. Der Stadtrat erfüllt damit eine Forderung der linken Parteien. Es entstehen rund 370 vergleichsweise günstige Wohnungen.

Im Preis inbegriffen sind rund 30'000 Quadratmeter Land und die Pläne für das Bauprojekt «Harsplen» mit 370 Wohnungen. Die Stadt werde das Bauvorhaben der Swisscanto übernehmen und weiterführen, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte.

In den 370 Wohnungen sollen die Mindestbelegungsvorschriften der Stadt gelten. In Witikon entsteht damit Wohnraum für 700 Menschen. Mit dem Bau dieser Wohnungen leiste die Stadt einen wichtigen Beitrag zum Ziel, den Anteil gemeinnütziger Wohnungen bis 2050 auf einen Drittel zu heben, schreibt der Stadtrat dazu.

Linke wollten Umzonung verweigern

Mit dem Kauf des Projekts «Harsplen» erfüllt der Stadtrat eine Forderung der linken Parteien. Diese hatten im vergangenen Jahr kritisiert, dass die Swisscanto keine günstigen Wohnungen baue. Ohne die Aussicht auf günstigen Wohnraum wollten die Parteien die nötige Umzonung für die Zufahrtsstrasse aber nicht unterstützen.

Die Swisscanto sah sich deshalb gezwungen, ihren Antrag auf Zonenänderung via Stadtrat zurückzuziehen, um «andere Optionen zu prüfen». Nun bringt der Stadtrat die gleiche Umzonung erneut ins Parlament, unter neuen Vorzeichen.

Die linken Parteien reagierten erfreut auf die Ankündigung des Stadtrates, das Projekt «Harsplen» zu kaufen. Dieses Beispiel zeige, dass sich die «konsequente und standhafte Wohnbaupolitik» der SP für die Bevölkerung auszahle, teilte die SP mit. Jetzt entstünden bezahlbare statt unerschwingliche Wohnungen.

Auch die Grünen freuten sich über die Ankündigung. Damit nehme eine leidige Geschichte eine überraschende und sehr gute Wendung. Durch den Kauf entstünden nun zu 100 Prozent gemeinnützige Wohnungen.

FDP kritisiert «eklatanten Machtmissbrauch»

Die Bürgerlichen hingegen reagierten empört. «Dreist, dreister, Stadt Zürich», teilte die GLP mit. Das Stadtparlament blockiere aktiv private Bauvorhaben und erpresse Bauherrschaften. Es könne nicht sein, dass das attraktivste Angebot am Schluss jenes der Stadt sei. Für die Bekämpfung der Wohnungsnot brauche es alle Beteiligten, nicht nur städtische und gemeinnützige Wohnungen.

Für die FDP stellt der Kauf durch die Stadt einen «eklatanten Machtmissbrauch» dar. Die FDP zeigte sich in einer Mitteilung «fassungslos über diesen dreisten Machtmissbrauch der rotgrünen Mehrheit». Das sei unserem politischen System nicht würdig.

Die städtische FDP fordert nun eine «umfassende Aufarbeitung dieses dubiosen Grundstücksgeschäfts», wenn nötig auch durch Aufsichtsbehörden und die Justiz. (rbu/sda)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ChillDaHood
20.03.2024 15:07registriert Februar 2019
Ich maule leise. Das Vorgehen ist mir suspekt, erscheint schon leicht mafiös.

Allerdings bin ich (politisch in der Mitte anzusiedeln) erfreut, wenn Wohnungen der Stadt (=dem Volk) gehören und dem Markt entzogen werden. Hier bin ich mit Frau NR Badran einig. Es wäre nicht die dümmste Idee, wenn die Stadt ihre Grundstücke aufkauft. Es sollte aber nach Marktregeln ablaufen und nicht mit Mafiagebaren.
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Neruda
20.03.2024 14:51registriert September 2016
Buhuhu, gefällt der FDP nicht, dass nun das eine Mal die Macht dazu gebraucht wird, etwas für die normalen Menschen zu tun und günstigen Wohnraum zu schaffen. Aber sonst, wenn sie im Parlament in Bern das Geldwäschereigesetz verwässern, damit all die Anwälte und Treuhänder im Parlament weiter das Geld der Reichen und Kriminellen waschen können, dann ist es natürlich kein Machtmissbrauch 😆
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Raketenwissenschaftler
20.03.2024 16:48registriert Januar 2023
Günstige Wohnungen für Wenige, hohe Steuern für alle. War ja nicht gerade ein Schnapper der Preis ...
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