Sechs Tage nach der spektakulären Flucht aus dem Bezirksgefängnis Dietikon sind Gefängniswärterin Angela Magdici (32) und der verurteilte Vergewaltiger Hassan Kiko (27) noch immer nicht gefasst.
Sicher ist: Ihr Fluchtauto, der schwarze BMW mit dem Kontrollschild ZH 528 411 ist längst ausser Landes. Nur wenige Stunden nachdem Magdici die Zellentüre für den syrischen Häftling geöffnet hatte, wurde der Wagen beim Grenzübergang nach Italien registriert, wie SonntagsBlick berichtet.
Aufgenommen wurden sie von einer «intelligenten Kamera». Das spezielle Aufnahmegerät filmt und identifiziert automatisch die Kontrollschilder der vorbeirollenden Fahrzeuge. Claudia Wiederkehr, Leitende Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis, bestätigt «einen solchen Treffer» auf Anfrage.
Seither müssen die Ermittler davon ausgehen, dass sich das Paar in Italien aufhält oder in ein weiteres Land weitergezogen ist. Die Spezialkameras sind seit 2005 an verschiedenen Grenzübergängen im Einsatz, wie Grenzwachtkorps-Sprecher Attila Lardori sagt. «Zurzeit sind über 200 Geräte in Betrieb.»
Die Kameras erfassen die Autonummern, die mit dem Fahndungssystem der Polizeiorganisationen in der Schweiz (Ripol) abgeglichen werden. Entdecken die Kameras ein gesuchtes Schild, schlägt das System Alarm. Doch bis die Beamten in diesem Fall reagieren konnten, war das Paar offenbar längst über alle Berge.
Weiter berichtet der Blick, dass Angela Magdici bei den Insassen sehr beliebt war. «Sie war nicht nur die jüngste und die schönste Frau im Gefängnis. Sie war auch nett und anständig. Einfach eine liebe Person», zitiert das Blatt einen Ex-Häftling. Es sei aber aufgefallen, dass die Wärterin einen bevorzugt habe: Hassan Kiko.
«Er wurde mehrmals von anderen Aufsehern zum Thema befragt. Er stritt immer alles ab», berichtet der Ex-Knacki weiter. Seine Mit-Häftlinge habe Kiko aber nicht täuschen können: «Wir wussten alle, dass die beiden etwas zusammen haben.»
(aargauerzeitung.ch/phi)