Das Parlament gönnt den Einkaufstouristen wenig. National- und Ständerat beauftragten den Bundesrat, ein neues Gesetz auszuarbeiten, welches nun per 1. Januar in Kraft tritt. Konkret wurde der Steuerfreibetrag auf 150 Franken gesenkt. Nur noch ein paar Wochen können Schweizerinnen und Schweizer in den Nachbarländern bis 300 Franken steuerfrei einkaufen.
Wir nehmen das Thema zum Anlass für eine mega unglaublich ernstgemeinte Pauschalisierung von Einkaufscharakteren.
Und welche Gewohnheiten verfolgst du, wenn es um deinen Einkauf geht?
Wenn du ein Shopping-Robo bist, dann liebst du es, (d)einer Routine zu folgen. Einkaufen gehst du nur einmal in der Woche, aber am besten immer am selben Tag – und super stolz bist du auf dich, wenn du es sogar zu deiner gewöhnlichen Zeit schaffst.
Es geht dir fast einer ab, wenn du das letzte Häkchen auf deiner umfangreichen Einkaufsliste setzen kannst, weil du weisst, dass nun nichts mehr zwischen dir und deinem ausgeklügelten Wochen-Menuplan steht. Ach, wenn sich doch nur alles im Leben so einfach planen und kontrollieren lassen würde ...
Praktisch das Gegenstück des Robo-Shoppers. Dass du in deinem Leben keinem bestimmten Plan folgst, widerspiegelt sich auch in deinem Einkaufsverhalten. Du bist fast täglich in Coop, Migros und Co. anzutreffen, weil es einfach nicht in deiner Natur liegt, an morgen zu denken.
Du lebst im Hier und Jetzt – deine Lebensphilosophie, von der du gerne auch deinen Freunden erzählst, wenn sie schon wieder mit dir einkaufen gehen müssen, obwohl du gesagt hast, dass du alles alleine machst und für sie kochst. Vielleicht bist du wie so oft sogar so spät dran, dass du deinen Freunden in letzter Minute eine Einkaufsliste schickst, mit den Dingen, die sie einkaufen und mit zu dir bringen sollen. Damit du endlich für sie kochen kannst.
Wenn du dich angesprochen fühlst, dann vermutlich, weil du genau weisst, welche Produkte und wie viele davon du zu Hause hast. Einkaufen gehst du nur kurz, um Sachen nachzukaufen und deine Vorratskammer bis an den Rand aufzufüllen. Das stillt zwei für dich existenzielle Bedürfnisse: einerseits fühlst du dich als Prepper unter den Einkäufern gewappnet für jede Apokalypse, andererseits turnt es dich fast ein bisschen an, eine prallgefüllte Vorratskammer mit allem zu besitzen, was du brauchst – oder nicht brauchst.
Und ein bisschen hast du dir damals auch ins Fäustchen gelacht, zu Beginn der Coronapandemie, als sich Menschen um WC-Papier stritten, während du für deine Scheisse bereits Monate zuvor ausgesorgt hattest.
Du bist ein sogenanntes Lust-Opfer oder LOPFER, weil du immer deiner Lust erliegst. Wenn du einkaufen gehst, dann gönnst du dir so richtig. Egal, was dir auf deiner Tour durch den Laden gerade das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, du kaufst es. Man könnte fast sagen, du bist der menschgewordene Kifferhunger. Doch im Gegensatz zu Kiffern hast du Geld und wirst nur high vom Gedanken an das nächste Qualitäts-Steak, das du dir extra an der Fleischtheke hast zuschneiden lassen. «Schweizer Fleisch, alles andere ist Beilage» ist dein Lebensmotto. Falls du Veganer bist, dann ein Bio-Veganer, der auf regionale Produkte achtet.
Anders als der Chaos-Käufer lässt du dir gerne Zeit und kaufst auch für mehrere Tage ein, wenn dich viele Dinge gleichzeitig anmachen. Vielleicht gehst du aber auch am nächsten Tag wieder einkaufen, weil du doch Lust auf etwas anderes hast. Du hast nämlich Commitment Issues mit deinem Essen, das bereits in deinem Kühlschrank liegt – in der Fachwelt bezeichnet man das als Essensbindungsphobie.
Wenn du immer auf der Jagd nach dem nächsten Deal bist, dann bist du ein Schnäppchen-Schnüffler. Ein Stopp-Werbung-Aufkleber findet man an deinem Briefkasten vergebens, denn Werbebeilagen sind deine Bibel. Heilig sind dir auch die Coopzeitung und das Migros Magazin. Du folgst den zehn AnGeboten treu ergeben. Mit nichts verbringst du so gerne Zeit wie damit, neue Rabatte zu finden.
Darum ist es kein Wunder, dass niemand so viel Geld spart wie du. Einkaufen ist für dich ein Wettbewerb, und so rennst du von Regal zu Regal, sammelst deine rabattierten Trophäen ein und gehst erfüllt wieder nach Hause, wo du deinen Liebsten stolz deinen Fang präsentierst. (kma)
Dieser tritt bei Sonderaktionen in Erscheinung, zudem IMMER am Blackfriday. Er zeichnet sich durch maximal asoziales Verhalten aus und erinnert im Auftreten eher an einen hungrigen Primaten, als an einen vernünftig denkenden Menschen.
Gekauft wird alles mit einem Prozentwert auf dem Preisschild oder heruntergesetzte Elektronikartikel. Ob das Kaufgut benötigt wird, ist dabei nebensächlich - Hauptsache der Nebenprimat kanns nicht haben.